Gladbach-Raffael im Exklusiv-Interview
«Der YB-Coup gegen Donezk hat mich echt überrascht»

Der ehemalige FCZ-Liebling Raffael hat bei Borussia Mönchengladbach eine Heimat gefunden, in welcher er sich pudelwohl fühlt. Das spürt man im Exklusiv-Interview mit BLICK ganz deutlich.
Publiziert: 15.08.2016 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:25 Uhr
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Raffael: «Wer Schachtar Donezk eliminieren kann, mit grosser Regelmässigkeit in der Europa League spielt und in der Meisterschaft immer vorne mit dabei ist, den darf man keinesfalls unterschätzen.»
Foto: EQ Images
Interview: Alain Kunz

BLICK:Raffael, welche Erinnerungen haben Sie an YB?

Raffael: Nur gute! Und dass ich einige Tore gemacht habe.

Wie viele? 

UIuiui. Keine Ahnung.

Wir haben nachgeschaut. Es waren fünf. Davon vier alleine im August. Und welche Erinnerungen haben Sie an den Kunstrasen im Stade de Suisse?

Dass es eine ungewohnte Unterlage ist und ein bisschen komisch, darauf zu spielen.

Aber als technisch guter Spieler dürfte ihnen der Plastik sogar entgegenkommen?

Ich denke schon, dass wir mit dem Ball keine Probleme haben werden.

In Deutschland wurde YB als einfaches Los aufgenommen.

Não! Wer Schachtar Donezk eliminieren kann, mit grosser Regelmässigkeit in der Europa League spielt und in der Meisterschaft immer vorne mit dabei ist, den darf man keinesfalls unterschätzen. Klar: Hätten wir die AS Roma oder Monaco zugelost erhalten, wäre das als schwieriger wahrgenommen worden. Aber das ist rein psychologisch.

Was halten Sie vom Schachtar-Coup von YB?

Ich war überrascht, echt! Denn Donezk war ein regelmässiger Champions-League-Teilnehmer. Wir haben aber schon im Test beim 3:3 feststellen können, wie stark YB ist, und dass die über gute Individualisten verfügen.

Sie treffen auf einige alte FCZ-Bekannte: Fredy Bickel, Steve von Bergen, Alain Rochat...

...und Harry Gämperle. Ich freue mich auf das Wiedersehen.

Haben Sie noch Kontakt?

Nein.

Damals war Lucien Favre ihr Trainer. Sie sind ihm zu Hertha Berlin nachgefolgt, dann zur Borussia. Wann gehen Sie nach Nizza?

(lacht laut) Ich habe einen Vertrag hier, den ich vor kurzem bis 2019 verlängert habe.

Obwohl sie Offerten von Grossklubs hatten, wo sie weit mehr hätten verdienen können.

Ich hätte ein höheres Salär haben können, das stimmt. Aber ich bin schon in einem gewissen Alter. Da hat man es gerne, wenn man weiss, was man hat. Das ist bei Gladbach der Fall.

Was hat sich seit dem Abgang von Lucien Favre geändert?

André Schubert hat eine ganz andere Philosophie. Er unterbricht in den Trainings noch mehr als Favre. Es ist einiges anders geworden.

Nicht aber das Spiel der Borussia, die weiterhin auf Offensiv-Fussball setzt.

Das stimmt. Da hat Schubert nicht alles auf den Kopf gestellt. Und das ist gut so.

Wo ist die Ausgabe 2016/17 der Borussia im Vergleich zu jener der letzten Saison anzusiedeln?

Ich denke, wir sind in der Defensive viel besser geworden. Und Christoph Kramer ist als echter Leader von Leverkusen zurückgekommen.

Und die Schweizer? Mittlerweile sind es sogar vier!

Über die Arrivierten muss ich nicht viel sagen. Nico Elvedi hat sich sehr gut entwickelt. Auch Djibril Sow. Das ist ein einem Verein wie der Borussia gut möglich, da werden die Jungen richtig gefördert.

Yann Sommer ist wieder fit?

Er hat beim 0:0 im letzten Test gegen Lazio Rom nach seiner Verletzung erstmals wieder gespielt. Er dürfte dabei sein, denn er ist für die Mannschaft enorm wichtig.

Letzte Saison war Mönchengladbach nach 37 Jahren Absenz endlich wieder in der Königsklasse vertreten. Daran findet man Gefallen – nicht?

Und wie! Das sind die besten Spieler und Klubs der Welt. Es gibt nichts Besseres, da wollen wir unbedingt wieder hin.

Auch wenn die Borussia Letzter geworden ist.

Das war auch eine enorm schwierige Gruppe mit Juventus Turin, Manchester City und Sevilla. Dennoch haben wir einige gute Spiele gemacht. Nun haben wir mehr Erfahrung, es liegt sicher mehr drin. Aber eben: Zuerst müssen wir uns qualifizieren!

Schauen Sie sich die Olympischen Spiele in ihrer brasilianischen Heimat an?

Wenig! Wir haben da meist Training. Die Zeitverschiebung macht es ziemlich schwierig.

Und die Seleçao?

Die Spiele sind leider mitten in der Nacht bei uns. Aber ich fiebere natürlich mit.

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