Augsburg – Bayern 0:1
In der ersten Halbzeit muss man sich schon Sorgen um die Augsburger machen. Die Bayern legen los wie die Feuerwehr und nach einem Foul von Khedira an Hernandez gibt es in der 13. Minute einen Elfmeter. Lewandowski lässt sich diese Chance (natürlich) nicht nehmen und trifft zur Führung. 22. Saisontor am 17. Spieltag: Das ist in der Bundesliga einsame Spitze. Danach machen die Münchner genauso weiter. Aber weil sie in Person von Gnabry, Lewandowski, Müller und Coman zu harmlos vor dem Kasten agieren steht es zur Pause weiterhin nur 1:0 – bei einer Torschussstatistik von 15:0. Die Augsburger kommen dann besser aus der Pause raus, lassen kaum etwas zu und setzen vorne ihre Duftmarken.
Bei den Bayern hingegen läuft gar nichts mehr. Und so kommt es wie es kommen muss: In der 75. Spielminute unterläuft Pavard ein Handspiel im Sechszehner und auch auf dieser Seite gibt es den Elfmeter. Aber der eingewechselte Island-Knipser Alfred Finnbogason knallt den Ball nur an den linken Pfosten. Danach kommen beide Teams nur noch zu Halbchancen. Manuel Neuer spielt in der Bundesliga zum 196. Mal zu null und stellt damit den Rekord seines Sportdirektors, Oliver Kahn, ein.
Tor: 13. Lewandowski 0:1.
Der Schweizer: Ruben Vargas wirbelt von Anfang an auf dem Flügel, viel gelingt dem Ex-Luzerner aber nicht. Schrecksekunde in der 54.: Nach einem Zweikampf hält der sich der Nati-Flügel das Sprunggelenk, kann nach kurzer Behandlung aber weitermachen.
Freiburg – Frankfurt 2:2
Freiburg gegen Frankfurt ist auch das Duell der beiden Super-Joker des letzten Spieltags. Auf der Seite der Gastgeber Nils Petersen, der am letzten Spieltag wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme gegen die Bayern geknipst hat. Bei den Frankfurten ist es Rückkehrer Jovic, der in der letzten Woche gegen Schalke doppelt getroffen hat – so häufig wie in seiner ganzen Madrid-Karriere. Am Mittwoch-Abend sind es aber andere die für die Tore sorgen. Vorerst. In der vierten Minute spielt der Nati-Spieler Sow auf Amin Younes, der überlegen mit links einschiebt. Nur wenig später ist es auf der anderen Seite Ex-St. Galler Ermedin Demirovic der auf Sallai weiterleitet: 1:1.
In der 63. Minute schlägt dann die Stunde von Edeljoker Nils Petersen. Dieses Mal braucht er nach seiner Einwechslung fünf Minuten, um zu treffen. Auch Luka Jovic wird eingewechselt, er ist es aber nicht, der ausgleicht, sondern Freiburg-Verteidiger Keven Schlotterbeck, der ins eigene Tor abfälscht. Damit bleibt es bei der durchaus verdienten Punkteverteilung.
Die Tore: 6. Younes 0:1, 32. Sallai 1:1, 63. Petersen 2:1, 75. Schlotterbeck ET 2:2.
Die Schweizer: Djibril Sow bereitet die Führung durch Younes vor, Steven Zuber bleibt auf der Bank und kommt nicht zum Einsatz.
Bielefeld – Stuttgart 3:0
Der Sieg im Aufsteiger-Duell fällt für die Ostwestfalen etwas gar deutlich aus. Zwei Konter und ein unglückliches Eigentor des VfB bringen schlussendlich die drei Punkte für die Arminia, die aus den letzten sieben Spielen neun Punkte geholt hat.
Die Schweizer: Cédric Brunner spielt bei Bielefeld durch und holt sich in den Schlussminuten einen Brummschädel ab. Gregor Kobel steht wie gewohnt beim VfB zwischen den Pfosten. Er ist an allen drei Gegentoren unschuldig.
Tore: 27. Klos 1:0. 47. Kempf (Eigentor) 2:0. 86. Don 3:0.
Leipzig – Union Berlin 1:0
Stellt Union Berlin nach den Bayern, Dortmund und Leverkusen auch noch Leipzig ein Bein? Nein. In einem wirklich enttäuschenden Spitzenspiel sind es die Hausherren, die in der zweiten Halbzeit dann doch etwas für die Offensive tun. Die Bemühungen werden durch Forsberg belohnt, der eine Vorlage von Olmo verwertet. Bei der Mannschaft von Urs Fischer geht nach vorne an diesem Abend praktisch nichts. Union ist neu Sechster, während RB sich als erster Bayern-Jäger behauptet.
Tor: 70. Forsberg 1:0.
Schalke – Köln 1:2
Entscheidung in letzter Minute. Die Schicksalspartie für notabene beide Mannschaften geht zugunsten des 1. FC Köln aus. Leichtes Aufatmen bei den Gästen, Sorgen beim Heimteam aus Gelsenkirchen. Schalke startet im Kellerduell zwar besser ins Spiel, doch die Gäste kommen immer besser in Fahrt, so dass sie nach einer halben Stunde verdient in Führung gehen. Schwer Schlucken heisst das für die Königsblauen und Coach Christian Gross. Die elementare Bedeutung dieser Partie ist allen bewusst. Verlieren wäre fatal. Die Schicksalspartie geht nach der Pause in die nächste Runde. Zwar können die Knappen dank Hoppe ausgleichen. Doch trotz hartem Kampf macht Köln in der Nachspiel den Sack zu. 2:1 Endstand. Grosse Erleichterung für die Geissböcke. Noch grössere Sorgen auf Schalke. Nach der 17. Runde bleibt Königsblau am Tabellenende kleben.
Tore: 31. Czichos 0:1. 57. Hoppe 1:1. 93. Thielmann 1:2.
Am Dienstag
Leverkusen – Dortmund 2:1
Das dürften die BVB-Fans nicht gerne hören. Erling Haaland (20) könnte Dortmund bereits im Sommer verlassen. Chelsea macht ernst. Wie «The Athletic» berichtet, sollen die Londoner bereit sein, deutlich mehr als die festgeschriebenen 75 Millionen Euro für den 20-jährigen norwegischen Stürmer, der bisher 35 Tore in 36 Partien für den BVB geschossen hat, zu bezahlen. Dabei hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke doch erst im Januar Entwarnung gegeben. «Erling und auch sein Berater Mino Raiola wissen, was sie an uns haben.»
Man wolle Haaland Zeit geben, «in Dortmund zu einem absoluten Weltklassespieler zu reifen». Ob Haaland tatsächlich schon im Sommer abreisen wird, bleibt abzuwarten. Am Dienstagabend gegen Leverkusen hat der Knipser übrigens nicht jubeln können. Der BVB verliert trotz eines starken Roman Bürkis 1:2. Youngster Florian Wirtz (17) und Moussa Diaby treffen für Bayer. Zwischenzeitlich kann Ex-Leverkusener Julian Brandt für den BVB ausgleichen. Am Ende geht das Team von Trainer Edin Terzic aber als Verlierer vom Platz. Dabei hätten die Dortmunder nach dem blamablen 1:1 letzten Samstag gegen Mainz dringend etwas gutzumachen gehabt. Kommenden Freitag folgt die Partie gegen Gladbach. Die Sorgen der BVB-Fans werden zumindest bis dann kaum weichen.
Die Schweizer: Roman Bürki ist bei den Gegentoren machtlos, hält in der ersten Halbzeit einige Male stark, macht insgesamt ein gutes Spiel. Manuel Akanji spielt in der Abwehrkette durch, kann die Gegentore auch nicht verhindern.
Die Tore: 14. Diaby 1:0, 67. Brandt 1:1, 80. Wirtz 2:1.
