Heisse Debatte zum Wechsel
Ist der neue Job von Klopp bei Red Bull böse – oder einfach nur normal?

Auch am Tag nach der Vorstellung von Jürgen Klopp bei Red Bull gehen die emotionalen Wogen hoch. «Zurecht!», meint Blick-Sportchef Emanuel Gisi. «Wo liegt das Problem?», fragt Blick-Fussballchef Tobias Wedermann. Ein Pro und Kontra.
Publiziert: 14.01.2025 um 22:52 Uhr
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Jürgen Klopp ist der neue «Head of Global Soccer» von Red Bull.
Foto: imago/Picture Point LE
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Klopp bei Red Bull – wo ist das Problem?

Foto: RMS


Tobias Wedermann, Blick-Fussballchef:
Geld regiert die Welt – auch im Fussball. Das hat bereits Tradition und ja, Red Bull gibt es in diesem Business (noch) nicht lange. Ja und? Red Bull hat in den letzten 20 Jahren Klubs in Salzburg, Leipzig, New York und São Paulo mit innovativen Konzepten Flügel verliehen. Der Konzern mit weltweit fast 18’000 Angestellten revolutionierte den gesamten Sport durch datengestützte Analysen, wissenschaftliche Methoden und effektive Talentförderung. 

Objektiv betrachtet dient das Red-Bull-Konzept in fast allen Belangen als Vorbild für Vereine in aller Welt. Die von Red Bull ausgebildeten Trainer gehören zu den besten ihres Fachs. Leipzigs Zuschauerschnitt liegt bei 45'140 (96 Prozent Auslastung) und ist auf Platz 6 in der Bundesliga. Wo ist Problem? Nutzen sie einen Graubereich bei der Inhaberstruktur? Welche Investoren machen das nicht? «Don’t hate the player, hate the game.» Die wahre Ursache ist vielmehr der Neid und der eigene Frust der Fussballfans darüber, dass RB zuletzt so viel erfolgreicher und professioneller gearbeitet hat als viele glorreiche Traditionsklubs, die sich genauso glorreich selber heruntergewirtschaftet haben.

Klopp bei Red Bull – das wird noch einen Moment wehtun

Foto: Foto: Ringier Medien Schweiz, 21.02.24 Mitarbeiterportrait. Emanuel Gisi, Sportchef, Blick.


Emanuel Gisi, Blick-Sportchef:
Es stimmt: Wenn Leute behaupten, früher sei alles besser gewesen, liegt das meist an ihrem schlechten Gedächtnis. Aber natürlich war manches schöner: die Fussballwelt zum Beispiel vor dem Red-Bull-Universum. Was haben die Limonadenverkäufer aus Österreich alles auf dem Kerbholz: In ihrer Heimat kaperten sie den Traditionsklub Austria Salzburg, entkernten ihn und liessen ihn ausbluten. Nach ihrem Einstieg in Deutschland vollführten sie allerhand Winkelzüge, um überhaupt in der Bundesliga auflaufen zu dürfen. Mit Tricks so billig, dass sich manch ein Hütchenspieler in der Fussgängerzone dafür schämen würde. Das deutsche Bundeskartellamt jedenfalls soll sich die Sache derzeit anschauen. 

Oder denken wir an die Wortschöpfung RasenBallsport, mit der das Red-Bull-Kürzel am Werbeverbot vorbei in den Leipziger Vereinsnamen gewürgt wurde. Sie entlarvt die Red-Bull-Klubs als das, was sie am Ende sind: Trittbrettfahrer in der glamourösen Fussballwelt. Die Überlegung: Wer gegen klingende Namen in grossen Wettbewerben antritt, bekommt selber auch etwas Glanz und Geld ab. Machen wir uns nichts vor: RB wird nicht verschwinden. Aber dass jetzt ausgerechnet eine Fussball-Saftwurzel wie Jürgen Klopp, «The Normal One», in diesem seelenlosen, von Technokraten geplanten, auf den ultimativen Erfolg getrimmten Gebilde, verschwindet – das wird noch einen Moment wehtun.

«Sehe mich nicht mehr an der Seitenlinie»
1:20
Jürgen Klopp stellt klar:«Sehe mich nicht mehr an der Seitenlinie»
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Bundesliga
Mannschaft
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Bayern München
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16
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39
2
Bayer Leverkusen
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17
18
38
3
Eintracht Frankfurt
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17
16
33
4
RB Leipzig
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16
6
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FSV Mainz
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17
9
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VfL Wolfsburg
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17
9
27
7
SC Freiburg
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VfB Stuttgart
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16
5
26
9
Borussia Dortmund
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17
3
25
10
Werder Bremen
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25
11
Borussia Mönchengladbach
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17
0
24
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Union Berlin
Union Berlin
16
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16
13
FC Augsburg
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16
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16
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FC St. Pauli
FC St. Pauli
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-8
14
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TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
16
-9
14
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
16
-13
13
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Holstein Kiel
Holstein Kiel
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VfL Bochum
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