Erstmals Ersatz in 8 Jahren Wolfsburg
Benaglio rasiert!

Was für ein komisches Spiel spielt der VfL Wolfsburg mit Diego Benaglio (32)?
Publiziert: 08.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:55 Uhr
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Diego Benaglio steht beim VfL Wolfsburg vor dem Abschied.
Foto: AP
Andreas Böni

Es ist ein bitterer Nachmittag für Diego Benaglio (32). Der ehemalige Nati-Goalie sitzt am Samstag bei Wolfsburgs 1:0-Sieg beim Hamburger SV auf der Ersatzbank. Als Captain. Und erstmals seit achteinhalb Jahren. Nie kam das vor, seit der Goalie von Funchal im Januar 2008 zu Wolfsburg wechselte.

Auch die Aussagen nach dem Spiel klingen nicht nach dem ganz grossen Vertrauensbeweis. Sportchef Klaus Allofs sagt: «Wir haben drei gute Torhüter. Wir können jeden spielen lassen. Natürlich kann man sagen: Das ist der Kapitän. Aber das ist keine Garantie dafür, dass man spielen muss.»

Trainer Dieter Hecking sagt auf die Goalie-Frage angesprochen nur: «Ja. War eben so.»

Selbst Benaglios Konkurrent Koen Casteels (24) sagt: «Ich war schon ein bisschen überrascht. Gestern haben sie gesagt, ich soll mich vorbereiten.» Der Trainer habe ihm nicht erklärt, warum er spielen werde.

Die Degradierung Benaglios ist ein nächstes Anzeichen dafür, dass Wolfsburg den Goalie loswerden will. Allofs kündigte bereits an, die Mannschaft umzubauen – Benaglio ist aller Voraussicht nach nicht als Stammspieler dafür vorgesehen.

Der «kicker» berichtet von Gerüchten um einen Wechsel in die Premier League. Doch wer weiss: Vielleicht zieht es Benaglio am Ende in die Schweiz zu seinem Jugendklub Grasshoppers («als Kind war ich GC-Fan»).  Er würde das aktuelle Goalie-Problem des Klubs auf Jahre hinaus lösen, könnte mit seinen beiden Kindern in der Nähe der Grosseltern leben. 

Eine Rückkehr in die Schweiz geht aber nur über einen Herzens-Entscheid. GC kann nicht mal einen Bruchteil von Benaglios Wolfsburg-Lohn (6 Millionen Franken pro Jahr) übernehmen.

Und klar ist auch: Vom Leistungsvermögen her ist noch immer die halbe Bundesliga heiss auf Benaglio - bei Klubs wie Bremen oder Frankfurt kommt er immer unter.

Die Frage ist, ob sich der Deutsche Meister von 2009 das vorstellen kann.

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