In der Schweiz verboten
Neuers Skitour-Unfall wirft Fragen auf

Nach dem WM-Out mit Deutschland wollte sich Manuel Neuer auf einer Skitour ablenken. Dabei bricht er sich das Bein. Ein Fussballprofi auf Skiern? In der Schweiz wäre das undenkbar.
Publiziert: 11.12.2022 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2022 um 11:05 Uhr
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Manuel Neuer wurde nach seinem Beinbruch während einer Skitour bereits operiert. Der Unfall bedeutet für den Star-Goalie das Saisonende.
Foto: Instagram @manuelneuer
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Sebastian WendelReporter Fussball

Manuel Neuer bricht sich auf einer Skitour das Bein. Eine Meldung, die erst einmal stutzig macht. Denn eigentlich gilt: Fussballer verdienen gutes Geld, verzichten im Gegenzug aber auf das Ausüben von Risikosportarten.

Im Standard-Arbeitsvertrag des Schweizer Fussballverbandes steht etwa, dass ein Profi seine «Fähigkeiten und Kräfte vorbehaltlos für seinen Klub einsetzt» – und dass er sich verpflichtet, «alles zu unterlassen, was seinen beruflichen Leistungen oder dem Ansehen des Klubs abträglich sein könnte». In der Liste der verbotenen sportlichen Aktivitäten sind Alpinski, Snowboard, Bob, Gleitschirmsegeln, Fallschirmspringen, Reiten und Canyoning explizit aufgelistet. Auch die Teilnahme an einem Grümpelturnier mit Freunden ist grundsätzlich untersagt.

Die Schweizer Spieler, die traditionell mit Skifahren aufgewachsen sind, schmerzt dies besonders. «Fussballer haben viele Privilegien. Aber das Skifahren habe ich jeden Winter sehr vermisst», sagte einst der Schweizer Rekordtorschütze und heutige FCB-Trainer Alex Frei.

Im Fall von Manuel Neuer schreibt die «Bild», dass auch die Stars von Neuer-Arbeitgeber Bayern München keine gefährlichen Sportarten ausüben dürfen. Fraglich sei, ob eine Skitour dazugehöre. Nach Informationen der «Bild» hat Neuer keine explizite Skitour-Verbotsklausel im Vertrag. Er habe den Ausflug in die bayrischen Berge also nicht bei Bayern anmelden müssen. Neuer ist schon immer ein Freund von Outdoor-Sport, im Sommer etwa ist er regelmässig mit dem Rennrad unterwegs.

Wen holen die Bayern jetzt?

Fakt ist: Neuer wird in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten. Ans Karriereende denkt er nach dem Rückschlag indes nicht, obwohl er bei seiner für den kommenden Sommer angekündigten Rückkehr ins Tor bereits 37 Jahre alt sein wird. Dennoch plant Bayern gemäss Medienberichten, für die zweite Saisonhälfte einen Goalie zu verpflichten. Und nicht nur mit Neuer-Ersatz Sven Ulreich und dem 19-jährigen Johannes Schenk auf den drei Hochzeiten Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal weiterzutanzen.

Am naheliegendsten ist die Rückbeorderung des an Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel, aber auch andere Namen werden herumgereicht: PSG-Ersatzmann Keylor Navas, der kroatische WM-Held Dominik Livakovic (Dinamo Zagreb) und sogar jener von Nati-Goalie Yann Sommer, dessen Vertrag bei Gladbach Ende Saison ausläuft.

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