Ottmar Hitzfeld (69) ist der Bayern- und BVB-Kenner schlechthin. Mit beiden Teams holte er den Champions-League-Titel – in beiden Vereinen ist er eine Legende. Wie schätzt er die Situation vor dem Bundesliga-Gipfel vom Samstag (18.30 Uhr) ein? Welche Gefahren sieht er in der Nervosität der Bayern? Wie stark ist der BVB momentan wirklich? Im BLICK-Talk nimmt die Trainer-Legende Stellung.
Eines stellt Hitzfeld aber früh klar: Eine Rückkehr auf die Trainerbank kommt für ihn nicht infrage, auch bei Bayern nicht. Was würde er bei einem Anruf von Präsident Uli Hoeness machen? Hitzfeld schelmisch: «Ich würde direkt an Jupp Heynckes weiterleiten!»
Das sagt Ottmar Hitzfeld …
… zum anstehenden Kracher Dortmund – Bayern:
«Eine spezielle Konstellation. Normalerweise ist Bayern Leader. Die Favoritenrolle hat sich nun aber etwas geändert. Der BVB ist leichter Favorit. Ich tippe auf ein 2:2, damit können alle gut leben. Es könnte demnach ein spektakuläres Spiel geben. Ich weiss aber nicht, ob sich Bayern bei einer Niederlage von diesem Rückschlag erholen würde.»
… zu Lisa Müllers Instagram-Post:
«Das war total respektlos von Lisa Müller. Das kann man einfach nicht machen, das ist ein No-Go. Aber sie hat sich immerhin sofort entschuldigt. Und Kovac hat es ja auch nicht zu ernst genommen. Einer Spielerfrau sollte man nicht so viel Bedeutung beimessen.»
… zur Peinlich-Pressekonferenz der Bayern:
«Ich habe sie nicht live miterlebt, später dann aber nachgeschaut. Ich bin erschrocken. Man hat gesehen, dass das Nervenkostüm ziemlich angekratzt ist. Da müsste man souveräner auftreten, so etwas ist man sich von Bayern nicht gewohnt. Es war am Schluss dann schon peinlich, dass Karl-Heinz Rummenigge von Menschenwürde spricht und dann Uli Hoeness auf Juan Bernat losgeht. Das hat mich überrascht. Aber mittlerweile hat sich Hoeness ja entschuldigt. Er hat eingesehen, dass er da übers Ziel hinaus geschossen ist. Aber Uli ist nunmal ein emotionaler Mensch – und wenn verschiedene Journalisten die Finger die Wunde legen, dann kann er schon mal explodieren.»
… zum Vergleich zwischen Paco Alcacer und Alex Frei:
«Alex Frei war für mich stärker, denn er war stets Leistungsträger – und hat das auch immer bewiesen. Alcacer muss diesbezüglich erst noch liefern.»
… zu Bayern-Trainer Niko Kovac:
«Ich halte sehr viel von Kovac. Er hat die Mannschaft gut angespornt. Auf ihn kann man sich verlassen, er führt viele Einzelgespräche. Schon in Frankfurt war er erfolgreich. Er besticht durch taktische Raffinesse und Cleverness. Kovac ist einTrainer, der eine gewisse Erfahrung hat, aber Bayern ist noch einmal eine ganz andere Dimension. Wenn der Erfolg ausbleibt, brennt es überall. Das ist jetzt seine Feuertaufe.»
… zu Xherdan Shaqiri:
«Mit Jürgen Klopp hat er einen super Trainer, der gerne technisch starke Spieler hat. Man muss aber auch sehen, dass der Konkurrenzkampf riesig ist. Es liegt an ihm. Denn: Er muss Tore machen, nur vorbereiten reicht bei Liverpool fast nicht. Die Qualität hat er, sich durchzusetzen.»
… zu Lucien Favre:
«Favre ist momentan in der stärkeren Position als Kovac. Er hat eine gute Serie hinter sich. Seine Wechsel schlagen mittlerweile ein. Im Vergleich zu früheren Trainerstationen ist jetzt klar ersichtlich: Er hat sich als Coach noch einmal weiterentwickelt.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |