Anfang Woche knallts in Bochum so richtig. Stammtorhüter Manuel Riemann wird aus dem Kader gestrichen. Grund: «Unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen». Der emotionale – und sowohl in der Mannschaft als auch bei den Fans nicht unumstrittene – Riemann wird von Urgestein Andreas Luthe ersetzt. Und ausgerechnet dieser steht schon früh im Fokus des Geschehens. Der griechische Düsseldorf-Topscorer Tzolis zieht einen Eckball frech auf den kurzen Pfosten. Luthe springt hinterher, der Ball prallt vom Pfosten an Hofmann und dort am Boden liegenden Torhüter vorbei ins Tor. Slap-Stick pur.
Bundesligist Bochum, der am Wochenende trotz vermeintlicher Sicherheit noch in die Relegation rutschte, versucht zwar zu reagieren, hat mit den wirbligen Düsseldorfern sichtlich Mühe. Abgesehen von einem Abseitstor das Highlight aufseiten des Heimteams? – Leon Goretzka. Der Bayern-Star, der zwölf Jahre beim Klub verbrachte, zeigt sich «anne Castroper» im Bochumer Retrotrikot, grölt die Vereinshymne von Herbert Grönemeyer lauthals mit. Tolle Szene – nur, ob Uli Hoeness & Co. ähnlich Freude haben, am Auftritt Goretzkas beim (baldigen Ex-)Liga-«Konkurrenten»?
Mit dem Rücken zur Wand – obwohl man sich einst sicher fühlte
Kurz nach dem Seitenwechsel ist es wieder Tzolis, der einen Eckball frech direkt aufs Tor zieht und Goalie Luthe in Bedrängnis bringt. Danach übernimmt Bochum zwar das Zepter, wird plötzlich aber gnadenlos ausgekontert. Tzolis stürmt nach vorne, spielt einen Zuckerpass in die Tiefe, wo Klaus nur noch einzuschieben braucht. Knappe acht Minuten später stehen wieder Tzolis und Luthe im Fokus. Der Grieche zieht einen Freistoss scharf unter der Mauer hindurch aufs Gehäuse, Luthe wehrt unglücklich gegen vorne ab, Engelhardt nimmt an, drückt den Ball über die Linie – und das Tor zur Bundesliga sperrangelweit auf.
Der Gästesektor bebt und brennt, Bochum, bei denen Ex-GC-Verteidiger Noah Loosli nicht zum Einsatz kam, ist bedient – und steht nun plötzlich kurz vor dem Abstieg in die zweite Liga. Dort, wo die einst Unabsteigbaren, nach ihrem Wiederaufstieg im Jahr 2021 nie wieder hin wollten – und nach dem sensationellen Sieg gegen Bayern München im Februar und dem dicken Polster auf die Abstiegsplätze in dieser Saison auch nicht mehr dran dachten, hinzukommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |