Morgen Abend schliesst die Bundesliga-Vorrunde mit dem Knaller Bayern (1.) gegen Leipzig (2.). Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld analysiert das Wunder rund um den Aufsteiger aus Ostdeutschland.
Ottmar Hitzfeld über...
... die Meister-Chancen von Leipzig: «Bayern hat im Februar, März, April eine Riesen-Belastung. Das übergeordnete Ziel ist es, die Champions League zu gewinnen – darauf ist das Konzept von Carlo Ancelotti ausgerichtet. Daher wird man in der Bundesliga nicht immer mit der stärksten Mannschaft spielen. Darum kann Leipzig auch in der Rückrunde ein gefährlicher Gegner sein. Leipzig kann Meister werden, ich denke, die Chancen liegen bei 30 Prozent für RB und 70 Prozent für die Bayern. Aufgrund des Verlaufs der Saison. Bayern muss Meister werden, Leipzig kann die Sensation schaffen. Daher ist die Chance für Leipzig, dieses Jahr Meister zu werden, viel höher als in den nächsten zwei, drei Jahren. Jetzt hat man keinen Druck, die Euphorie vom Aufstieg – nächste Saison sind alle gewarnt und die Erwartungshaltung ist höher.»
... den Ost-West-Konflikt: «Bei der Ablehnung von RB Leipzig spielt für mich auch der Neid von West- gegenüber Ostdeutschland eine Rolle. Es ist ja nicht nur Geld dahinter, sondern ein Konzept, das weltweit einmalig ist. Es ist ein modernes Märchen. Viele Klubs mit Investoren haben Geld, aber weniger Knowhow und Struktur. Die holen dann Stars, aber nicht Spieler mit Perspektive. Die Art und Weise, wie Leipzig mit der Verpflichtung von Jung-Nationalspielern auf dem Transfermarkt agiert, macht das ganze so spannend. Die Leipziger Bevölkerung steht ja hinter dem Projekt, sonst würden ja nicht immer 40 000 Fans ins Stadion kommen.»
... Hass auf Mateschitz und RB: «Ich bin froh, dass Leute in den Fussball investieren. Selbst Traditionsvereine brauchen Investoren, um Stars zu verpflichten. Dortmund ist das beste Beispiel: Der BVB ist ein Traditionsverein und hat viele Investoren. Ohne diese kannst Du heute international nicht mehr mithalten, mit Tradition allein kannst Du Dir nichts kaufen. Tradition macht vielleicht 20 Prozent des Budgets aus.»
... das Plakat gegen Ralf Rangnick («Ey Ralf, wir warten sehnlichst auf deinen nächsten Burnout»): «Das ist primitiv und daneben. Ralf Rangnick ist der Kopf dieses Unternehmens, ein Fussballverrückter, der Tag und Nacht für Erfolg arbeitet. Aber er hat aus seiner Überbelastung die Lehren gezogen, setzt sich nicht mehr dem täglichen Erfolgsdruck als Trainer aus. Das ist sinnvoll, er wird ja auch gespürt haben, dass er sonst an Grenzen stösst. Der Aufstieg als Trainer wird ihn sicherlich viel Kraft gekostet haben.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |