Hitzfeld über neuen Bayern-Sportdirektor
Sieben Gründe, wieso Salihamidzic die Top-Lösung ist

Ottmar Hitzfeld (68) beneidet Bayern-Trainer Ancelotti nicht um seine Vorbereitung. Und bezeichnet Hasan Salihamidzic als «Top-Lösung» für den Sportchef-Posten.
Publiziert: 07.08.2017 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:53 Uhr
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Prost! Ottmar Hitzfeld und sein Ex-Spieler Hasan Salihamidzic stossen beim Oktoberfest an.
Foto: imago
Ottmar Hitzfeld

Zuerst möchte ich sagen: Dass die Bayern in der Vorbereitung zum Beispiel mit 0:3 gegen Liverpool verloren haben, ist mit Vorsicht zu geniessen. Solche Resultate sind immer grenzwertig, man weiss als Aussenstehender nicht, wer gerade wo steht, wie hart gearbeitet wurde. Carlo Ancelotti hat mit Sicherheit mehr trainiert als vor einem Jahr.

Und er hat natürlich auch einen Nachteil, wenn du mit deiner Mannschaft auf eine solche Asien-Tour musst. Vier Spiele in zehn Tagen, dazu die Reiserei – da machst du dem Trainer keinen Gefallen, das ist schlecht für den Coach. Da stehen sich die sportlichen und finanziellen Interessen halt gegenüber.

Aber mir ist nicht bange, dass die Bayern zum Start in Form sein werden. Das sah man schon am Samstag beim Sieg über Dortmund im Supercup. Sie waren schon viel besser als noch vor kurzem.

Wichtig ist auch, dass der Klub mit Hasan Salihamidzic eine Top-Lösung als neuen Sportdirektor präsentiert hat. Am nächsten 1. August, wenn seine Jahresbilanz fällig ist, gibt es auch in München Anlass zum Feiern. Zur Wahl von «Brazzo» kann ich nur sagen: Bravo Bayern. Aus zumindest sieben Gründen.

Die Zahlen

6-mal deutscher Meister. 4-mal deutscher Pokalsieger. 1-mal Champions-League-Sieger. 1-mal Weltpokal-Sieger: Die nackte Statistik zeigt, dass Salihamidzic einer der erfolgreichsten Bayern-Spieler aller Zeiten ist. Und dass er das Bayern-Gen intus hat. Er weiss, was es in München braucht für den Erfolg.

Die Erfahrung

«Brazzo» kennt das komplexe Gebilde namens FC Bayern München. Ein Externer weiss nicht, wie dieser Verein tickt. Er ist der mentalen Herausforderung gewachsen, wenn es etwa um die Aussendarstellung geht. Wenn jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.

Die Autorität

Ich hatte Salihamidzic 1998 vom HSV zu Bayern geholt. Und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Er war ein Leader, ein Motivator. Er hat eine grosse Ausstrahlung, ist eine natürliche Autorität, loyal, ehrlich, offen. Er ist ein positiv «Verrückter» im Fussball­geschäft.

Der Schnelldenker

Hasan Salihamidzic hat eine aussergewöhnliche Auffassungsgabe, er ist ein veritabler Schnelldenker und sehr intelligent. Darum wird er optimal von seinen zwei grossen Lehrmeistern Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge profitieren und schnell reinwachsen in den Job.

Der Abstand

Wichtig ist, dass Salihamidzic zehn Jahre Abstand gewonnen hat zum FC Bayern. Er ging 2007 zu Juventus Turin, später zu Wolfsburg und kam als Markenbotschafter erst vor kurzem zurück zu Bayern. Er hatte sich weitergebildet, wichtige Erfahrungen gesammelt.

Der Sympathieträger

Ich kenne niemanden, der negativ über «Brazzo» spricht. Er ist ein Sympathieträger, der auch in Sachen Kommunikation sehr stark ist. Als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand muss er diese Mechanismen geschickt anwenden. Das wird er. Das kann er.

Das Timing

Wenn Philipp Lahm jetzt sofort nach dem Ende seiner Spielerkarriere Sportdirektor geworden wäre, hätten diese Werte gefehlt. Bayern hat die Ruhe bewahrt, ist nach der Trennung von Matthias Sammer vor einem Jahr nicht in Aktionismus verfallen. Darum stimmen das Timing und die Wahl.

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