Gregor Kobel (25) erlebt am Samstag den Torhüter-Albtraum schlechthin: In der 12. Minute des Bundesliga-Spitzenkampfs zwischen Dortmund und Bayern eilt der Schweizer nach einem weiten Pass aus seinem Kasten und haut völlig unbedrängt am Ball vorbei. Es ist die frühe Münchner Führung aus dem Nichts und auch der K.o-Schlag. Denn die Borussia ist danach völlig von der Rolle, es folgen zwei weitere Gegentore in den nächsten zehn Minuten und eine 2:4-Niederlage.
Der langjährige Dortmund-Keeper (2002-2018) Roman Weidenfeller (42) spricht einen Tag später in der TV-Sendung «Doppelpass» bei «Sport 1» über die Szene: «Er hat die Situation komplett falsch eingeschätzt. Ich glaube, er war übermotiviert und hat da zwei Gedanken im Kopf.» Laut dem Weltmeister von 2014 wäre der Fehler einfach zu vermeiden gewesen: «Wenn er im Strafraum stehen bleibt und den Ball mit der Hand aufnimmt, passiert gar nichts.»
«Der konstanteste Spieler der Saison»
Das Kollektivversagen nach dem 0:1 wunderte Weidenfeller nicht: «Wenn der konstanteste Spieler der ganzen Saison einen individuellen Fehler macht, zieht das natürlich die ganze Mannschaft runter.»
Ein weiterer Gast in der Sendung ist Stefan Effenberg (54). Und der ehemalige deutsche Nationalspieler nimmt Kobel in Schutz: «So viele Fehler hat er diese Saison noch nicht gemacht, das war erst der zweite.» Ausserdem komme der Schweizer gerade erst von einer Verletzung zurück.
«Der Grund für die Tabellenführung»
Auch im Lager des BVB übt man keine grosse Kritik am eigenen Torhüter aus: «Er hat uns in dieser Saison schon so viele Spiele gewonnen und so viele tolle Paraden gezeigt», sagte beispielsweise Captain Marco Reus (33) nach der Partie zu «Sky». Und auch Mittelfeldspieler Emre Can (29) meint, Kobel habe sie diese Saison schon so oft gerettet, da könne man gar nicht wütend sein.
Coach Edin Terzic (40) nannte seinen Torwart gar den Grund, warum die Dortmunder überhaupt als Tabellenführer nach München gereist sind. «Ihm tut es leid, aber mir ist wichtig, dass wir es richtig einordnen. Wir können uns sehr häufig auf ihn verlassen», so der deutsche Coach weiter.
Es sind Aussagen, die den Bock von Gregor Kobel zwar nicht vergessen machen, ihm jedoch zeigen, dass der Trainer, die Mannschaft und der Verein hinter ihm stehen und ihn brauchen. Denn entschieden ist der Meisterschaftskampf noch nicht.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |