Immer wieder Prügeleien
Mané ist bei Bayern nicht der Einzige, der zugeschlagen hat

Sadio Mané wurde nach seinem Faustschlag gegen Teamkollege Leroy Sané für ein Spiel suspendiert. Interne Prügeleien haben bei den Münchnern durchaus Tradition. Ein paar führten gar zum Erfolg.
Publiziert: 14.04.2023 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2023 um 17:10 Uhr
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Sadio Mané im Training an der Säbenerstrasse wenige Tage nach dem Eklat.
Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

Sadio Mané ist bei weitem nicht der erste Bayern-Star, der auf einen Mitspieler losgeht. Über die letzten Jahrzehnte gerieten zahlreiche grosse Namen an der Säbener Strasse aneinander – nicht nur mit negativen Folgen.

Lizarazu, Matthäus, Robben, Ribéry

Im Jahr 1999 gerieten Bixente Lizarazu und Bayern-Legende Lothar Matthäus im Training aneinander. Lizarazu ohrfeigte Matthäus, weil ihm dieser nach einem schlechten Pass an die Gurgel ging. Der heute 53-jährige Franzose sagte rückblickend, dass er sich damit bei den Kollegen den Respekt verschaffte, den er benötigte, um sich seinen Platz im Team zu sichern.

Im Jahr 2002 kassierte Ex-FCB- und GC-Trainer Thorsten Fink ein blaues Auge, weil er einen Streit zwischen Sammy Kuffour und Jens Jeremies schlichten wollte. 2010 ging Arjen Robben im Training auf Phillipp Lahm los, weil er ihn hart umgegrätscht hatte. Der Holländer packte seinen Teamkollegen am Hals, riss ihn zu Boden. Ivica Olic konnte Robben damals beruhigen. 2011 würgte Robben auch noch Thomas Müller, weil sich dieser über seine Freistösse beklagt hatte.

Ein Jahr später war es Robben, der von einem Teamkollegen angegangen wurde. In der Halbzeitpause des CL-Halbfinals verpasste Ribéry seinem kongenialen Flügelpartner ein Veilchen, weil sie sich zuvor über die Ausführung eines Freistosses gezankt hatten. Daran, dass sie sich als Duo «Robbéry» ein Denkmal in München schaffen konnten, änderte dies aber nichts.

Wieso Mané schlechte Karten hat

In der jüngeren Vergangenheit gerieten 2019 Lewandowski und Coman im Training im Faustkampf aneinander. 2020 waren Jérôme Boateng und Leon Goretzka die Streithähne. Schlimme, langfristige Konsequenzen hatten diese Auseinandersetzungen eigentlich nie. Mané und Sané schreiben nun das nächste unrühmliche Kapitel.

Die Strafe für den Senegalesen hält sich ebenfalls in Grenzen. Leroy Sané soll sich für ihn starkgemacht haben. Eine Zukunft in München ist daher nicht ausgeschlossen. Trotzdem stehen die Karten für Mané nicht besonders gut. Der Münchner Top-Neuzugang blieb schon die ganze Saison unter den Erwartungen. Jetzt noch dieser Eklat rund um den vermeintlichen Musterprofi.

Gemäss «Spiegel» haben die Klubbosse an der Säbener Strasse in ersten Diskussionen über das Strafmass auch eine sofortige Trennung in Erwägung gezogen. Mané hat einen Vertrag bis Juni 2025. Seine Zukunft in München über diese Saison hinaus hängt allerdings auch von den Plänen von Trainer Tuchel ab. Will man ihn im Sommer frühzeitig loswerden und bietet ihn zum Verkauf an, könnte Mané zu einem der teuersten Missverständnisse der Bayern werden. (dti)

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