Gladbach – Bremen 1:0
Das Auftaktspiel des 17. Spieltags bestreiten zwei Teams, die zuletzt eigentlich ganz gut drauf waren: Mönchengladbach, das zuletzt nach dem Sieg gegen die Bayern einen Punkt gegen starke Stuttgarter holte und Bremen, das Augsburg zu Hause mit 2:0 schlug.
Fernab vom Embolo-Trubel starten die Gladbacher gut ins Spiel, Elvedi sorgt mit einem Kopfball früh für ein erstes Ausrufezeichen. Die erste Grosschance gibt es aber für Bremen: Nach einem Distanz-Kracher von Romano Schmid rettet Sommer mirakulös. Kurz vor der Pause leistet er sich allerdings einen Harakiri-Ausflug, der beinahe in einem Gegentor und in einer gelben Karte endet.
Danach neutralisieren sich beide Teams weitestgehend, bis Elvedi in der 66. Minute per Kopfball für die Führung sorgt. In der Schlussphase kommen die Gäste nochmals zu grössten Chancen: Rashica trifft den Pfosten und Bittencourt haut den Ball knapp drüber. So bleiben Sommer ohne Gegentor und die drei Punkte in Mönchengladbach.
Die Schweizer: Viel Licht und ein wenig Schatten bei Yann Sommer, der Nati-Goalie pariert zweimal stark (27. und 67.) leistet sich aber einen Riesenbock, der ohne Folgen bleibt (37.). Nico Elvedi steht hinten sicher, vorne sorgt er mit seinem ersten Saisontreffer für den Sieg. Denis Zakaria wird in der Schlussphase eingewechselt, sorgt für Sorgenfalten bei Coach Rose, als er nach einem Zweikampf medizinische Versorgung benötigt.
Das Tor: 66. Elvedi 1:0.
Hertha – Hoffenheim 0:3
Langsam aber sicher rutscht die Alte Dame aus Berlin in den Abstiegskampf hinein. Zu Hause verliert Hertha BSC gegen Hoffenheim mit 0:3. Beste Chancen können die Berliner nicht nutzen: Stürmer Piatek verschiesst in der 12. Minute einen Penalty, Cordoba scheitert mehrmals an Goalie Baumann und an sich selbst. Frei nach der Fussball-Phrase «Wer sie vorne nicht macht …» fangen sich die Berliner ein Tor aus dem Nichts. Rudy zieht in der 33. Minute aus knapp 15 Metern ab und der leicht abgefälschte Ball findet den Weg ins Netz. In der zweiten Halbzeit schiesst Kroaten-Knipser Kramaric Hoffenheim mit einem Doppelpack zum Auswärtserfolg.
Die Tore: 33. Rudy 0:1, 68. Kramaric 0:2, 88. Kramaric 0:3.
Mainz – Wolfsburg 0:2
Lange sieht es nach einem ereignislosen, trostlosen Unentschieden aus. Mainz, das vor der Partie den Abgang von Knipser Mateta zu Crystal Palace abgibt, entwickelt vorne zu keinem Zeitpunkt genügend Durchschlagskraft. Youngster Bartosz Bialek trifft in der zweiten Hälfte zur Wölfe-Führung, nach einem Horror-Patzer von Robin Hack legt Goalgetter Wout Weghorst nach (12. Saisontor). Mainz bleibt damit als Vorletzter im Tabellenkeller. Wolfsburg klettert zumindest bis am Mittwoch auf den 5. Rang.
Die Schweizer: Renato Steffen wirbelt wie üblich auf dem Flügel, kommt aber zu keiner nennenswerten Chance. Admir Mehmedi und Kevin Mbabu werden in der Schlussphase eingewechselt.
Die Tore: 65. Bialek 0:1, 79. Weghorst 0:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 |  RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 |  Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 |  Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 |  SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 |  Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 |  Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 |  Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 |  Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 |  FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 |  VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 |  VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 |  FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 |  1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 |  TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 |  FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 |  Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 |  VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |