Am Sonntag
Werder Bremen – Wolfsburg 0:1
Ohne ihr Schweizer «Kopfballungeheuer» Renato Steffen (28, 1,70m) müssen die Wölfe auswärts beim abstiegsbedrohten Werder Bremen antreten. Der Flügelflitzer fehlt gelbgesperrt, womit Wolfsburg aber nur ein Drittel Schweizer Power fehlt, denn Kevin Mbabu und Admir Mehmedi laufen von Beginn weg auf. Wobei: Erst einmal knien beide Mannschaften vor Anpfiff im Mittelkreis nieder und setzen so ein Zeichen gegen Rassismus. Tore gibts in der ersten Hälfte nicht zu bestaunen an der Weser. Auch, weil Wout Weghorst in der 13. Minute die beste Chance der Wölfe vergibt und an Bremens Keeper Pavlenka scheitert. In Hälfte zwei schüttets dann im Nordosten Deutschlands wie aus Kübeln. Die sintflutartigen Zustände lassen fast nicht mehr zu, gepflegten Fussball auf den Rasen zu zaubern. Da muss Gewalt her, denkt sich Wolfsburgs Österreicher Xaver Schlager in der 81. Minute – hämmert den Ball aber aus 17. Metern nur an de Latte. Eine Minute später dann fängt Mbabu gedankenschnell einen Bremer Pass ab und schaltet zum Gegenangriff um. Mbabu verzögert in der gegnerischen Hälfte geschickt und wartet, bis seine Kollegen mitgelaufen sind, eher er den Pass auf Klaus spielt, der nur noch in die Mitte flankt, wo Weghorst – natürlich per Kopf – zur Führung und letztlich auch zum Sieg trifft (82.). Die Wölfe können somit weiter von Europa träumen – die Bremer dagegen stecken immer tiefer im Abstiegssumpf.
Das Tor: 82. Weghorst 0:1.
Die Schweizer: Renato Steffen fehlt Wolfsburg gesperrt. Admir Mehmedi steht bis zur 64. Minute auf dem Platz, Kevin Mbabu, der in der 67. Minute von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus verwarnt wird, spielt beim VW-Klub durch und leitet den Siegtreffer ein. Michael Lang sitzt bei Werder auf der Bank.
Union - Schalke 1:1
Das Duell der Krisen-Klubs in Berlin. Vier Mal hat Schalke in Serie verloren. Elf Spiele ohne Sieg. Noch kein Punkt seit dem Re-Start in der Bundesliga. Auf der anderen Seite Union Berlin. Fischers Truppe wartet seit sechs Spielen auf einen Dreier. Wer bricht «An der alten Försterei» die Negativ-Serie? Vor dem Spiel knien beide Teams inklusive Schiedsrichter am Mittelkreis gegen Rassismus. Auf dem Platz machen beide Teams ihrem Ruf als Krisen-Klubs alle Ehre. Viel Krampf, wenig Ästhetik. Union geht nach 11 Minuten in Führung, Schalke kann nur 17 Minuten später ausgleichen. Danach funktioniert nicht mehr viel. Fischers Truppe macht mehr fürs Spiel, lässt den Ball besser laufen, lässt vor dem Tor aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Gleich mehrere Chancen lassen die Hausherren liegen. So warten beide Teams noch länger auf einen Sieg, sammeln jedoch einen Punkt – immerhin.
Die Tore: 11. Andrich 1:0, 28. Kenny 1:1
Augsburg – Köln 1:1
Packende Schlussphase in Augsburg! Lange sieht es so aus, als würde die Partie torlos enden. Dann wird Kölns Modeste (82.) eingewechselt und drei Minuten später zappelt das Leder im Netz! Der Sieg für die Gäste? Denkste! Plötzlich läufts bei Augsburg: Framberger über rechts, am zweiten Pfosten lauert Max und schiebt zum 1:1 ein. Danach drücken beide auf den Sieg, finden ihr Glück aber nicht. Augsburgs Niederlechner hätte in der ersten Halbzeit die Partie in eine ganz andere Richtung lenken können. In Minute 27 verschiesst der Stürmer aber einen Elfmeter. Das Unentschieden bringt keinem der beiden Teams etwas, beide kämpfen weiter um den Klassenerhalt.
Die Tore: 85. Modeste 0:1, 88. Max 1:1
Der Schweizer: Ruben Vargas steht bei Augsburg in der Startelf, wird in der 76. Minute ausgewechselt.
Am Samstag
Dortmund-Hertha 1:0
Der BVB besteht den Hertha-Test, schlägt die zuvor unter Bruno Labbadia noch unbesiegten Berliner mit 1:0. In der ersten Halbzeit tun sich die Dortmunder noch schwer gegen den Berliner Beton, die Alte Dame verteidigt konsequent und lässt kaum Chancen zu. In der zweiten Halbzeit vergibt Sancho erst aus guter Position, ehe Emre Can nach Vorlage von Brandt zur Führung trifft. Es ist der Dosenöffner, die spielentscheidende Szene. Und für Lucien Favre ein wichtiger Schritt in die Champions League. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf das fünftplatzierte Leverkusen. Das dürfte sich der BVB nicht mehr nehmen lassen. Von Platz 2 als Ziel sprach Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc vor dem Anpfiff gegen die Hertha. Die Meisterschaft sei vier Runden vor Schluss entschieden. Zu souverän agieren die Bayern, die von den vergangenen 20 Spielen 18 gewonnen und bloss eines verloren haben (1:2 gegen Gladbach) und unaufhaltsam in Richtung 30. Meistertitel marschieren. Und die Dortmunder? Die setzen nicht nur auf sondern auch neben dem Platz Zeichen. Gegen Rassismus.
Das Tor: 57. Can 1:0.
Die Schweizer: Manuel Akanji und Roman Bürki spielen beim BVB durch, Marwin Hitz ist bloss Ersatz.
Leverkusen – Bayern 2:4
Sind diese Bayern überhaupt noch zu stoppen? Auch in Leverkusen machen die Münchner kurzen Prozess. Dabei siehts zu Beginn noch anders aus. Die Hausherren starten mutig, werden nach gut zehn Minuten mit der Führung belohnt. Die können sie auch noch eine Weile verteidigen. Doch spätestens nach dem Ausgleich von Coman beginnt die Partie zu kippen. Plötzlich spielt nur noch der Rekordmeister. Goretzka und Gnabry sorgen für eine souveräne Pausenführung. Lewandowksi macht in Halbzeit zwei mit seinem 30. Saisontreffer alles klar. Einziger Wermutstropfen aus Münchner Sicht: Sie verlieren mit Müller und Lewandowski gleich zwei Schlüsselspieler für das Topspiel gegen Gladbach. Beide fangen sich eine unnötige Gelbe Karte ein. Für Leverkusen ist es ein bitterer Nachmittag. Sie verpassen die Chance, vom gestrigen Patzer der Gladbacher zu profitieren. Die Bayern hingegen stürmen Richtung achte Meisterschaft in Folge.
Übrigens: Nach der Gala gegen Leverkusen haben die Bayern nach 30 Spieltagen sagenhafte 90 Tore erzielt. Noch fehlen 11 Treffer zum ewigen Rekord aus der Saison 1971/72. Damals erzielte die Mannschaft um Gerd Müller und Uli Hoeness 101 Tore. Müller alleine traf damals 40 Mal ins Schwarze. Vier Spiele bleiben den Münchnern noch.
Die Tore: 9. Alario 1:0, 27. Coman 1:1, 42. Goretzka 1:2, 45. Gnabry 1:3, 66. Lewandowski 1:4, 89. Wirtz 2:4.
Hier gibts den Ticker zum Nachlesen!
Frankfurt – Mainz 0:2
Spielt die Eintracht im Europa-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Basel so, wie gegen Mainz, dann wird sich der Schweizer Vizemeister nach dem 3:0-Hinspielsieg diskussionslos für den Viertelfinal qualifizieren. Kaum Torgefahr erzeugt die Elf von Ex-YB-Trainer Adi Hütter. Und hinten pennt die Abwehr nach einem Eckball von Daniel Brosinski. Niakathé köpfelt völlig freistehend zur Führung ein, Kunde macht in der zweiten Halbzeit den Deckel drauf. Es ist ein Big Point für die Mainzer im Abstiegskampf. Und die Frankfurter? Die haben zwar sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, spielen sie aber in den verbleibenden vier Partien so wie gegen Mainz, dann holen sie nicht mehr viele Zähler …
Die Schweizer: Nichts wird aus dem Cousin-Duell zwischen Gelson und Edimilson. Erstgenannter ist verletzt, der andere wird in der 76. Minute eingewechselt. Djibril Sow kommt bei der Eintracht zwei Minuten später ins Spiel.
Die Tore: 43. Niakhaté 0:1. 77. Kunde 0:2.
Leipzig – Paderborn 1:1
Bundesliga - Rekord in Leipzig! Paderborns Mittelfeldspieler Klaus Gjasula erhält seine 16. Verwarnung und stellt damit den Rekord für die meisten gelben Karten in einer Saison ein. Damit zieht der 30-Jährige mit Rekordhalter Tomasz Hajto gleich. Der heute 47-jährige Ex-Profi hatte in der Saison 98/99 bei Duisburg ebenfalls 16 Gelbe Karten gesehen.
Leipzigs Upamecano werden die gelben Karten in der Partie gegen den tabellenletzten Paderborn zum Verhängnis. Nachdem der Franzose bereits zu Beginn der Partie verwarnt wird, foult er kurz vor der Pause erneut und kickt dann auch noch den Ball weg. Gelb-Rot. Somit stehen die Bullen mit einem Mann weniger auf dem Platz. Ob das der Partie zu mehr Spannung verhilft? Das tut es. Allerdings erst in der Nachspielzeit. Paderborns Strohdiek gleicht in der 92. Minute zum 1:1 aus. Freude für die Ostwestfalen, Enttäuschung für die Bullen. Diese bleiben aber natürlich trotzdem im Rennen um die Königsklasse gut platziert, während Paderborn so gut wie absteigt.
Der Tabellenletzte nimmt aber immerhin einen Punkt mit nach Hause, und verewigt sich mit dem Gelb-Rekord zudem auch noch in der Bundesliga.
Die Schweizer: Mvogo auf der Bank.
Die Tore: 27. Schick 1:0. 92. Strohdiek 1:1.
Düsseldorf – Hoffenheim 2:2
Wer wie Düsseldorf so ein Spiel nicht gewinnt, der muss sich nicht wundern, dass er gegen den Abstieg spielt. Alles beginnt perfekt für die Tabellensechzehnten: In den ersten zehn Minuten köpfelt Hennings die Düsseldorfer in Führung und der Hoffenheimer Hübner sieht für einen Schubser die (harte) Rote Karte. Doch die Steilvorlage bleibt ungenutzt: Die beiden Ex-Hopper Dabbur und Zuber drehen die Partie für Hoffenheim. Dank des zweiten Tors von Hennings kommt Düsseldorf per Penalty in einer unterhaltsamen Partie doch noch zu einem Punkt.
Der Schweizer: Einen Konter aus dem Bilderbuch schliesst Steven Zuber mit einem platzierten Flachschuss ab. Unmittelbar nach seinem zweiten Saisontor wird der Nati-Star ausgewechselt.
Die Tore: 5. Hennings 1:0. 16. Dabbur 1:1. 61. Zuber 1:2. 76. Hennings 2:2.
Am Freitag
Freiburg – Gladbach 1:0
Wieder keine Punkte für Gladbach im Schwarzwald-Stadion! Aus den letzten 18 Partien im Breisgau konnten die Fohlen nur einen Dreier mit nach Hause nehmen. Dabei siehts zu Beginn ganz anders aus. In der ersten Halbzeit haben die Gäste alles im Griff, müssten in der 29. Minute in Führung gehen. Ein Schuss von Stindl wäre wohl links unten eingeschlagen. Neuhaus aber will auf Nummer sicher gehen und hält noch den Fuss rein – steht dabei aber im Abseits.
In Durchgang zwei kippt die Partie. Spätestens nach der Einwechslung von Nils Petersen (58.). Der bringt seine Farben nur eine Minute später in Führung. Doch es kommt noch schlimmer für Gladbach. Zehn Minuten nach dem Gegentor sieht Pléa die zweite Gelbe und muss vom Platz. Sportdirektor Max Eberl kocht vor Wut, geht auf die Assistenten zu – und sieht auch noch Rot.
Von diesem Schock kann sich die Borussia nicht erholen. Freiburg holt sich den Dreier und darf wieder von einem Europa-League-Platz träumen. Gladbach hingegen lässt wichtige Punkte im Kampf um einen Champions-League-Platz liegen.
Das Tor: 59. Petersen 1:0.
Die Schweizer: Yann Sommer (31) spielt durch, Nico Elvedi (23) wird kurz vor Schluss ausgewechselt. Beide kommen aber nicht wirklich zur Geltung. Beim 0:1 gibts für Sommer nichts zu halten. Denis Zakaria (23) fehlt wegen einer Knieverletzung. Auch Breel Embolo (23) muss verletzungsbedingt passen. Übrigens: Vor der Partie gegen Freiburg wurde kommuniziert, dass Zakaria seinen Berater gewechselt hat. Der begehrte Nati-Star wird seit Kurzem von «LIAN Sports» betreut, der Agentur, die auch ManCity-Star Leroy Sané (24) berät. Ob «Zak» die Fohlen im Sommer verlässt?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |