Augsburg – Schalke 04 2:3
Zweimal verspielt Augsburg einen Vorsprung und geht am Ende leer aus. Schalke findet sein Glück in den Standardsituationen. Und kann dort auf die gütige Mithilfe von Stephan Lichtsteiner zählen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte steigt der Schweizer Abwehrchef am höchsten und lenkt den Ball mit seinem Kopf unglücklich ins eigene Tor. Bitter! Denn dieses Eigentor zum 1:1 steht am Ursprung des Sieges der Gäste. Zwar legt Augsburg durch Finnbogasson in der 60. Minute ein weiteres Mal vor, doch Köngisblau gleicht dank einem erfolgreichen Freistoss elf Minuten später wieder aus. Acht Minuten vor Schluss sorgt Harit mit seinem Treffer schliesslich für die Entscheidung und stürzt Augsburg ins Tal der Tränen.
Die Schweizer: Stephan Lichtsteiner erlebt einen bitteren Abend. Er steht unglücklicherweise am Ursprung der Augsburger-Niederlage. Trotzdem spielt er durch. Auch Ruben Vargas steht in der Startformation und absolviert die gesamten 90 Minuten.
Die Tore: 38. Baier 1:0, 45. Lichtsteiner 1:1 (ET), 60. Finnbogason 2:1 (Pen.), 71. Kabak 2:2, 82. Harit, 2:3
Düsseldorf – Köln 2:0
Köln bleibt im Tabellenkeller sitzen. Die Gäste machen sich das Leben mit ihrer undisziplinieten Spielweise selber schwer. Zu ungestüm gehen die Kölner in die Zweikämpfe. Die logische Folge daraus: In der 38. Minute bekommt Fortuna Düsseldorf ein Penalty zugesprochen. Hennings verwandelt diesen souverän. Köln ist danach weiterhin überwiegend mit verteidigen beschäftigt. Gegen vorne läuft so gut wie gar nichts. Dies nutzt Düsseldorf aus und macht in der 61. Minute alles klar. Thommy ist für den Siegestreffer besorgt.
Die Tore: 38. Hennings 1:0 (Pen.), 61. Thommy 2:0
Am Samstag
Union Berlin – Hertha BSC 1:0
Wo Urs Fischer ist, ist der Erfolg. Den FC Thun führt die FCZ-Legende sensationell in die Europa League, den FCB zu zwei Meistertiteln und dem Double, Union Berlin zum ersten Bundesliga-Aufstieg der Klubgeschichte. Viele Experten sehen den Kult-Klub aus Köpenick vor der Saison als chancenlosen Punktelieferanten, die Fischer-Elf aber setzt Ausrufezeichen um Ausrufezeichen. Ende August schlägt Union den BVB mit 3:1, dann folgen zwei Siege gegen den SC Freiburg (einer im Pokal), nun der vorläufige Höhepunkt: Sieg im Derby gegen die Hertha! 21 717 Zuschauer machen aus der Alten Försterei schon vor dem Spiel ein Tollhaus, als Schiri Aytekin in der 88. Minute auf Foulpenalty für Union entscheidet, bricht das Stadion fast auseinander. Herthas Boyata kommt im Zweikampf zu spät und senst Gentner um, Polter versenkt den fälligen Elfmeter. Auch sieben Minuten Nachspielzeit bringen Fischer und Co. danach nicht aus dem Konzept, die Union-Fans feiern nach Abpfiff, als wäre die Berliner-Mauer soeben ein zweites Mal gefallen.
Das Tor: 88. Polter 1:0, Foulpenalty.
Frankfurt – Bayern München 5:1
Was für eine Klatsche für die Bayern! Die heutige Schlappe ist die höchste Bayern-Pleite seit dem 4. April 2009 (1:5 gegen Wolfsburg). Und die Münchner liefern dabei ein regelrechtes Horror-Spiel ab. In der 9. Minute nimmt das Unheil seinen Lauf: Boateng kann Paciencia nur mit einer Notbremse stoppen, sieht direkt Rot. Damit ist bereits früh klar, dass es für die Bayern auch in Frankfurt kein Zuckerschlecken wird. Dann kommts noch dicker. Erst bringt Kostic die Hausherren auf Pass von Sow in Führung (25.), dann doppelt der Nati-Star mit seinem Treffer zum 2:0 gleich selbst nach. Der unglaubliche Lewandowski erzielt noch vor der Pause den Anschluss. Unglaublich darum, weil der Pole in 15 Pflichtspielen 20 Tore erzielt hat. Doch selbst das nützt nichts. Kurz nach dem Seitenwechsel stellt Ex-Basel-Spieler Abraham auf 3:1 und macht damit den Sack zu (49.). Hinteregger (61., 4:1 ) und Paciencia (85., 5:1) machens für die Gäste noch bitterer. Bereits vor der Partie sorgte der Ex-Frankfurt-Coach Kovac mit seiner Aussage «Frankfurt hat die besten Fans der Liga» für rote Köpfe bei den München-Fans. Und mit der heutigen Schlappe dürfte sein Ansehen wohl nicht gerade steigen, stattdessen wird es für ihn in den kommenden Tagen wohl noch ungemütlicher. Von den Hessen gabs für Kovac bei seiner Rückkehr an alte Wirkungstätte übrigens weder Pfiffe noch Applaus.
Die Tore: 25. Kostic 1:0, 33. Sow 2:0, 37. Lewandowski 2:1, 49. Abraham 3:1, 61. Hinteregger 4:1, 85. Paciencia 5:1.
Die Schweizer: Gelson Fernandes spielt durch, genau wie Dijbril Sow. Zweiterer liefert eine Vorlage ab und schiesst dazu noch ein Tor.
Dortmund – Wolfsburg 3:0
Lucien Favre wird heute 62 und kriegt von seinem Team ein 3:0-Geschenk. Dabei sind die Gastgeber vor allem zu Beginn keineswegs die bessere Mannschaft. Beide Teams bieten in Durchgang Eins Magerkost, an dessen Ende sich der BVB trotz spielbestimmendem, aber ungefährlichem Auftritt glücklich schätzen muss, dass er nicht hinten liegt. Wolfsburg scheitert zweimal haarscharf – erst ists die Latte, danach segelt das Spielgerät nur knapp am Torpfosten von Hitz vorbei. Nach dem Pausentee drehen die Westfalen auf. Hazard präsentiert sich mit seinem Tor (52.) nach Hakimi-Sturmlauf als Dosenöffner, Guerreiro sorgt nur sechs Minuten später für die Entscheidung (58.). Götze macht mit dem 3:0 (88.) noch den Deckel drauf. Damit überholen die Borussen Bayern, gegen welche sie nächste Woche in der Allianz Arena antreten – und noch viel wichtiger: Lucien Favre darf wohl ein erstes Mal so richtig durchatmen. Passend zum Geburi.
Die Tore: 52. Hazard 1:0, 58. Guerreiro 2:0. 88. Götze 3:0
Die Schweizer: Manuel Akanji spielt durch, Hitz ersetzt Bürki im Tor. Der Borussia-Stammkeeper war unter der Woche krankheitshalber abwesend.
Leverkusen – Gladbach 1:2
Marcus Thuram ist zwar erst 22 Jahre alt, hat aber schon jetzt fast doppelt so viele Tore auf seinem Konto als sein Papa Lilian. Der absolvierte als Verteidiger fast 700 Spiele für Barcelona, Monaco, Juventus, Parma und die franzöische Nationalmannschaft, kommt aber bloss auf 13 Tore. Stürmer Marcus kommt auf 17 Treffer für Guingamp und hat in dieser Saison schon 7 Mal für Gladbach eingenetzt. Gegen Leverkusen trifft der Stürmer zum Sieg und dürfte seinen Papa vor Stolz fast platzen lassen. Dank Thuram bleiben die Fohlen auf dem ersten Platz, Leverkusen hingegen hat nun schon sieben Punkte Rückstand auf den Leader.
Die Tore: 18. Wendt 0:1. 25. Volland 1:1. 42. Thuram 1:2.
Die Schweizer: Yann Sommer trägt bei Gladbach die Binde, Nico Elvedi wird in der 69. Minute für Zakaria ausgewechselt, Breel Embolo fehlt verletzt.
Leipzig – Mainz 8:0
Der Dosenklub macht die Mainzer Flaschen platt! 5:0 stehts zur Pause, Red Bull Leipzig überfährt die bedauernswerten 05er. Die Tore? Wunderbar herausgespielt und unberechenbar! Mit Nkunku, Werner, Sabitzer, Halstenberg und Poulsen tragen sich fünf verschiedene Schützen in die Statistik ein. Mainz-Coach Sandro Schwarz? Würde am liebsten im Boden versinken. Der verzichtet zu Beginn auf Mittelfeldspieler Edimilson Fernandes, der Walliser dürfte es angesichts der Klatsche verschmerzen. Nach der Pause das selbe Bild, fünf Minuten nach Wiederanpfiff stehts 7:0 für die Truppe von Julian Nagelsmann. Die hatte unter der Woche im Pokal in Wolfsburg 6:1 gewonnen, nun die nächste Gala.
Die Tore: 5. Sabitzer 1:0. 30. Werner 2:0. 35. Nkunku 3:0. 39. Halstenberg 4:0. 44. Poulsen 5:0. 48. Werner 6:0. 50. Mukiele 7:0. 87. Werner 8:0.
Die Schweizer: Yvon Mvogo muss nach seinem Einsatz im Pokal wieder auf der Bank Platz nehmen, dort sitzt auf der Gegenseite auch Edimilson Fernandes.
Werder Bremen – Freiburg 2:2
Im Bremer Weser-Stadion ist gleich mächtig was los! Stürmer Rashica braucht keine zehn Minuten, ehe er sein viertes Saisontor markiert – im erst sechsten Einsatz nach der Verletzungspause. Die Freiburger Antwort? Sie kommt prompt. Sallai nickt zum 1:1 ein. Doch der Jubel währt nicht lange. Aus Köln meldet sich der VAR, weil Sallai vor seinem Kopfball den Bremer Klaassen (wohl nur leicht) geschubst hat. Kein Freiburger Tor! Zumindest vorerst. In der 28. Minute klappts dann doch: Petersen profitiert von einem äusserst unglücklichen Bock des Werder-Keepers Pavlenka, schiebt locker ein. Danach aber läuft alles für die Werderaner. Erst die 2:1-Führung, dann sieht Freiburgs Haberer auch noch Gelb-Rot (87.). Wars das? Oh nein. Petersen schlägt in der Nachspielzeit noch einmal zu – mit einem Kopfballtreffer aus kurzer Distanz, bei dem Pavlenka erneut nicht gut aussieht …
Die Schweizer: Michael Lang kommt bei Werder zum dritten Mal in Folge nicht zum Einsatz.
Die Tore: 9. Rashica 1:0, 28. Petersen 1:1, 59. Gebre Selassie 2:1, 93. Petersen 2:2.
Am Freitag
Hoffenheim – Paderborn 3:0
Bitterer kannst du eine Bundesliga-Saison nicht starten. Nach zehn Spielen hat Aufsteiger Paderborn lediglich vier mickrige Pünktchen auf dem Konto. Und auch in Hoffenheim gibts keinen weiteren Zähler fürs Schlusslicht. Die Sinsheimer legen los wie die Feuerwehr und führen nach Toren von Skov (2.), Kaderabek (15.) und Locadia (25.) schon früh mit 3:0. Damit ist der Kuchen bereits nach 25 Minuten gegessen. Das Schlusslicht aus Paderborn kommt somit weiterhin nicht vom Fleck. Schweizer sind im Freitagsspiel keine im Einsatz.
Die Tore: 2. Skov 1:0, 15. Kaderabek 2:0, Locadia 3:0.
Die Schweizer: Keine
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |