Grenzenlose Euphorie in Leverkusen
Bayer-Fans zahlen Tausende Euro für Topspiel-Ticket

Es sind drei Punkte, wie sie schöner nicht sein können. Leverkusen führt Bayern München im Spitzenduell der Bundesliga vor und vergrössert den Vorsprung. Ist es gar das entscheidende Puzzleteilchen für den Meistertitel?
Publiziert: 11.02.2024 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2024 um 15:33 Uhr
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Machen Xabi Alonso (r.) und Granit Xhaka den langersehnten Meistertitel für Leverkusen möglich?
Foto: TOTO MARTI

Xabi Alonso kann es nicht lassen. Noch einmal in die Kurve. Schwarz. Rot. Bis aufs Blut. Noch einmal zurück zu den Ultras, die sich hinter dem Tor den Leib aus der Seele geschrien haben und auch am Ende den Namen ihres Erfolgstrainers skandieren.

«Die Fans waren unglaublich. Sie haben uns so viel Energie gegeben. Da dachte ich, dass ich ihnen unbedingt etwas zurückgeben muss», sagt Alonso, «das war ein sehr schöner Moment – zusammen mit dem ganzen Team und dem Staff, die alle so fantastisch gearbeitet haben.»

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Die volle Leidenschaft für Bayer Leverkusen, das am Samstagabend mit einem beispiellosen Sturmlauf die Bayern aus München vorgeführt haben. Ungläubig und mit glänzenden Augen verlässt Alonso den Nordblock und kann sein Glück kaum fassen.

Fussball-Fest mitten im Karneval

Hoch über ihm flackert das Resultat 3:0 auf der überdimensionalen Anzeigetafel – ein Bild für die Ewigkeit in Leverkusen. Die Festtage gehen weiter in Leverkusen. Die Stadt ist schon die ganze Woche im Ausnahmezustand.

Angefangen hat alles mit dem 3:2-Sieg gegen Stuttgart im Viertelfinal des DFB-Pokals. Der Last-Minute-Sieg gegen die Schwaben versetzte die sonst schon euphorisierte Stadt in totale Ekstase.

Kaum war der erste Rausch ausgeschlafen, knallten die Korken schon wieder. Und das schon am Donnerstag, mit dem Auftakt zum Karneval – von der Weiberfasnacht bis zum Aschermittwoch. Sieben Tage Jubel, Trubel, Heiterkeit. Und dazwischen das Gipfeltreffen in der Bundesliga gegen Bayern München.

Preiswucher bei den Tickets

Das Spitzenspiel elektrisierte im Vorfeld nicht nur die Bayer-Fans – es magnetisierte die Menschen im ganzen Land. Über 180'000 Ticketanfragen gingen für das Spiel der Spiele beim Werksverein ein. Bis kurz vor dem Spiel am Samstagabend lagen die Preise für eine Karte bei über 3000 Euro.

Wer sich den Wucher ohne Dauerkarte leistete, wurde im Stadion Zeuge einer verkehrten Fussballwelt. Die beste Defensive der Liga überraschte die beste Offensive des Landes mit frechem Angriffsfussball. Die sonst so torgefährlichen Bayern völlig impotent – wie vor Ehrfurcht erstarrt.

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Bayer diktierte das Spiel, ohne zu überbeissen – mit Granit Xhaka im Mittelfeld, der das Tempo zu Beginn drosselte. Erst nach zehn Minuten wagte sich die Werkself in den gegnerischen Strafraum, wo der quirlige Adli die erste Salve abfeuerte.

Auf der Gegenseite reagierte Goretzka mit einem Distanzschuss – ein Signal ohne Wirkung. In der Folge forcierte Xhaka die Offensive. Wie auf Knopfdruck mündete der Sturmlauf zum 1:0 durch Josip Stanisic nach 18 Minuten. Ausgerechnet Stanisic, Kroate, in München geboren, seit sieben Jahren bei Bayern München unter Vertrag, aber seit vergangenem Jahr an Leverkusen ausgeliehen.

Erst Xhaka-Schreckmoment, dann Jubelsturm

Der Jubel der Fans über die Führung aber verstummte kurzzeitig, als in der 34. Minute die Nummer 34 zu Boden ging. Granit Xhaka wälzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich den linken Oberschenkel. Schrecksekunde für das Team um Trainer Xabi Alonso.

Nach kurzer Pflege konnte Xhaka das Spiel wieder aufnehmen. «Er hat auf die Zähne gebissen. Er ist ein echter Krieger», sagt Alonso. Xhaka kommt auch nach der Pause wieder aufs Feld.

«Xhaka bringt eine neue Stabilität und Mentalität rein»
2:07
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Gleich nach Wiederanpfiff entfachen die Leverkusener mit dem 2:0 von Grimaldo den nächsten Jubelsturm. Kurz vor dem Schlusspfiff macht Frimpong nach einem Konter zum 3:0 den Deckel drauf.

Das Stadion explodiert vor Freude – und Granit Xhaka und Alonso liegen sich in den Armen. Beide wissen: Die Schale ist zum Greifen nah. Auch wenn Alonso nichts von verfrühten Glückwünschen hören will. «Darüber sprechen wir im Mai.»

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Bayer Leverkusen
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RB Leipzig
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FSV Mainz
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Borussia Mönchengladbach
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VfB Stuttgart
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