HSV – Gladbach 2:1
Die Ausgangslage vor der entscheidenden Spielrunde ist klar: Um sich zu retten, muss der HSV gewinnen, Wolfsburg gleichzeitig gegen Köln verlieren. Ob der Bundesliga-Dino das rettende Ufer erreicht, hängt also auch von der Partie in Wolfsburg ab. Entsprechend hilflos sitzen die HSV-Anhänger auf den Rängen, als wenige Sekunden nach Spielbeginn die Tormeldung aus Wolfsburg ankommt: Der Konkurrent trifft nach 45 Sekunden! Ein wenig Hoffnung kehrt bald zurück, als der Ball dem Gladbach-Schweizer Zakaria im Strafraum an die Hand springt (10.). HSV-Hunt verwertet den Penalty, der Bundesliga-Dino führt.
Dann allerdings meldet sich ein nächster der vier Gladbach-Schweizer an: Josip Drmic. Der Nati-Stürmer trifft nach einem Konter mitten in die HSV-Seele (28.). Der HSV macht in der 2. Halbzeit alles, was er aus eigener Kraft kann, gewinnt die Partie tatsächlich dank dem Direktschuss von Holtby (63.). Da Wolfsburg im Parallelspiel gewinnt, kommt die HSV-Uhr nach fast 55 Jahren im Oberhaus zum Stillstand.
Der Abstieg, der sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat, ist Tatsache, wird von Chaoten kurz vor Ende aber noch herausgezögert. Unzählige Feuerkörper fliegen aufs Feld! Ein grosser Aufmarsch von Sicherheitsleuten bringt die Lage einigermassen in Ordnung, damit die letzten Sekunden des Spiels noch durchgeführt werden können. Nach 16 Minuten Nachspielzeit ertönt der Pfiff, der Hamburg in die 2. Bundesliga schickt. Und: Gladbach verpasst mit der Niederlage definitiv die Europa League.
Wolfsburg – Köln 4:1
Die Mannschaft von Renato Steffen (Startelf) und Admir Mehmedi (verletzt) weiss: Ein Punkt gegen das Schlusslicht reicht definitiv für die Rettung in die Relegation. Das 0:0 deshalb über die Zeit retten? Keineswegs! Nach 45 Sekunden (!) hämmert Guilavogui das Leder in die Maschen. Doch auch hier folgt der Dämpfer, Köln-Held Hector – der Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag trotz Abstieg – lässt alle stehen und trifft (32.). Wolfsburg behält die Nerven und erfüllt die Pflicht: Nach dem Seitenwechsel stellt Origi die Führung wieder her (54.), Knoche sorgt in der 2. Halbzeit für ein erneutes Durchatmen (71.), Brekalo trifft in der Nachspielzeit (91.) zum 4:1. Dass Wolfsburg gegen Köln punktet, war essenziell, denn der HSV hätte seine Pflicht gegen Gladbach (2:1-Sieg) getan. Nun «darf» Wolfsburg in die Relegation (17./21. Mai).
Hoffenheim – Dortmund 3:1
Die Dortmunder beenden eine glanzlose Saison mit einem trüben Resultat: 1:3 verlieren sie in Hoffenheim – dank des um drei Tore besseren Torverhältnisses gegenüber Bayer Leverkusen retten sie sich aber in die Champions League. Passend zum Dortmunder Auftritt: das Hoffenheimer 1:0. Roman Bürki vertändelt die Kugel, drischt sie zu Andrej Kramaric – und dessen Schuss schlägt unten links ein (26.). Ein böser Patzer des Schweizer Nati-Goalies, der immerhin 12-mal zu null hielt in dieser Saison. Zwar drückt Marco Reus den Ball zum 1:1 über die Linie (58.). Die Hoffenheimer haben jedoch bald wieder die Oberhand. Adam Szalai (63.) und Pavel Kaderabek (73.) sichern der TSG den Sieg – und die erste direkte Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Bürki wird kurz vor Schlusspfiff gar ersetzt. Allerdings bloss, weil Trainer Peter Stöger dem zurücktretenden Roman Weidenfeller noch ein paar Bundesliga-Momente schenken will. Für Stöger wars wohl das letzte Spiel als BVB-Trainer. Manuel Akanji spielt in der BVB-Abwehr durch. Hoffenheims Steven Zuber wird in der 64. Minute ausgewechselt.
Leverkusen – Hannover 3:2
Bayer hadert – trotz sicherem 3:2-Sieg gegen ein desolates 96, der noch höher ausfallen müsste, verpasst Leverkusen die Königsklasse. Lucas Alario bringt Bayer in den ersten 18 Minuten 2:0 in Führung. Bayer drängt, erhöht aber erst nach der Pause auf 3:0 durch Julian Brandt (56.). Wendell verschiesst früh einen Penalty (6.). Zum Schluss laufen die Leverkusener in zwei Konter – die Europa League ist nicht mehr zu vermeiden. Nach einem Jahr ohne internationalen Fussball kehrt Bayer unter Heiko Herrlich immerhin aufs internationale Parkett zurück. Aufsteiger 96 beendet die Saison als 13. Pirmin Schwegler fehlt verletzt.
Freiburg – Augsburg 2:0
Um 16:37 Uhr atmen die Freiburger auf: Nicolas Höfler lenkt zwei Minuten nach Wiederanpfiff eine Flanke von Nils Petersen ins Tor des FC Augsburg – der SC entledigt sich damit der letzten Abstiegssorgen! Tim Kleindienst legt in der 65. Minute nach. Der Klub mit dem tiefsten Bundesliga-Budget (24,4 Mio. Euro) bleibt erstklassig. Vincent Sierro steht ebensowenig im Aufgebot wie Augsburgs Marwin Hitz. Der Goalie wechselt zu Borussia Dortmund.
Bayern – Stuttgart 1:4
1038 Partien bestritt Jupp Heynckes (73) als Spieler und Trainer in der Bundesliga. Rekordhalter ist er nun vor Otto Rehhagel (1037). Seine letzte an diesem Samstag allerdings endet mit einer 1:4-Schmach gegen den VfB Stuttgart. Die Bayern werden es verschmerzen – sie erhalten nach dem Spiel ihre 28. Meisterschale. Und der VfB? Er krönt eine brillante Rückrunde mit einem Glanzresultat. Daniel Ginczek (5./55.), Anastasios Donis (42.) und Chadrac Akolo (52.) schiessen die Tore; Corentin Tolisso gleicht zwischendurch aus (21.). Zweitbestes Rückrundenteam sind die Stuttgarter, deren Trainer Tayfun Korkut im Februar kühl begrüsst wurde – mit 2,21 Punkten pro Spiel ist er gar erfolgreichster VfB-Trainer der Geschichte. Vor den früheren Basler Meistermachern Helmut Benthaus und Christian Gross. Siegen die Bayern im Final des DFB-Pokals gegen Frankfurt, startet Stuttgart nächstes Jahr gar international.
Berlin – Leipzig 2:6
Knallerstart in Berlin: Nach siebeneinhalb Minuten sind schon drei Tore gefallen! Für RB trifft zuerst Upamecano per Kopf nach einem Corner (2.), auf der Gegenseite antwortet Ibisevic auf die gleiche Art zum 1:1 (4.). Leipzigs Antwort? Die Führung durch einen satten Schuss in die nahe Ecke von Lookman (8.). Und es geht munter weiter. Für Leipzig treffen auch noch Augustin (2x), Werner und Bruma. Dazwischen betreibt Kalou Resultatkosmetik beim 2:6. Leipzig steht damit in der Europa League.
Schalke – Frankfurt 1:0
Der Vizemeister geht mit einem Sieg in die Sommerpause. Schalke genügt eine Standardsituation: Caligiuri schlenzt einen Freistoss auf den Kopf von Burgstaller, der einnickt. Frankfurt enttäuscht beim Abschied von Trainer Niko Kovac (zu Bayern) über weite Strecken, obwohl mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe noch die Europa League drin gewesen wäre. Breel Embolo fehlt Schalke verletzt, Gelson Fernandes steht beim Gegner bis zur Halbzeit auf dem Feld.
Mainz – Bremen 1:2
Hier gehts um nichts mehr. Gbamin macht fürs Heimteam den Führungstreffer, aber Bremen dreht mit Kainz (23.) und Gebre Selassie (79.) noch das Spiel. (mis, md, str)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 11 | 29 | 29 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 11 | -10 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |