Freiburg – Frankfurt 1:0
Unfassbare Bilder erreichen uns am Sonntagabend aus dem Breisgau! In der Nachspielzeit landet ein Befreiungsschlag an der Seitenlinie bei Freiburg-Trainer Christian Streich. Frankfurt-Abraham kommt angesprintet – und streckt die 54-jährige Trainer-Legende mit einem satten Bodycheck um! Streich bleibt liegen. Schiri Brych hält Abraham folgerichtig die Rote Karte unter die Nase. Was ist da nur in den Ex-Basler gefahren? Eine Rudelbildung ist die Folge, später kriegt auch noch Freiburg-Grifo (ausgewechselt) glatt Rot. Er soll Übeltäter Abraham gegenüber handgreiflich geworden sein. Streich sagt zum Skandal gegenüber «Sky»: «Der Ball ist schnell rausgekommen und Abraham ist ein extrem emotionaler Spieler. Er rennt mich über den Haufen, aber runterfahren. Fussball ist ein Kampfspiel. Runterfahren, nicht dumm schwätzen hinterher. Es war ein enges Spiel.» Und weiter meint der Freiburg-Trainer: «Er ist ein sehr emotionaler Typ und da sind ihm halt die Sicherungen durchgebrannt. Er ist halt ein junger Büffel. Ich bin 54.»
Abraham: «Hätte ausweichen müssen»
Und wie erklärt Abraham seinen Aussetzer? «Ich wollte in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ball so schnell wie möglich wieder ins Spiel bringen und hätte ausweichen müssen. Ich bin sehr froh, dass wir nach dem Spiel gesprochen haben und alles gut zwischen uns ist», sagt der Argentinier. Streich bestätigt dies: «Er ist zu mir gekommen, hat sich entschuldigt. Ich habe gesagt: ‹David, alles okay.› Dann sagte er: ‹Ich habe gedacht, du bist ein bisschen stabiler›», scherzte der Kult-Trainer. Für Streich ist das Thema damit erledigt: «Ich habe keinen Bock auf das ganze Theater. Ich habe persönlich viele Schwächen, aber ich bin sicher kein nachtragender Mensch. Natürlich darf er das nicht machen und wird jetzt dafür bestraft.»
Da rückt das Resultat in den Hintergrund: Freiburg triumphiert dank einem Petersen-Treffer 1:0, steht nach 11 Spieltagen sensationell auf dem 4. Platz der Bundesliga. Einen Anteil daran hat auch Gelson Fernandes. Der Schweizer in Eintracht-Diensten fliegt schon in Minute 45 mit der Ampelkarte vom Feld. «Meine Gelb-Rote Karte war verdient. Es tut mir leid, dass meiner Mannschaft dadurch ein Schaden entstanden ist. Nachdem ich schon Gelb hatte, darf ich nicht so in den Zweikampf gehen, aber es ist halt mein Naturell», sagt Gelson. Und zu Abrahams Bodycheck: «Die Aktion von David habe ich nicht gesehen, da ich in der Kabine war. Aber er ist emotional. Und Herr Streich auch. Aber natürlich weiss er, dass es nicht passieren darf.»
Die Schweizer: Djibril Sow spielt bei Frankfurt durch, Gelson muss mit Gelb-Rot runter (45.).
Das Tor: 77. Petersen.
Mönchengladbach – Bremen 3:1
Yann Sommer hat gegen Werder Bremen alle Hände voll zu tun – und trotzdem muss er nur ein einziges Mal hinter sich greifen. Damit steht er am Ursprung des Gladbach-Siegs. Dank Toren von Bensebaini (20.) und Herrmann (22.) führen die Hausherren bereits mit 2:0, als sich den Gästen in der 53. Minute die Chance zum Anschlusstreffer bietet. Werder Bremen bekommt aufgrund eines Haltens einen Elfmeter zugesprochen. Klaassen nimmt Anlauf. Der Bremen-Mittelfeldspieler hat die Rechnung aber ohne Sommer gemacht. Der Schweizer wählt die richtige Ecke und hält. Damit knickt er die Hoffnungen der Gäste endgültig. Seine Vorderleute bedanken sich bei ihrem Captain für seine Verlässlichkeit in Form eines weiteren Tores. Herrmann schlägt in der 59. Minute ein zweites Mal zu. Der einzige Schönheitsfehler: Quasi mit dem Schlusspfiff kassiert Sommer dann doch noch einen Gegentreffer. Bittencourt schiesst den Ehrentreffer für die Gäste. Dank dem dritten Sieg in Folge ist Mönchengladbach weiterhin an der Tabellenspitze zu finden.
Die Schweizer: Sommer zeigt eine sehr starke Partie und hat grossen Anteil am Gladbacher Sieg. Auch Denis Zakaria und Nico Elvedi stehen in der Starformation. Elvedi kassiert in der 14. Minute die Gelbe Karte für ein Foul. Breel Embolo steht aufgrund seiner Verletzung nicht im Aufgebot.
Die Tore: 20. Bensebaini 1:0, 22. Herrmann 2:0, 59. Herrmann, 93. Bittencourt 3:1.
Wolfsburg – Leverkusen 0:2
Nachdem beide Teams unter der Woche noch im internationalen Wettbewerb unterwegs waren, geht in Wolfsburg zu Beginn nicht viel. Nach 25 Minuten degradiert Bellarabi dann gleich vier Wolfsburger zu Slalomstangen und bringt die Gäste aus Leverkusen in Front. Weghorst vergibt kurz vor Schluss die beste Wölfe-Chance auf den Ausgleich. Der eingewechselte Paulinho macht es in der Nachspielzeit dann besser und sichert der Werkself den Dreier.
Die Schweizer: Admir Mehmedi fehlt den Wölfen nach seinem Muskelfaserriss im Nati-Spiel gegen Irland weiter. Teamkollege Renato Steffen darf die letzte Viertelstunde mittun.
Die Tore: 25. Bellarabi 0:1, 96. Paulinho 0:2.
Am Samstag
Mainz 05 – Union Berlin 2:3
Nach dem Triumph im Stadtderby gegen die Hertha (1:0) lässt Aufsteiger Union den nächsten Sieg folgen, auch wenn die Berliner am Ende mächtig zittern müssen. Für die Mainzer kommts derweil zum zweiten Mal in Serie knüppeldick: Vor einer Woche gibts für die Elf von Sandro Schwarz eine 0:8-Packung in Leipzig – jetzt die Heimpleite gegen die Union. Wirds langsam eng für Schwarz?
Der Schweizer: Urs Fischer feiert mit Union Berlin den vierten Saisonsieg, festigt damit den Platz im Tabellenmittelfeld. Edmilison Fernandes spielt bei Mainz durch.
Die Tore: 30. Ingvartsen 0:1, 45.+3 Andersson 0:2, 51. Andersson 0:3, 81. Onisiwo 1:3, 94. Brosinski 2:3.
Schalke 04 – Fortuna Düsseldorf 3:3
Spektakel in der Veltins-Arena! Dreimal geht Schalke in Führung, dreimal schlägt Düsseldorf zurück. Hattrick-Torschütze Hennings lädt zur grossen Show ein. Der 32-jährige Fortuna-Stürmer steht nun bereits bei neun Liga-Treffern.
Die Tore: 33. Caligiuri 1:0, 62. Hennings (Penalty) 1:1, 67. Kabak 2:1, 74. Hennings 2:2, 79. Serdar 3:2, 85. Hennings 3:3.
Hertha – Leipzig 2:4
Es ist ein Arbeitssieg für Leipzig in Berlin. Lange halten sich die Gastgeber stark im Spiel, machen RB das Leben schwer – und gehen sogar in Führung. Mittelstädt (32.) fasst sich ein Herz und ballert das Leder in die untere Ecke, Leipzig-Goalie Gulacsi bleibt chancenlos. Der Underdog feiert, allerdings nicht allzu lange. Karim Rekik bekommt bei einer Abwehraktion den Ball an die Hand, der VAR bittet zum Elfmeter. Timo Werner (38.) ist der heftige Protest der Herthaner egal, er schlenzt die Kugel lässig ein und sorgt so für den Ausgleich. Doch damit nicht genug, gehen die Leipziger durch Sabitzer sogar noch in Führung. Wieder ist Rekik die tragische Figur, er lenkt den Abschluss entscheidend in den eigenen Kasten ab. In der zweiten Halbzeit gehts kurz vor Schluss nochmals rund. Kevin Kampl (86.) und Werner (90+1.) sorgen für den klaren Endstand, Selkes Treffer ist nur noch Kosmetik.
Die Tore: 32. Mittelstädt 1:0, 38. Werner (E) 1:1, 45+1. Sabitzer 1:2, 86. Kampl 1:3, 90+1. Werner 1:4, 90+2. Selke 2:4
Der Schweizer: Yvon Mvogo bleibt bei Leipzig einmal mehr das Nachsehen. Der Torhüter sitzt auch in der Hauptstadt nur auf der Bank.
Paderborn – Augsburg 0:1
Nur gerade sechs Minuten dauert es, bis Paderborn die dicke Chance zur Führung hat. Mamba wird im eigenen Strafraum von Framberger getroffen, Schiri Fritz zeigt umgehend auf den Punkt. Gjasula (7.) will sich die goldene Möglichkeit nicht entgehen lassen, läuft an – und schiesst Augsburg-Goalie Koubek den Ball direkt in die Hände. Es bleibt das grosse Highlight bis kurz vor der Pause. Da kommt Augsburg direkt am Sechzehner zu einem Freistoss. Philipp Max zirkelt die Kugel herrlich in den Kasten und sorgt so für die Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel geht dann nicht mehr viel, Augsburg nimmt die drei Punkte mit nach Hause.
Die Tore: 41. Max 0:1
Die Schweizer: Ruben Vargas spielt bei Augsburg von Beginn weg, zeigt über 90 Minuten eine starke Leistung. Stephan Lichtsteiner sitzt nur auf der Bank.
Bayern – Dortmund 4:0
Lucien Favre (62) kassiert mit Dortmund im Klassiker eine Klatsche. Bayern fertigt den BVB ab, schickt Schwarz-Gelb mit einer 4:0-Packung nach Hause. Zum Spielbericht gehts hier.
Am Freitag
Köln – Hoffenheim 1:2
Bitter, bitter für Köln! Die Schlüsselszene der Partie ereignet sich in der 95. Minute: Im Strafraum des Heimteams trifft der Kölner Drexler seinen Gegenspieler Adamyan unglücklich am Fuss. Der Schiedsrichter entscheidet erst auf Freistoss, ändert dann aber seine Meinung, nachdem er sich die Szene noch einmal im Video anschaut. Kein Freistoss, sondern Penalty! Diesen versenkt Locadia in der mittlerweile achten Minute der Nachspielzeit souverän. Er schiesst die Hoffenheimer damit – zumindest vorübergehend – auf Platz zwei in der Tabelle! Köln bleibt im Keller stecken.
Unmittelbar nach Abpfiff wird bekannt, dass sich die Rheinländer per sofort von Geschäftsführer Armin Veh trennen. Die Entscheidung sei «einvernehmlich» und «unabhängig vom Spiel gegen Hoffenheim» getroffen worden. Veh hatte kürzlich darüber informiert, den Klub zum Saisonende verlassen zu wollen. Frank Aehlig übernimmt vorübergehend die sportliche Leitung.
Der Schweizer: Nati-Mittelfeldspieler Steven Zuber fehlt bei der TSG Hoffenheim weiterhin wegen einer Fussverletzung.
Die Tore: 34. Cordoba 1:0, 48. Adamyan 1:1, 98. Locadia (Penalty) 1:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 15 | 34 | 36 | |
2 | Bayer Leverkusen | 15 | 13 | 32 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 15 | 12 | 27 | |
4 | RB Leipzig | 15 | 4 | 27 | |
5 | FSV Mainz | 15 | 8 | 25 | |
6 | Werder Bremen | 15 | 1 | 25 | |
7 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 5 | 24 | |
8 | SC Freiburg | 15 | 0 | 24 | |
9 | VfB Stuttgart | 15 | 4 | 23 | |
10 | Borussia Dortmund | 14 | 4 | 22 | |
11 | VfL Wolfsburg | 14 | 6 | 21 | |
12 | Union Berlin | 15 | -5 | 17 | |
13 | FC Augsburg | 15 | -15 | 16 | |
14 | FC St. Pauli | 15 | -7 | 14 | |
15 | TSG Hoffenheim | 15 | -8 | 14 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 14 | -13 | 10 | |
17 | Holstein Kiel | 15 | -19 | 8 | |
18 | VfL Bochum | 14 | -24 | 3 |