«Es war nicht mehr so einfach, zu coachen»
Das sagt Mainz-Schmidt zum BVB-Drama

Der Fussball wird zur Nebensache. Der 2:0-Sieg von Dortmund über Mainz wird vom Tod eines BVB-Anhängers überschattet. Der Schweizer Mainz-Trainer Martin Schmidt ist tief betroffen.
Publiziert: 14.03.2016 um 08:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:00 Uhr
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Die BVB-Fans singen «You'll never walk alone» für ihren verstorbenen Kollegen.
Foto: AP

Während der ersten Halbzeit des Spiels Dortmund gegen Mainz erleiden zwei BVB-Anhänger im Stadion einen Herzinfarkt. Beide müssen reanimiert werden.

Für einen 79-jährigen Mann kommt aber jede Hilfe zu spät. Er stirbt noch im Stadion. Der zweite Fan (55, männlich) kann auf dem Weg ins Krankenhaus reanimiert werden, sein Zustand ist stabil.

Als sich die Nachricht im Stadion verbreitet, stellen die Fangemeinden beider Mannschaften ihre Unterstützung ein. Sie schweigen, applaudieren nur bei guten Aktionen auf dem Rasen. Man solidarisiert sich mit dem Verstorbenen. Fussball verkommt zur Nebensache.

Dann kurz vor Schluss: Die Südtribüne singt den Klassiker «You'll never walk alone». Das ganze Stadion stimmt ein, über 80'000 Anhänger, auch die Mainzer singen mit. Gänsehaut im Signal Iduna Park.

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Die Spieler auf dem Feld bleiben ahnungslos, bekommen nicht mit, was passiert ist. «Der Schiedsrichter hat mich gefragt, was los ist», erzählt Marco Reus, der erst nach dem Schlusspfiff vom tragischen Vorfall erfährt.

Auch der Schweizer Mainz-Trainer Martin Schmidt weiss zuerst nicht, was vorgefallen ist. «Ich habe mich irgendwann gefragt, warum es im Stadion so ruhig ist», sagt er nach dem Spiel an der Pressekonferenz. «Die Solidarität unter den Fangruppen ist unheimlich beeindruckend», so Schmidt weiter. «Es war dann nicht mehr so einfach, zu coachen, es ist komisch, wenn man in diese Stille reinbrüllt.» Auch er ist tief betroffen. «Es hat alle berührt.»

Randbemerkung: Dortmund siegt mit Bürki im Tor 2:0, bei Mainz spielt Fabian Frei von Beginn an, wird in der 62. Minute ausgewechselt.

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