Frankfurt-Augsburg 1:3
180 Sekunden sind in der zweiten Hälfte gespielt, als Gelson Fernandes unter die Dusche muss! Der langjährige Schweizer Nati-Spieler geht hart in den Zweikampf mit Augsburgs Schmid, trifft Ball und Gegner und fliegt mit Gelb-Rot vom Platz. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Frankfurter bereits mit 1:2 im Rückstand, Richter hatte in der ersten Halbzeit doppelt getroffen. Es sind die Tore, die den Fuggerstädtern am Ende drei Punkte bringen. Und einen Traum-Einstand für Coach Martin Schmidt! Der Walliser hatte unter der Woche den glücklosen Manuel Baum abgelöst, nun startet er mit einem Auswärtssieg ins Augsburger Abenteuer. «Mir fehlen die Worte für die Leistung des Teams. Wir sind immer draufgegangen», sagt Schmidt nach der Partie. Und er bedankt sich bei Manuel Baum: «Er hat mit mir eine Top-Mannschaft hinterlassen, die taktisch sehr gut geschult ist.»
Gregoritsch trifft sechs Minuten vor Schluss mit einem herrlichen Schlenzer zum 3:1. Die Schwaben liegen fünf Runden vor Schluss sieben Punkte vor einem Relegationsplatz. Einziger Wermutstropfen: Die Verletzung von Goalie Gregor Kobel. Der prallt noch vor der Pause mit einem Gegenspieler zusammen und muss ausgewechselt werden, die Diagnose steht noch aus.
Die Tore: 15. Paciencia 1:0. 31. Richter 1:1. 45. Richter 1:2. 84. Gregoritsch 1:3.
Die Schweizer: Gelson Fernandes sieht die Ampelkarte, Gregor Kobel muss verletzt vom Feld und Martin Schmidt feiert ein Traum-Debüt.
Düsseldorf – Bayern 1:4
Dortmund-Fans, die auf einen Bayern-Patzer im Meisterrennen hofften, werden an diesem regnerischen April-Sonntag früh enttäuscht. Denn Kingsley Coman hat etwas dagegen. Dank seiner Doublette führen die Münchner schon zur Halbzeit 2:0. Spätestens Gnabrys 3:0 nach 55 Minuten ist die Entscheidung, am Ende siegen die Bayern 4:1 und führen die Bundesliga wieder mit einem Punkt Vorsprung auf den BVB an. 5 Runden sind noch zu gehen. In diesen letzten Partien muss Trainer Kovac aber womögliche auf prominente Namen verzichten: Nach 52 Minuten trottet Goalie Manuel Neuer vom Platz, er hat sich ohne gegnerische Einwirkung verletzt. In den Schlussminuten greift sich Abwehrrecke Hummels an den Oberschenkel, humpelt aus der Düsseldorfer Arena.
Hoffenheim – Hertha 2:0
Überzeugend putzt die TSG letzte Woche Augsburg mit 4:0 weg. Mit gleicher Aufstellung und gleicher Marschroute knüpft sich die Nagelsmann-Truppe Hertha vor, spielt dominant und gewinnt verdient. Einzig die Chancenverwertung lässt zu wünschen übrig. Hoffenheim ist damit seit fünf Partien unbesiegt und wäre derzeit für die Europa-League qualifiziert (Platz sechs). Hertha muss die fünfte Niederlage in Folge einstecken und auf Rang elf abgerutscht.
Die Schweizer: Fabian Lustenberger fehlt den Berlinern verletzt (Muskelfaserriss). Es ist fraglich, ob der 30-Jährige nochmals für Hertha aufläuft – Ende Saison wechselt er mit seinem Transfer zu den Young Boys Land und Haupstadt.
Die Tore: 29. Amiri 1:0. 77. Nelson 2:0
Am Samstag
Hannover – Gladbach 0:1
Mickrige 25 Tore hat Hannover in 29 Saisonspielen geschossen, Hendrik Weydandt demonstriert nach 70 Minuten, warum die Niedersachsen so ungefährlich sind. Völlig frei scheitert der Stürmer aus zehn Metern an Gladbach-Goalie Yann Sommer. Wer solche Dinger nicht macht, hat den Klassenerhalt nicht verdient.
Die Gladbacher sind offensiv zwar ebenfalls harmlos, aber effizient. Raffael trifft und wahrt die Champions-League-Chancen der Fohlen. Einen Zähler liegt Gladbach hinter Platz 4. Spielen sie so wie gegen Hannover, dann haben sie aber nichts in der Königsklasse verloren.
Die Schweizer: Yann Sommer rettet Gladbach drei Punkte, Dennis Zakaria und Nico Elvedi stehen in der Startelf, Josip Drmic nicht im Aufgebot. Bei Hannover spielt Pirmin Schwegler im zentralen Mittelfeld.
Das Tor: 53. Raffael 0:1.
Dortmund – Mainz 2:1
Was musste sich BVB-Coach Lucien Favre nach der 0:5-Pleite gegen die Bayern nicht alles anhören. Er habe sich vercoacht, weil er Mario Götze und Julian Weigl zu Beginn bloss auf der Bank gelassen habe, sei Hauptschuldiger am Debakel. Und was macht der Schweizer gegen Mainz? Er stellt die beiden in die Startelf. Für den Sieg aber sorgt ein anderer: Jadon Sancho. Mit seinen Saisontoren acht und neun bringt er die Dortmunder schon in Halbzeit eins auf Kurs. Und weil Reus das sichere 3:0 vergibt und Mainz praktisch im Gegenzug zum Anschluss trifft, wirds am Ende sogar noch spannend. Nur weil Roman Bürki vier Minuten vor Schluss einen Abschluss von Ujah noch vor der Linie klärt, sind die Dortmunder wieder Leader. Zwei Punkte vor den Bayern, die am Sonntag gegen Düsseldorf spielen.
Die Schweizer: Lucien Favre liefert zumindest resultatmässig eine Antwort auf die Klatsche gegen die Bayern. Manuel Akanji und Roman Bürki spielen durch, Marwin Hitz ist wie gewohnt bloss Ersatz.
Tore: 17. Sancho 1:0. 24. Sancho 2:0. 84. Quaison 2:1.
Stuttgart – Leverkusen 0:1
Seit 22 Spielen steht Markus Weinzierl beim VfB Stuttgart an der Seitenlinie, seither hats 14 Pleiten und bloss vier Siege gegeben. Beim 0:1 gegen Leverkusen verlieren die Schwaben nicht bloss das Spiel, sondern auch noch die Nerven. Ascacibar sieht die Rote Karte, weil er Leverkusens Kai Havertz anspuckt. Der hat im Jahr 2019 schon sieben Tore auf seinem Konto, gegen Stuttgart trifft das 19-jährige Top-Talent per Elfmeter. Gut geschossen ist dieser zwar nicht, trotzdem bringt er Leverkusen den Sieg. Und Stuttgart bleibt weiter auf dem Relegationsplatz kleben. Ob Weinzierl die Wende noch schafft?
Der Schweizer: Steven Zuber steht bei Stuttgart 82 Minuten auf dem Feld, hat aber kaum Einfluss aufs Spiel.
Das Tor: 64. Havertz (Foulelfmeter) 0:1.
Bremen – Freiburg 2:1
Seit Mai 2018 (0:0 gegen Leverkusen) hat Werder Bremen in jedem Spiel getroffen – das schaffte nur PSG. Und heute gegen Freiburg? Werder jubelt wieder, diesmal zwar spät, weil die Bremer sich an der SC-Defensive die Zähne ausbeissen. Am Ursprung des erlösenden ersten Tors durch Klaassen steht der mittlerweile 40-jährige Claudio Pizarro. Der Werder-Oldie leitet den Treffer schön ein. Eine Kruse-Ecke eingenickt durch Verteidiger Gebre Selassie besorgt die Entscheidung. Die unfassbare Tor-Serie der Bremer geht also weiter!
Die Schweizer: –
Tore: 76. Klaassen 1:0. 84. Gebre Selassie 2:0. 93. Waldschmidt 2:1.
Leipzig – Wolfsburg 2:0
Der Gastgeber startet wie die Feuerwehr, geht durch Kampl und Werner noch vor Ablauf der ersten halben Stunde komfortabel in Führung. Die europäisch ambitionierten Wolfsburger haben keinen Stich, und Glück, dass sie nicht noch höher verlieren. In der 87. Minute haben die Gäste gleich doppelten Dusel: Zuerst wird Forsbergs Treffer wegen Abseits nicht gegeben, nur Sekunden später trifft Werner die Latte.
Nach dem Spiel sorgt RB-Klubboss Oliver Mintzlaff für Gesprächsstoff. Er sagt zu «Sky»: «Wir wollen Timo natürlich unbedingt halten. Er hat signalisiert, dass er eher nicht verlängern will.» Der Stürmerstar ist immer Sommer also wohl weg. In Richtung München?
Die Schweizer: Admir Mehmedi und Renato Steffen bilden eine schweizerische Flügelzange für die Wölfe, spielen beide von Beginn an. Steffen wird in der Pause ausgewechselt, Mehmedi spielt durch. Yvon Mvogo ist heute nicht Ersatzgoalie bei den Leipzigern, weil er mit einer Innenbandzerrung ausfällt.
Tore: 16. Kampl 1:0. 28. Werner 2:0.
Am Freitag
Nürnberg – Schalke 1:1
Dramatik pur im Abstiegs-Krimi zwischen Nürnberg und Schalke! Die Hausherren machen mehr fürs Spiel, scheinen den Sieg mehr zu wollen und holen am Ende doch nur einen Punkt. Besonders bitter: In der ersten Halbzeit «vergibt» Pechvogel Behrens gleich zwei Nürnberg-Treffer. Erst düpiert er den Goalie, nachdem ihm Caligiuri den Ball unfreiwillig aufgelegt hat. Doch der Treffer wird wegen seines gestreckten Beins nicht gegeben. Ein strittiger Entscheid! Dann tritt Behrens wenig später einen Penalty derart schwach, dass Schalke-Keeper Nübel, der die richtige Ecke ahnt, problemlos pariert.
Auch nach dem Seitenwechsel hält der erst 22-Jährige die Königsblauen mit sehenswerten Paraden im Spiel. Bis er sich in der 82. Minute doch noch geschlagen geben muss. Ex-YB-Star Kubo geht von der Verteidigung vergessen und kann zur Führung einnicken. Die Freude darüber währt nur drei Minuten. Nastasic lenkt einen Flachschuss ab und rettet Schalke einen Punkt.
Damit bleiben die Königsblauen auf Rang 14, während Nürnberg als 17. weiter einen Abstiegsplatz belegt. Der Rückstand auf Stuttgart und damit Relegationsplatz 16 beträgt drei Punkte.
Der Schweizer: Die ersten 45 Minuten sieht Embolo von der Ersatzbank aus, erst nach dem Pausentee wird er eingewechselt. Akzente kann er nur wenige setzen, lässt die Schalke-Fans aber in der 79. Minute kurz aufschreien. Er netzt zur vermeintlichen Führung ein, doch der Szene ist ein Abseits vorausgegangen, der Treffer zählt nicht.
Die Tore: 82. Kubo 1:0. 85. Nastasic 1:1.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |