Bundesliga-Pionier Ruedi Elsener
«In Frankfurt nannten sie mich Turbo»

Ein Jahr spielt Ruedi Elsener in Frankfurt. Dort beeindruckt er eine Klublegende nachhaltig.
Publiziert: 25.08.2016 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:56 Uhr
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Tor gegen Gladbach: So freut sich Elsener im Eintracht-Dress.
Foto: imago sportfotodienst
Matthias Dubach

Er ist kein Sammler. Alte Trikots oder Andenken aus der Saison bei Eintracht Frankfurt? Die hat Ruedi Elsener (63) nicht mehr. Der Ex-Nati-Stürmer, heute selbständiger Immobilienmakler, erzählt dafür umso mehr: «In Frankfurt nannten sie mich Turbo. Den Namen hat mir Körbel verpasst!»

Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz «Charly» Körbel (602 Spiele) hatte den Einfall nach einem Spiel gegen Bielefeld. «Im alten Waldstadion gab es eine Tartanbahn ums Feld. Ich hatte ein Laufduell, mein Gegenspieler hat mich rausgecheckt. Da bin ich einfach auf der Tartanbahn weitergelaufen und weiter vorne wieder ins Feld gesprintet. Danach war ich der Turbo», sagt Elsener.

Es ist 1978, als der Flügelstürmer seinen Stammklub GC in Richtung Bundesliga verlässt. Klar, wo die Deutschen den schnellen Stürmer entdeckten: GC hatte mit Berbig, Ponte, Hermann und Elsener in der starken Uefa-Cup-Saison, die erst im Halbfinal gegen Bastia endete, auch Frankfurt ausgeschaltet.

Damals braucht es für einen Transfer das Einverständnis des Besitzerklubs. Ein Jahr zuvor verweigerte GC Elsener den Wechsel zu Servette. Diesmal lässt ihn GC-Präsident Karl Oberholzer ziehen. «Verdient habe ich in Frankfurt etwa 200 000 Franken. Bei GC hatte ich keine 100 000 bekommen, eine Meisterprämie gab es auch nicht», sagt Elsener.

Der Schweizer wird Stammspieler, schiesst sechs Tore und liefert viele Vorlagen. Drei Trainer erlebt er. Als Otto Knefler erkrankt und auch noch mit dem Auto verunfallt, übernimmt Manager Udo Klug interimistisch. Es folgt Friedel Rausch. «Mit ihm hatten wir ein übles Trainingslager in Ungarn. Ein schlimmes Hotel, Training auf gefrorenem Boden. Und auf dem Weg an ein Spiel in Rumänien ging der Bus kaputt.»

In Frankfurt lebt Elsener als Star. Wenn die Spieler bei der legendären Diskothek Dorian Gray ankommen, werden sie sofort an der Warteschlange vorbeigeschleust. Elsener: «Und man wird überall angesprochen. Die Hessen sind sehr herzlich.» Ein Fan ist Tankwart und bringt oft Brötchen vorbei, nimmt Elseners Auto mit – und bringt es gewaschen und aufgetankt zurück.

Trotzdem ist nach einem Jahr Schluss. «Meine damalige Freundin wollte zurück. Und Frankfurt hatte für den Ausländerplatz schon Bum Kun Cha im Auge.» GC hatte sich beim Verkauf zwar eine Rückkaufklausel eingebaut. Aber die kauft der FCZ ab: Elsener geht zum Rivalen.

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Eintracht Frankfurt
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Bayer Leverkusen
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SC Freiburg
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Union Berlin
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Borussia Dortmund
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Werder Bremen
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Borussia Mönchengladbach
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1. FC Heidenheim 1846
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TSG Hoffenheim
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FC St. Pauli
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Holstein Kiel
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