Legende Stéphane Chapuisat
Chappis Bundesliga-Karriere begann im Spital

Stéphane Chapuisat erlangte als einziger Schweizer Bundesliga-Söldner Superstar- und Legenden-Status. Auch heute wird er noch umschwärmt.
Publiziert: 26.08.2016 um 11:54 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:45 Uhr
1/4
Spektakulär: Chappis Fallrückzieher 1997 in der Königsklasse gegen Auxerre.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Die Szene ist typisch. Als wir im Borussia-Park zu Mönchengladbach das Shooting mit Stéphane Chapuisat im gelb-schwarzen Dress von Dortmund hoch oben auf der Tribüne machen, zielen die Rohre der Fotografen von ganz unten auf den Schweizer. Sofort macht das Foto die Online-Runde – von der «Rheinischen Post» bis zur «Berner Zeitung».

Chappi im Dress der anderen Borussia am Abschlusstraining? Immer eine Meldung wert!

Chappi war der erste Schweizer Superstar in der Bundesliga. Und noch heute wird er umschwärmt. Status: Legende. Obwohl sein Start in die grosse weite deutsche Fussball-Welt suboptimal war. Der YB-Chefscout erinnert sich: «Als ich in Uerdingen unterschrieb, hiess der Trainer Horst Wohlers. Als ich anfing Timo Konietzka. Unter Timo litt ich die erste Woche extrem! Am Ende dieser Woche spielten wir am Essener Hallenturnier. Der Samstag war top. Am Sonntag riss ich mir das Innenband, landete im Spital und wurde noch gleichentags operiert.»

Und niemand in der Schweiz wusste etwas davon! Chappi: «So war das halt im Vor-Handy-Zeit­alter. Als Erstes musste ich mir eine Telefonkarte beschaffen, denn auf dem Zimmer gabs kein Telefon. Und als ich meinen Vater endlich am Draht hatte, fragte der mich zuerst, wie wir in Essen gespielt hätten.»

Drei Monate später ist Chappi wieder da – und startet durch. Schon im zweiten Bundesliga-Spiel trifft er. Ausgerechnet in Gladbach, wo er mit YB die 1:6-Klatsche einfuhr. Damals allerdings noch auf dem Bökelberg. In zehn Spielen gelingen ihm vier Tore.

Das reichte für den neuen Dortmund-Trainer, den Hakenkönig unbedingt holen zu wollen. Das war ein gewisser ... Ottmar Hitzfeld. Der lotst ihn zum BVB – und der steile Aufstieg des Schweizer Dribbelkönigs geht ungebremst weiter. Schon in seiner ersten Saison netzt er 20 Mal ein, wird Zweiter in der Torschützenliste hinter dem Stuttgarter Fritz Walter.

Am Ende stehen acht Saisons und ein Titel, der alles überstrahlt: der Champions-League-Sieg 1997! Zuvor waren es die Herren vom 66er-Team, die als BVB-Legenden zelebriert wurden. Damals holte Dortmund den Cupsieger-Cup. «Ein paar Jahre nach dem Finalerfolg ­gegen Juve realisierte ich: Nun haben wir selbst diesen Status», so Chappi.

Weshalb der Lausanner überall in Deutschland erkannt wird. Noch heute. «Ich spüre die Freude der Leute. In Deutschland haben Ehemalige halt schon einen anderen Stellenwert als bei uns», sagt der zweifache deutsche Meister. Vor allem, wenn er ein Superstar war. Chappi wars!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
23
50
58
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
23
24
50
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
23
16
42
4
SC Freiburg
SC Freiburg
23
-2
39
5
FSV Mainz
FSV Mainz
23
13
38
6
RB Leipzig
RB Leipzig
23
7
38
7
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
23
7
36
8
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
23
9
34
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
23
0
34
10
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
23
5
32
11
FC Augsburg
FC Augsburg
23
-8
31
12
Werder Bremen
Werder Bremen
23
-12
30
13
Union Berlin
Union Berlin
23
-16
23
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
23
-16
22
15
FC St. Pauli
FC St. Pauli
23
-9
21
16
VfL Bochum
VfL Bochum
23
-23
17
17
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
23
-20
15
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
23
-25
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?