Herr Hitzfeld, wie unterscheiden sich Pep Guardiola und Carlo Ancelotti?
Ottmar Hitzfeld: Ancelotti lässt variabler spielen, flexibler. Guardiola ist Fan von hohem Pressing, von Kombinationsfussball. Möglichst 80 Prozent Ballbesitz zu haben, selbst den Ball im Fünf-Meter-Raum noch zwei, drei Mal passen zu lassen. Ancelotti lässt viel schneller umschalten, hat auch mal eine defensivere Taktik. Vor allem in der Champions League ist das wichtig. Dass man von den grossen Mannschaften nicht ausgekontert wird. Unter Ancelotti wird Bayern auch mal defensiv und auf Konter spielen. Guardiola hat immer hohes Risiko gespielt und ist darum nie in den Champions-League-Final gekommen. Denn in Halbfinals entscheiden auch mal Kleinigkeiten.
Ist mit Ancelotti die Wahrscheinlichkeit grösser, die Champions League zu gewinnen?
Ich bin zuversichtlich, dass Ancelotti die Bayern international weiter bringen wird als es Guardiola geschafft hat. Weil er im Defensiv-Bereich die Mannschaft verstärken wird. Dass man mit Mats Hummels einen Weltklasse-Verteidiger geholt hat, spricht für diese Philosophie. Dass international die Defensive das Wichtigste ist. In den wichtigen Spielen, in Halbfinals, wird man mehr defensive Stabilität haben.
Carlo Ancelotti gilt als Lebemann. Gutes Essen, auch mal eine Zigarette. Das ist bei Guardiola undenkbar.
Ancelotti ist ein Sympathie-Träger. Ein lockerer Typ, der versucht, gute Stimmung zu erzeugen. Er nimmt die Spieler auch mal in den Arm, er tröstet sie, er führt auch mal Gespräche mit Spielern über persönliche Dinge wie Familie oder Kinder. Von daher ist eine ganz andere Stimmung bei Bayern München. Guardiola ist ein Systemfanatiker, der nur an Taktik denkt und die menschliche Seite ein bisschen vernachlässigt hat.
Wer ist Ihnen sympathischer?
Ancelotti ist mir sehr sympathisch, ich erlebte Trainertagungen mit ihm. Wir hatten zwar in der Kommunikation ein paar Probleme, aber wenn man Sympathie zeigen will, dann spürt man das.
Aber die Bayern kann niemand stoppen im Titelkampf, oder?
Ich bin optimistischer, dass die Saison spannender wird. Dortmund ist spielerisch überzeugend und hat sehr gute Transfers getätigt. Der BVB kann Bayern Paroli bieten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |