In St. Gallen gesichtet
Klinsi flüchtet nach Hertha-Hammer in die Schweiz

Am Mittwochabend rechnet Jürgen Klinsmann (55) mit der Hertha-Führung ab. Am Donnerstagmorgen wird er in St. Gallen gesichtet, während die Hertha-Bosse zurückschlagen.
Publiziert: 13.02.2020 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2020 um 15:48 Uhr
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Jürgen Klinsmann wirbelt die deutsche Fussballwelt durcheinander.
Foto: DUKAS
Nicolas Ledergeber

Die Fussball-Welt diskutiert über den Hertha-Hammer um Jürgen Klinsmann (55). Die deutsche Fussball-Legende hat bei Hertha hingeschmissen und am Mittwochabend auf Facebook abgerechnet. Unter anderem bekam Hertha-Manager Michael Preetz sein Fett ab.

Am Donnerstagmorgen ist Klinsmann in der Schweiz. BLICK-Leser-Reporter Leo Z. ist gerade in St. Gallen auf dem Heimweg von seiner Freundin, bei der er übernachtet hat. Er erzählt: «Als ich heute Morgen um etwa 8.30 Uhr vom Bahnhof Richtung Marktplatz ging, kam er mir entgegen. Dann wechselte er die Strassenseite. Ich konnte gerade noch dieses Foto schiessen.»

Es liegt auf der Hand, dass Klinsmann seinen Sohn Jonathan (22) besucht. Dieser ist die Nummer 2 beim FC St. Gallen hinter Lawrence Zigi und ist im Moment verletzt.

Klinsmann wollte laut «BILD» auch seinen Sohn zur Hertha, wo er einst spielte, zurückholen. Jonathans Berlin-Comeback wollte Jürgen Klinsmann in seinem Vertrag als Klausel festhalten. Wie die «Bild» schreibt, sei «Hertha-Präsident Werner Gegenbauer (69) darüber so sauer gewesen, dass er diese Bedingung brüllend ablehnte». Die Begründung: Schon Pal Dardai und Ante Covic haben ihre Söhne in den Profi-Kader befördert, damit wollte Gegenbauer aufhören.

Vorerst geniesst Klinsi nun seine neu gewonnene Freizeit in der Ostschweiz. Währenddessen bitten die Hertha-Bosse am Donnerstagmorgen in Berlin zur Pressekonferenz.

«Er hat viel Glaubwürdigkeit verloren»

Geldgeber Lars Windhorst: «Ich bedauere es sehr, dass uns Jürgen Klinsmann sehr abrupt verlassen hat. Er hat sich bei mir entschuldigt. Ich denke, er bereut die Entscheidung auch. Das war wohl für ihn sehr emotional. Aufgrund der Art und Weise, wie er sich verabschiedet hat, ist eine Zusammenarbeit mit Klinsmann im Aufsichtsrat nicht vorstellbar. Leider ist die Art und Weise des Abgangs inakzeptabel. Er hat dadurch viel an seiner Glaubwürdigkeit verloren. Diese Reaktion von ihm kann man als Jugendlicher machen, aber als Erwachsener im Geschäftsleben sollte sowas nicht passieren.»

Präsident Gegenbauer: «Offensichtlich ist der Eindruck entstanden, dass hier das Chaos ausgebrochen ist. Ich habe aber den Eindruck, dass hier sehr geordnet gearbeitet wird. (...) Es war natürlich am Dienstag ein Schock, aber ich will klarmachen, dass mein Dank Michael Preetz und den Mitarbeitern gilt. Jürgen Klinsmann hat nicht nur Hertha BSC verlassen, sondern das gemeinsame Projekt. Es gab einen mündlichen Arbeitsvertrag seit dem 27. November. Natürlich gab es einen gültigen Arbeitsvertrag!» Somit widerspricht der Präsident der Aussage Klinsmanns, er habe keinen Vertrag für seinen Posten.

«Es gab den Ansatz von ihm, alles entscheiden zu wollen»

Und was sagt Preetz, der im Klinsi-Video besonders angeprangert wurde? Der Manager: «Das Statement kam für uns aus heiterem Himmel. Ich habe schon viel erlebt im Fussball, aber das am Dienstagmorgen war für mich in der Form total neu. Wir hatten keine Chance, in einen Austausch zu kommen. Zu Verantwortung gehört auch, das gemeinsame Gespräch zu suchen. Das ist nicht passiert. Wir sind kalt erwischt worden.»

Preetz weiter: «Es gab unterschiedliche Ansichten, über die Kompetenzen als Cheftrainer, das stimmt. Aber es wurde nie besprochen, dass es ein Problem ist, wenn ich auf der Bank sitze. Das kann man nur im Gespräch lösen. Das kann man aber nicht, wenn man sich umdreht und davonläuft. Es gab einen inhaltlichen Dissens darüber, welche Kompetenzen der Cheftrainer eines Bundesligisten haben soll. Hier sind zwei Geschäftsführer dazu da, die Geschäfte zu leiten. Es gab immer den Ansatz von ihm, alles entscheiden zu wollen. Aber in jedem Unternehmen muss es eine geben, der das letzte Wort hat. Und das bin ich und Schiller.»

Erst einmal werden Klinsis Co-Trainer Alexander Nouri und Markus Feldhoff in den nächsten Wochen auf der Hertha-Bank sitzen. Ein neuer Trainer soll im Sommer übernehmen. Preetz: «Im Sommer wird über die Neubesetzung der Cheftrainier-Position entschieden. Da brauchen wir einen, der richtig was bewegen kann und unsere Ziele teilt.»

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