Dass Lucien Favre (63) bei Newcastle United ein Kandidat für den freigewordenen Trainer-Posten ist, das ist schon länger bekannt. Nun aber soll der Waadtländer gar zuoberst auf der Wunschliste der neuen Scheich-Bosse sein. «Die Verhandlungen gehen nun in die entscheidende Runde», schreibt die «Bild». Demnach sind noch drei Trainer im Rennen. Ex-Bournemouth-Coach Eddie Howe, Ex-Roma-Trainer Paulo Fonseca – und eben Lucien Favre.
Dieser gilt als akribischer Arbeiter, als Ausbildner. Favre versteht es, junge Spieler weiterzubringen. Seine Fachkompetenz ist unbestritten. Er ist ein Fussball-Schöngeist, ein Perfektionist. Doch in den letzten Jahren hat er sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen müssen, fertige Top-Teams mit diversen Superstars nicht weiterbringen zu können. Zudem steht er nicht gerne im Rampenlicht. Ob er deshalb der richtige Mann für Newcastle in der prestigeträchtigen Premier League ist, darf zumindest bezweifelt werden.
Klopp hat Bedenken
Newcastle hat Grosses vor. Mohammed bin Salman, Kronprinz Saudi-Arabiens, hat vor einigen Wochen übernommen und sich für über 370 Millionen Franken den Klub gekrallt. Das Vermögen des Scheichs wird auf fast 400 Milliarden Franken geschätzt. Es sind Zahlen, die die Konkurrenz auf der Insel zusammenzucken lässt.
«Das wird eine Super-Macht», befürchtet Liverpools Jürgen Klopp. Doch es gibt auch viel Kritik. Mohammed bin Salman werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Saudi-Arabien wird von einer streng konservativ islamischen Monarchie geführt. Menschenrechte wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit oder Frauenrechte spielen dort keine grosse Rolle. «Ich denke, es gibt keine zwei Meinungen bezüglich der offensichtlichen Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte», kommentiert Klopp gegenüber «Sky».
Im Sommer brauchte Favre Zeit
Tut sich Favre das an? Erst im Juli hat der einstige FCZ-Meistertrainer, der zuletzt beim BVB aktiv war, ein Premier-League-Angebot abgelehnt. Mit Crystal Palace soll es zwar erst eine mündliche Einigung gehabt haben, Favre hat dann aber in letzter Sekunde abgesagt. Er brauche noch Zeit, sagte sein Berater Christophe Paillot damals. Auch Bordeaux hat im Sommer angeklopft. Ebenfalls erfolglos.
Ob Favre nun bereit ist für eine grosse, neue Herausforderung, bleibt abzuwarten. Klarheit wird es in den kommenden Tagen geben.
Newcastle hat sich kurz nach der Scheich-Übernahme von Steve Bruce getrennt und ist seither auf Trainer-Suche. (mam)
Premier League: Newcastle United nach Saudi-Kauf heiss auf Lucien Favre
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 15 | 34 | 36 | |
2 | Bayer Leverkusen | 15 | 16 | 32 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 15 | 12 | 27 | |
4 | RB Leipzig | 15 | 4 | 27 | |
5 | FSV Mainz | 15 | 8 | 25 | |
6 | Borussia Dortmund | 15 | 6 | 25 | |
7 | Werder Bremen | 15 | 1 | 25 | |
8 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 5 | 24 | |
9 | SC Freiburg | 15 | -3 | 24 | |
10 | VfB Stuttgart | 15 | 4 | 23 | |
11 | VfL Wolfsburg | 15 | 4 | 21 | |
12 | Union Berlin | 15 | -5 | 17 | |
13 | FC Augsburg | 15 | -15 | 16 | |
14 | FC St. Pauli | 15 | -7 | 14 | |
15 | TSG Hoffenheim | 15 | -8 | 14 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 15 | -15 | 10 | |
17 | Holstein Kiel | 15 | -19 | 8 | |
18 | VfL Bochum | 15 | -22 | 6 |