Das Leben ist nicht immer herrlich!
Leverkusen-Coach überlebte Krebs-Drama

Seit Heiko Herrlich einen Hirntumor überlebte, kann den Leverkusen-Coach nicht mehr viel erschüttern.
Publiziert: 24.10.2018 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2018 um 22:46 Uhr
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Heiko Herrlich, Chefcoach von Bayer Leverkusen, geht mit dem Druck eines Trainers gelassen um.
Foto: Bongarts/Getty Images
Matthias Dubach

Bayer Leverkusen steckt vor dem morgigen Europa-League-Spiel gegen den FCZ in der Krise. Vier Pleiten in den ersten acht Bundesligaspielen, zuletzt nur ein 2:2 zu Hause gegen Hannover. Coach Heiko Herrlich steht massiv unter Druck.

Vor 18 Jahren erhielt Herrlich die Diagnose Krebs.
Foto: KEY

In Tränen bricht der 46-Jährige deswegen aber nicht aus. Ganz im Gegenteil. Herrlich hat schon viel schlimmere Dinge überlebt. Einen schweren Hirntumor. 18 Jahre ists her, als sich der damalige BVB-Profi Herrlich wegen Sehstörungen untersuchen lässt und kurz vor seinem 30. Geburtstag von der lebensbedrohlichen Krankheit erfährt.

«Das war ein absoluter Tiefschlag. Ich hatte in 10 Spielen 7 Tore erzielt, war auf dem Weg zurück in die Nationalmannschaft. Dann kam die Diagnose. Sie haben von Anfang an gesagt, man kann nicht operieren», sagt Herrlich. «Ich empfinde es als Wunder und als Gottesgeschenk, dass ich jetzt hier stehe und Trainer von Bayer Lever­kusen sein darf», sagt der offen gläubige Herrlich im Fussball-Film «Und vorne hilft der liebe Gott».

Comeback zehn Monate nach der Diagnose

Das Risiko einer OP am Gehirn ist viel zu gross. «Ich dachte, das Ding wächst jetzt einfach immer weiter, bis ich nichts mehr sehe, höre und rieche. Und irgendwann falle ich um, und es ist vorbei.»

Herrlich stürmte beim BVB an der Seite von Stéphane Chapuisat.
Foto: imago sportfotodienst

Der Ausweg heisst Strahlen­therapie. Im März 2001 tritt er, gezeichnet von der sechswöchigen Strahlen-Tortur, aber mit guten Nachrichten an die Öffentlichkeit: «Die Ärzte gehen davon aus, dass ich wieder Fussball spielen kann.» Zehn Monate nach der Schockdiagnose gibt Herrlich sein Comeback. Ende Saison ist er zum zweiten Mal Meister mit Dortmund, aber der Stürmer erreicht bis zum Rücktritt 2004 nicht mehr seine frühere Form.

Herrlich widmet sich in seinem zweiten Leben seiner Trainerkarriere. Nach Stationen im Jugendbereich, Bochum und dem zweifachen Aufstieg mit Regensburg bis in die 2. Liga engagiert ihn vor einem Jahr mit Leverkusen erstmals ein Bundesligist – der Klub, bei dem er mit 17 Jahren sein Bundesliga-Debüt gab.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
11
29
29
2
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
11
11
23
3
RB Leipzig
RB Leipzig
11
9
21
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
11
8
20
5
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
11
4
19
6
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
11
3
17
7
SC Freiburg
SC Freiburg
11
-2
17
8
FSV Mainz
FSV Mainz
11
4
16
9
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
11
2
16
10
Union Berlin
Union Berlin
11
0
16
11
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
11
2
15
12
Werder Bremen
Werder Bremen
11
-5
15
13
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
11
-5
12
14
FC Augsburg
FC Augsburg
11
-10
12
15
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
11
-5
10
16
FC St. Pauli
FC St. Pauli
11
-7
8
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
11
-16
5
18
VfL Bochum
VfL Bochum
11
-22
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