6-Tore-Spektakel in Köln
Leipzig bügelt Fehlstart aus und bleibt an BVB dran

Leipzig und Köln liefern sich einen offen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für das Team von Julian Nagelsmann. Der Bundesliga-Sonntag steht ganz im Zeichen des getöteten US-Amerikaners George Floyd: Zwei Protestaktionen geben zu reden. Hier gehts zum Roundup.
Publiziert: 31.05.2020 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2020 um 22:50 Uhr
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Leipzig setzt sich in einem offenen Schlagabtausch gegen Köln durch.
Foto: AFP

Köln – RB Leipzig 2:4
So hat sich Leipzig den Start in die Partie wohl kaum ausgemalt. Nach nur gerade einmal sieben Minuten liegen die Gäste bereits mit 0:1 zurück. Cordoba bringt Köln in Führung. Nach diesem Kaltstart kommt Leipzig langsam auf Betriebstemperatur. In der 20. Minute gleicht Schick für die Gäste aus und noch vor der Pause ist das Spiel gedreht. Nkunku wird sieben Minuten vor Pausenpfiff wunderbar von Leimer lanciert, worauf der Mittelfeldspieler den Ball nur noch an Köln-Torhüter Horn vorbei ins Tor schieben muss. Leipzig gibt die Führung nun nicht mehr aus der Hand. Werner sorgt in der 50. Minute für die vermeintliche Vorentscheidung. Köln gibt aber nicht auf und kommt nur fünf Minuten später nochmals heran. Kriegt Leipzig nun doch noch kalte Füsse? Nichts da. Die Antwort folgt prompt in der Person von Dani Olmo, der in der 57. Minute sein erstes Bundesliga-Tor erzielt und seinem Team damit auch gleich die drei Punkte sichert. Das Team von Julian Nagelsmann behauptet somit den dritten Platz in der Tabelle.
Tore: 7. Cordoba 1:0, 20. Schick 1:1, 38. Nkunku 1:2, 50. Werner 1:3, 55. Modeste 2:3, 57. Olmo 2:4.

Am Sonntag

Paderborn – Dortmund 1:6
Das Schlusslicht Paderborn kommt für Dortmund wohl gerade zum besten Zeitpunkt, schliesslich muss die Favre-Elf nach dem verlorenen Spitzenkampf etwas gutmachen. Wer aber mit einem Start-Furioso gerechnet hat, liegt falsch. In der ersten Hälfte mühen sich die Dortmunder an der gegnerischen Abwehr ab, finden jedoch meist keinen Weg an ihr vorbei. Können die Dortmunder ohne den verletzten Haaland etwa nicht treffen? Die Frage lässt sich schnell beantworten. In Hälfte zwei legen die Gäste mit einem Chancen-Feuerwerk los, das gleich in einem Doppelschlag mündet. Hazard trifft in der 54. Minute per Abpraller zur Führung, nur drei Minuten später erhöht Sancho auf 2:0. Der Anschlusstreffer per Elfmeter bringt die Dortmunder auch nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Sie schiessen sich den Frust von der Niederlage gegen die Bayern von der Seele – 6:1 stehts am Ende. Mit drei Treffern avanciert Sancho zum Spieler des Spiels. Den ersten Treffer widmet er an den von einem Polizisten ermordeten George Floyd und fordert auf seinem Unterhemd stehend Gerechtigkeit für ihn.
Die Tore: 54. Hazard 0:1, 57. Sancho 0:2, 72. Hünemeier 1:2 (P.)., 74. Sancho 1:3, 85. Hakimi 1:4, 89. Schmelzer 1:5, 92. Sancho 1:6.
Die Schweizer: Bürki ahnt beim Elfmeter zwar die Ecke, kommt aber nicht an den Ball. Sonst zeigt er wie Akanji, der ebenfalls von Anfang an spielt, eine solide Leistung.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Gladbach – Union Berlin 4:1
So haben sich die Spieler der Union ihr erstes Bundesliga-Spiel im Borussia Park nicht vorgestellt. Statt von knapp 60’000 tosenden Fans werden die Berliner zu ihrer Feuertaufe in Gladbach von 12’000 stummen Pappfiguren als Fans empfangen. Dafür geht es auf dem Platz rasant zu und her, für die Gäste wohl etwas zu schnell. Denn nach 17 Minuten bringt Neuhaus die Gladbacher in Front, nur vier Minuten vor der Pause erhöht Thuram auf 2:0. Sein Jubel gibt nach dem Spiel noch zu reden: Thuram solidarisiert sich mit dem in den USA durch einen Polizisten ermordeten George Floyd – und kniet sich hin. Eine Geste, die von NFL-Star Colin Kaepernick als Zeichen gegen Rassismus ins Leben gerufen wurde. In Hälfte zwei kann Union dank einem schnellen Anschlusstreffer noch einmal Hoffnung schöpfen. Diese hält aber nicht lange: Thuram erzielt in der 59. Minute das 3:1, kurz vor Schluss trifft Pléa zum 4:1 Endresultat.
Die Tore: 17. Neuhaus 1:0, 41. Thuram 2:0, 50. Andersson 2:1, 59. Thuram 3:1, 81. Pléa
Die Schweizer: Sommer und Elvedi sind bei Gladbach gesetzt, während Embolo und Zakaria weiterhin verletzt ausfallen.

Am Samstag

Bayern München – Fortuna Düsseldorf 5:0
40 Bundesliga-Tore hat Deutschland-Legende Gerd Müller (74) einst in einer Saison für Bayern geschossen – bis heute ist es die absolute Bestmarke. Gerät der Rekord in dieser Spielzeit noch in Gefahr? Robert Lewandowski greift jedenfalls mit Vollgas an! Der Top-Stürmer trifft gegen Düsseldorf doppelt und trägt damit seinen Teil dazu bei, dass die Bayern nach dem 5:0-Erfolg zumindest vorübergehend zehn Punkte Vorsprung auf Verfolger Dortmund aufweisen. «Lewa» steht nun nach 27 Einsätzen bereits bei 29 Saisontoren. Bärenstark! Für die Egalisierung von Gerd Müllers Rekord bleiben dem 31-jährigen Polen aber nur noch fünf Runden… Eines ist Lewandowski mit den Treffern gegen Düsseldorf aber schon jetzt nicht mehr zu nehmen: Er hat nun gegen alle 18 aktuellen Bundesligisten getroffen. Neben dem Bayern-Angreifer haben das nur Marco Reus (Dortmund) und Kevin Volland (Leverkusen) geschafft.

Die Tore: 15. Zanka (Eigentor) 1:0, 29. Pavard 2:0, 43. Lewandowski 3:0, 50. Lewandowski 4:0, 52. Davies 5:0.

Schalke – Bremen 0:1
Es läuft einfach nicht bei Schalke. Seit nun elf Spielen warten die Königsblauen auf einen Sieg – das gabs zuletzt 1997. Bremen hingegen überzeugt mit Kampfgeist und nutzt das passive Verhalten des Heimteams eiskalt aus. Bittencourt (32.) trifft per traumhaftem Schlenzer zur verdienten Führung. Die Schalker, bei denen erstmals seit Februar wieder Nübel im Kasten steht, können nicht reagieren. Für das Tor fehlt die letzte Präzision, die beste Chance lässt Raman (53.) aus spitzem Winkel liegen. Die Gäste können sich vor allem bei ihrem überragenden Schlussmann Pavlenka bedanken. Denn: Mit dem Sieg sichert sich Bremen wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Das Tor: 32. Bittencourt 0:1
Die Schweizer: Michael Lang bleibt 90 Minuten lang auf der Bank.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Wolfsburg – Frankfurt 1:2
Nach fünf Monaten trifft Kevin Mbabu endlich wieder für sein Team. In der 58. Minute gleicht er mit dem Kopf wunderbar gegen die Eintracht aus. Was für eine Erleichterung für den ehemaligen Schützling von Eintracht-Trainer Adi Hütter. Schon allein darum hat dieser Treffer an diesem Samstagnachmittag eine besondere Bedeutung. Das Tor liegt aber auf der Hand, denn die Wölfe zeigen sich durchs Band kämpferisch. Doch auch Frankfurt, das schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga, gibt nicht auf. Nach einem versenkten Elfmeter durch Silva (27.) schiessen sie sich dank Kamada in der 85. Minute zum Sieg. Was für ein wichtiger Dreier im Abstiegskampf! Nach fünf sieglosen Partien darf das Team von Hütter endlich wieder jubeln, und das trotz einem Mann weniger in den letzten Minuten.

Die Tore: 27. Silva (Penalty) 0:1, 58. Mbabu 1:1, 85. Kamada 1:2
Die Schweizer: Bei den Wölfen stehen Kevin Mbabu und Renato Steffen in der Start-Elf. Der dritte im Bunde, Admir Mehmedi, stösst in der 61. Minute hinzu. Bei Frankfurt kommt Fernandes in der 77. und Sow in der 84. Minute.

Mbabu erzielt sein 2. Bundesliga-Tor
4:54
Per Kopf gegen Frankfurt:Mbabu erzielt sein 2. Bundesliga-Tor

Mainz – Hoffenheim 0:1
Wichtiges Spiel für beide Teams! Mainz steht unter Zugzwang und braucht unbedingt Punkte im Kampf gegen den Abstieg, Hoffenheim hingegen will nächste Saison europäisch spielen. Und genau mit dieser Einstellung gehen die Mainzer auch in die Zweikämpfe: Baumgartner wird gleich von zwei Gegenspielern im Strafraum umgemäht, Penalty! Steven Zuber tritt an – und verschiesst! Mainz-Schlussmann Müller pariert den schwach geschossenen Elfer des Schweizers mit Leichtigkeit. Kurz vor der Pause klappts dann doch für das Gäste-Team, Bebou (43.) trifft zur Führung. Auch wenn sich die Mainzer mehr am Spiel beteiligen, reichts nicht für ein Tor. So bleibt es beim knappen Sieg für die Gäste, Mainz muss weiterhin um den Ligaerhalt zittern.

Das Tor: 43. Bebou 0:1
Die Schweizer: Steven Zuber scheitert vom Punkt (27.) und wird in der Halbzeit ausgewechselt.

Zuber scheitert vom Elfmeterpunkt
4:54
Dennoch gewinnt Hoffenheim:Zuber scheitert vom Elfmeterpunkt

Hertha – Augsburg 2:0
Hertha scheint unter dem neuen Trainer unschlagbar. Mit Bruno Labbadia haben die Berliner noch kein Spiel verloren. 10 Punkte aus vier Spielen. Bereits nach wenigen Minuten übernimmt die Hertha das Zeppter und diktiert das Spiel. In der 23. Minute schnappt sich Javairo Dilrosun den Ball, umdribbelt seinen Gegner Uduokhai spektakulär und trifft aus sechs Metern zum 1:0. Nach der Pause verlieren die Berliner an Stärke. Die Partie präsentiert sich neu ausgeglichen. Trotzdem schaffen es die Hauptstädter kurz vor Abpfiff nochmals einen obendrauf zu legen – sie gewinnen letztlich 2:0.

Die Tore: 23. Dilrosun 0:1, 93. Piatek 0:2
Die Schweizer: Ruben Vargas und Stephan Lichtsteiner stehen in der Start-Elf der Augsburger. Letzterer muss in der 74. Minute raus.

Am Freitag

Freiburg – Leverkusen 0:1
Er wird auch «das Wunderkind» genannt, Leverkusens Kai Havertz. Und im Schwarzwald-Stadion macht er am Freitagabend seinem Spitznamen alle Ehre. Der 20-Jährige sichert der «Werkself» mit seinem fünften Treffer im dritten Spiel den Sieg gegen Freiburg und stellt gleich eine Bestmarke auf: 35 Bundesliga-Tore vor dem 21. Geburtstag – das hat noch keiner vor ihm geschafft. Dann der Schock: Nur elf Minuten nach seinem Treffer muss Havertz verletzt runter. Besorgte Miene bei Trainer Bosz und den Mitspielern. Aber auch ohne seinen Spielmacher bringt Leverkusen den Dreier über die Zeit und zieht auf Platz 3. Damit ist Leverkusen auf Europa-Kurs und darf träumen.

Das Tor: 55. Havertz 0:1

Havertz und Bailey zaubern Leverkusen-Sieg herbei
4:42
Freiburg bezwungen:Havertz und Bailey zaubern Leverkusen-Sieg herbei
Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
15
34
36
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
15
16
32
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
15
12
27
4
RB Leipzig
RB Leipzig
15
4
27
5
FSV Mainz
FSV Mainz
15
8
25
6
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
15
6
25
7
Werder Bremen
Werder Bremen
15
1
25
8
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
15
5
24
9
SC Freiburg
SC Freiburg
15
-3
24
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
15
4
23
11
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
15
4
21
12
Union Berlin
Union Berlin
15
-5
17
13
FC Augsburg
FC Augsburg
15
-15
16
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
15
-7
14
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
15
-8
14
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
15
-15
10
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
15
-19
8
18
VfL Bochum
VfL Bochum
15
-22
6
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