Es geht um eine halbe Million Euro
Schweizer Spieler-Agent verklagt Schalke-Boss!

Der Schweizer Spieler-Berater Giacomo Petralito (68) zieht Schalke-Sportchef Christian Heidel vor Gericht. Er will 500 000 Euro von ihm.
Publiziert: 15.03.2018 um 09:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:26 Uhr
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Giacomo Petralito zerrt Schalke-Sportchef vor Gericht.
Foto: Michele Limina
Andreas Böni

Gestern am Landgericht Mainz. Christian Heidel (54), der Sportchef von Schalke, muss aus Gelsenkirchen anreisen. Weil ihn der Schweizer Berater Giacomo Petralito nach BLICK-Informationen verklagt hat.

Grund ist der Wechsel des Managers von Mainz nach Schalke vor knapp zwei Jahren. Petralito, so sagt er es, suchte im Mai 2015 im Auftrag von Schalkes Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies einen Nachfolger für Horst Heldt.

Nach Absagen von Michael Reschke (damals Bayern, jetzt Stuttgart) und Max Eberl (Gladbach) kommt Petralito auf die Idee mit Heidel, sucht ihn in dessen Mainzer Büro auf.

Schweizer Berater Giacomo Petralito.
Foto: Michele Limina

«Ich kenne diesen Herrn überhaupt nicht, hatte ihn einmal 15 Jahre vorher getroffen. Und da fällt er mir um den Hals und fragt, wie es meiner Familie gehe», schilderte Heidel erregt im Sitzungssaal 111 den ersten Kontakt. Die BILD-Zeitung ist vor Ort, protokolliert alles.

Er habe die Gespräche sofort abgebrochen, so der Schalke-Macher, als er merkte, dass Petralito eine Provision will. Heidel: «Ich brauche keinen Berater.»

Nun, der Schweizer Spieler-Agent sieht es anders. Heidel sei mit einer marktüblichen Provision (zehn Prozent des Gesamtgehalts) einverstanden gewesen, so der Anwalt des Beraters.

Petralito selbst sagt in der «BILD»-Zeitung: «Herr Heidel hat mir eine SMS folgenden Inhalts geschickt – ‹Giacomo, sollte das tatsächlich mit Schalke 04 klappen, werde ich das finanziell in Ordnung machen.› Die SMS wurde bis heute nicht gelöscht!»

Petralito ergänzt: «Herr Heidel ist menschlich für mich die grösste Enttäuschung.» Und sagt weiter: «Bevor es zum ersten Treffen mit Clemens Tönnies kam, hat Christian Heidel alle zwei Tage bei mir angerufen, um zu erfahren, ob es wirklich dazu kommt.»

Christian Heidel musste am Mittwoch nach Mainz reisen.
Foto: imago

Doch man einigt sich nicht – und beide Seiten schliessen eine Einigung aus. So schlug Richterin Ingrid Kabey-Molkenboer eine Vergleichssumme von 126 000 Euro vor, basierend auf Schalkes erstem Lohn-Angebot für Heidel in Höhe von 1,8 Millionen Euro brutto jährlich. Das war Petralito aber zu wenig – er fordert 500 000 Euro: «Ich habe Christian Heidel möglich gemacht, dass er sich sportlich sowie finanziell verbessert und heute das Dreifache von dem verdient, was er zuvor in Mainz hatte.» Die Richterin schloss – an den Petralito gewandt – mit den Worten: «Die Beweislast liegt jetzt bei Ihnen …»

Von Schalke gabs für den Wechsel nichts - nach BILD-Informationen hatte der Berater gegenüber dem Verein schriftlich auf eine Provision verzichtet. Der Prozess wird am 8. Mai fortgesetzt. Dann muss auch Schalkes Aufsichtsrats-Boss Tönnies in Mainz als Zeuge erscheinen.

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