BVB sanktioniert Vereins-Kommentatoren
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Nach Hitler-Imitationen:BVB sanktioniert Vereins-Kommentatoren

Hitler-Parodien und Beleidigungen
Nazi-Shitstorm bei Borussia Dortmund!

Hitler-Parodien, Nazi-Sympathisanten und Diskriminierung: In Fussball-Deutschland geben gleich drei Rassismus-Eklats zu reden.
Publiziert: 06.08.2019 um 10:40 Uhr
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Das Kommentatoren-Duo von «BVB-TV» steht in der Kritik.
Foto: imago sportfotodienst

«Nein, wir verlassen jetzt nicht unser sonst so hohes Niveau», sagt Patrick Owomoyela (39). Er kommentiert am 27. Juli zusammen mit Norbert Dickel (57) das Testspiel zwischen Borussia Dortmund und Udinese Calcio auf «BVB-TV».

Das hohe Niveau? Davon ist das Duo schon längst meilenweit entfernt. Denn nur Bruchteile zuvor üben sich die zwei Ex-BVB-Spieler – beide mit Legenden-Status – in Hitlerparodien. Hörbar belustigt geben sie ihre Imitation des Massenmörders preis: «Grosse Schlachten, die hier geschlagen wurden.»

Es ist nicht das einzige Fettnäpfchen, in das Owomoyela und Dickel stolpern. Italiener bezeichnen sie abwertend als «Itaker». Udine-Spieler wie Kevin Lasagna oder Ignacio Pusetto taufen sie «Lasagne» und «Prosecco» um.

BVB löscht Video kommentarlos

Im BVB-Forum «schwatzgelb.de» laufen Fans und Zuschauer Sturm. Ein User schreibt: «Das war das Peinlichste, was ich an Berichterstattung in Deutschland in den letzten Jahren erlebt habe und ich hoffe, dass das drastische Konsequenzen hat.» Ein anderer hält fest: «Wer Italiener wiederholt beleidigt und auch noch eine Hitlerparodie zum Besten gibt, dem muss man schon mitteilen, dass das ziemlich grenzwertig ist.»

Der Skandal wäre wohl mucksmäuschenstill unter den Teppich gekehrt worden, hätte der westdeutsche Rundfunk (WDR) das Thema nicht aufgenommen, denn sowohl auf Youtube als auch auf der Vereinswebseite des BVB ist das Video inklusive Live-Kommentar kurioserweise nicht mehr abrufbar.

Unterdessen fühlt sich der Bundesliga-Klub aber zu einem Statement gezwungen: «Wir haben ihr Fehlverhalten sanktioniert und beiden unmissverständlich verdeutlicht, dass ihr Versuch, witzig zu sein, vollkommen schiefgelaufen ist, absolut deplatziert war, und derlei Äusserungen bei uns keinen Platz haben.» Und weiter heisst es: «Beiden waren ihre Äusserungen von vor neun Tagen ausgesprochen unangenehm. Sie waren zutiefst enttäuscht von sich selbst!»

Empörung auch auf Schalke

Es ist indes nicht der einzige Rassismus-Wirbel zurzeit in Fussball-Deutschland. Schalke-Boss Clemens Tönnies (63) zog am Tag des Handwerks in Padeborn (10. Juli) den Zorn auf sich.

Er kritisierte die Idee höherer Steuern, um den Klimawandel zu bremsen. Man solle lieber jährlich zwanzig Kraftwerke in Afrika finanzieren, «dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenns dunkel ist, Kinder zu produzieren.» Trotz Entschuldigung muss Tönnies am Dienstag vor dem Schalker Ehrenrat antraben, der ihn seines Amtes entheben könnte.

Knallhart greift unterdessen der Drittligist Chemitzer FC durch. Der Verein trennt sich von Captain Daniel Frahn (32). Die Begründung: Nähe zur rechtsextremen Szene. Der Klub erklärt in einer Medienmitteilung: «Mit Entsetzen haben wir erkennen müssen, dass sich (...) Frahn als grosser Sympathisant der rechtsradikalen und menschenverachtenden Gruppierung ‹Kaotic Chemnitz› herausgestellt hat und damit grossen Schaden für den Verein anrichtete.» Es gebe Null Toleranz für dieses Verhalten. (sag)

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