Renato Steffen, kennen Sie eigentlich Horst Hrubesch?
Renato Steffen: Vom Namen her klar. Er soll ein grosser Kopfballspezialist gewesen sein.
Er wurde auch Kopfball-Ungeheuer genannt. Nach Ihrem wunderschönen Kopf-Tor letzten Samstag beim 2:1 gegen Augsburg wäre das doch auch ein passender Übernahme für Sie?
(lacht). Da haben Sie sogar recht. Von meinen fünf Saisontoren habe ich drei mit dem Kopf erzielt.
Dabei sind Sie nur 1 Meter 70 gross. Warum gelingen Ihnen so viele Kopf-Tore?
Die Grösse ist sicher ein Nachteil. Aber ich gehe gerne in einen Kopfball, tat ich schon immer gern. Zudem ist das richtige Timing fast wichtiger als die Grösse.
Sie sind im 2020 der Toptorjäger beim VfL Wolfsburg. Warum läuft’s Ihnen so geschmeidig?
Das kann ich auch nicht sagen. Ich war super drauf vor dem Corona-Lockdown. Während der Pause habe ich versucht, meine Lockerheit beizubehalten, trainieren und arbeiten und nicht zu fest am Fussball herum zu studieren. Das scheint mir gelungen zu sein.
Ihnen hätte ich eigentlich einen starken Leistungsabbau in Geisterspielen prognostiziert.
Warum?
Ich dachte, Sie bräuchten für Ihre Art von Fussball die Emotionen von den Rängen besonders. Stimmt das nicht?
Doch, eigentlich schon. Ich liebe es, wenn ich die Fans höre, wenn’s laut ist. Aber irgendwie konnte ich das am Samstag alles gut ausblenden und mich total auf den Fussball fokussieren.
In der Schweiz waren Sie bei Fans die grosse Reizfigur. Wurden von ihnen geliebt oder gehasst. Vermissen Sie diese Sonderstellung in Deutschland ein bisschen?
Nein. Ich spiele hier, wie ich schon in der Schweiz gespielt habe. Ich gebe alles für die Mannschaft, immer hundert Prozent oder mehr. Ich habe das Gefühl, dass ich dafür von den VfL-Fans auch geschätzt werde.
Und jetzt treffen Sie am Samstag auch gegen Roman Bürki und Borussia Dortmund?
Ob mit dem Kopf oder dem Fuss ist egal. Hauptsache ich treffe. Nein im ernst: Es wäre natürlich schön, wenn es so weitergehen würde. Für die Mannschaft und für mich persönlich. Ich freue mich sehr aufs Spiel gegen Dortmund.
Auch wenn es ein Geisterspiel ist?
Die Fans fehlen natürlich. Trotzdem liebe ich das Fussballspielen.
Sie treffen auch auf Ihren ehemaligen FCB-Kumpel Manuel Akanji. Haben Sie noch regelmässig Kontakt?
Nicht mehr so oft wie früher. Aber wir hören uns schon noch ab und zu. Ich werde mich sicher vor dem Spiel noch bei ihm melden.
Hätten Sie gegen Ihn im Kopfballduell eine Chance? Er ist immerhin 17 Zentimeter grösser als Sie.
Was denken Sie? (lacht) Zählen Sie mal seine Kopf-Tore in dieser Saison...
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 20 | 43 | 51 | |
2 | Bayer Leverkusen | 20 | 22 | 45 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 20 | 18 | 38 | |
4 | RB Leipzig | 20 | 5 | 33 | |
5 | VfB Stuttgart | 20 | 7 | 32 | |
6 | FSV Mainz | 20 | 9 | 31 | |
7 | Borussia Mönchengladbach | 20 | 2 | 30 | |
8 | Werder Bremen | 20 | -2 | 30 | |
9 | SC Freiburg | 20 | -9 | 30 | |
10 | VfL Wolfsburg | 20 | 8 | 29 | |
11 | Borussia Dortmund | 20 | 2 | 29 | |
12 | FC Augsburg | 20 | -11 | 26 | |
13 | FC St. Pauli | 20 | -4 | 21 | |
14 | Union Berlin | 20 | -13 | 20 | |
15 | TSG Hoffenheim | 20 | -14 | 18 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 20 | -17 | 14 | |
17 | Holstein Kiel | 20 | -21 | 12 | |
18 | VfL Bochum | 20 | -25 | 12 |