Favre plant mit BVB den Angriff
«Bayerns Dominanz ist nicht gut für die Liga»

Lucien Favre (60) ist sich der hohen Erwartungen in Dortmund bewusst – auch der neue BVB-Trainer stellt hohe Ansprüche an seine Stars. Gleichwohl fordert er Geduld und Zeit ein. Möglicherweise zwei, drei Jahre.
Publiziert: 22.08.2018 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:39 Uhr
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BVB-Trainer Favre warnt: «Die Fans tolerieren es nicht, wenn ein Spieler nachlässt und nicht seinen Job macht.»
Foto: imago/DeFodi / Roland Krivec/DeFodi.eu
Marco Pescio

Er ist der neue schwarz-gelbe Hoffnungsträger: Lucien Favre. Der Schweizer Trainer soll im Signal Iduna Park wieder Feuer entfachen. Nach einer Saison, die sportlich nicht wunschgemäss verlief (nur Platz 4) und nach gewissen Spielen, die die Beziehung zu den Fans arg strapazierten.

Favre weiss um die hohen Erwartungen an ihn und seine Spieler. Viele Anhänger schöpfen in der Verpflichtung des früheren Hertha-, Gladbach- und Nizza-Trainers, der in Deutschland einen ausgezeichneten Ruf geniesst, neue Hoffnung. «Ich habe im Urlaub viele Fans getroffen und sie alle haben mir gesagt: Jetzt jagt der BVB wieder Bayern. Jetzt wird es wieder spannend», sagt er im Interview mit «Sport Bild».

«... manchmal dauert das zwei, drei Jahre»

Doch der Romand hebt den Mahnfinger, appelliert an die Geduld der Anhängerschaft: «So schnell geht das nicht. Lassen Sie uns bitte Zeit!» Der Verein habe einen Neustart ausgerufen. Das bringe eine längere Findungsphase mit sich.

Für wie lange? Favres Antwort: «Natürlich ist es unser Ziel, eine Mannschaft aufzubauen, die langfristig Titel holen kann – das kann ich klar sagen. Aber manchmal dauert das zwei, drei Jahre.»

Auch Favre fordert: «Das Publikum muss sehen, dass die Mannschaft bereit ist, alles zu geben.»
Foto: REUTERS / MICHAEL DALDER

Beginnen will der 60-jährige Coach damit, dass sich die Fans wieder ganz hinter das Team stellen, nicht mehr die Leistungen und den Einsatz bemängeln. Er fordert: «Das Publikum muss sehen, dass die Mannschaft bereit ist, alles zu geben.»

Und Favre warnt weiter: «Die Fans tolerieren es nicht, wenn ein Spieler nachlässt und nicht seinen Job macht. Die Zuschauer sind nicht dumm, sie spüren das ganz genau. Wenn ein Spieler nur 90 Prozent gibt, ist das nicht zu akzeptieren – auch für mich als Trainer nicht.»

Auch grosse Namen würden ihn nicht beeindrucken, gibt er gegenüber «Sport Bild» zu verstehen. Kann sich etwa ein Mario Götze, den Favre im Übrigen als «sehr intelligenten Spieler» bezeichnet, endlich noch einmal markant steigern? «Am Ende werden bei uns die besten Spieler auf dem Platz stehen. Egal, wie sie heissen.»

Favre fordert auch Geduld ein – für den Umbruch im Verein brauche es Zeit.
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Und was Favre auch noch sagt: «Es sind sich wohl alle einig. Bayerns Dominanz ist nicht gut für die Liga.» Mit Dortmund – und den Schweizer Nati-Stars Roman Bürki, Marwin Hitz und Manuel Akanji – will sich Favre nun daran machen, dies zu ändern. Aber «peu à peu». Schritt für Schritt.

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