Mainz – Gladbach 0:0
Was für eine fantastische Parade von Yann Sommer! Unser Nati-Goalie lässt im Sonntagabend-Spiel zwischen Mainz und Gladbach seine ganze Klasse aufblitzen. In der 66. Minute hält Hack aus vier Metern den Kopf hin. Der Jubel bleibt ihm und der Mehrheit im Stadion im Hals stecken. Denn Sommer, dieser Teufelskerl, reisst die Hand hoch, lenkt die Kugel doch tatsächlich an die Latte. Und hat dann noch die Übersicht, um sich den Ball noch vor der Linie zu krallen. Ganz grosses Kino! Gegenüber «Sky» sagt Sommer nach dem Spiel: «Ich habe mich danach fast drauf gesetzt, es war auch ein bisschen Glück dabei am Schluss.» Josip Drmic kommt in der 63. Minute rein, Nico Elvedi verlässt den Rasen in der 72. mit einer Kopfverletzung. Über dessen Schwere ist noch nichts bekannt.
Bremen – Eintracht 2:1
Rückschlag für die Eintracht im Kampf um die europäischen Plätze. Bei Werder Bremen unterliegen Gelson Fernandes (auf der Bank) und Co 1:2. Einen rabenschwarzen Tag erlebt Eintracht-Goalie Lukas Hradecky. In der 79. Minute gleitet ihm ein harmloser Kopfball durch die Hände – und prompt stets 2:1 für das Heimteam. Im Gegensatz zur ersten Bremer Führung (Junuzovic, 28.) finden die Gäste keine Antwort mehr. Der sehenswerte 1:1-Ausgleich von Jovic ist das höchste der Frankfurter Glücksgefühle an diesem Ostersonntag. Im Klassement liegt Frankfurt auf dem 6. Rang, Bremen ist neu Elfter.
Am Samstag
Bayern – Dortmund 6:0
Weil Schalke Freiburg am Nachmittag 2:0 schlägt, ist schon vor dem Klassiker in der Allianz-Arena klar: Am Samstag können die Bayern nicht Meister werden. Das hindert sie aber nicht daran, eine (Tor-)Party zu feiern. Gleich mit 6:0 zerlegen die Münchner den Erzrivalen in seine Einzelteile. Was der BVB veranstaltet, grenzt an Arbeitsverweigerung. «Nach vorne harmlos und hinten katastrophal», lautet die Analyse von Lothar Matthäus auf «Sky». Der bemitleidenswerte Roman Bürki muss allein in der ersten Halbzeit fünfmal hinter sich greifen. Historisch! Zum ersten Mal seit April 1978 kassiert der BVB fünf Kisten in einer Halbzeit – damals, beim 12:0-Heimsieg Gladbachs stands nach 45 Minuten 6:0. Mann der Partie war ein gewisser Jupp Heynckes. Genau dieser Jupp Heynckes, der den BVB knapp 40 Jahre danach wieder demontiert. Diesmal als Trainer.
Schalke – Freiburg 2:0
66 Minuten sind gespielt, als Christian Streich die Nerven verliert. Wie von Sinnen brüllt Freiburgs Coach den Schiedsrichter an, dieser hatte seinem Stürmer Petersen zuvor die Gelb-Rote gezeigt. (Ebenfalls wegen Reklamieren.) Grund für die Motz-Attacken der Freiburger ist die Penaltysituation vier Minuten zuvor. Nati-Stürmer Breel Embolo spitzelt den Ball an Manuel Gulde vorbei und prallt mit dem Freiburger Verteidiger zusammen. Der Videoschiedsrichter hat nichts zu melden, Caliguiri trifft zur Führung. Minuten später setzt sich Embolo im Zweikampf sackstark durch und steht am Ursprung des zweiten Treffers, kurz darauf wird ihm ein Tor wegen Abseits aberkannt. Ex-Sion-Spieler Vincent Sierro kommt bei Freiburg zu seinem dritten Saisoneinsatz. Und Streich? Der sieht das Ganze aber der 66. Minute von der Tribüne aus.
Hannover - Leipzig 2:3
«Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf! Und der Wahnsinn hat einen Namen», brüllt der TV-Reporter in der 82. Minute in sein Mikrofon, Niklas Füllkrug trifft nach 1:3-Rückstand zum Ausgleich gegen Leipzig, 42'000 toben vor Freude. Dann die Ernüchterung. Der Video-Schiri sieht, dass der Torschütze ultraknapp im Abseits steht, Leipzig gewinnt dank Treffern von Forsberg, Orban und Poulsen mit 3:2. Bitter ist die Pleite für Pirmin Schwegler, der sowohl beim zweiten Treffer der Hannoveraner als auch beim vermeintlichen Ausgleich den Assist gibt. Und weil Bakalorz kurz vor Schluss nur den Pfosten trifft, notieren die Statistiker die 5. Niederlage der 96er in Folge.
Stuttgart – Hamburg 1:1
Schon seit Wochen gehts für den Hamburger SV ums nackte Überleben. Der Bundesliga-Dino ist arg abstiegsgefährdet. Jeder Punkt kann über Rettung oder Untergang entscheiden. Und so treten die Rothosen in Stuttgart auf. Hochverdient bringt Holtby (18.) seine Farben auf die Siegerstrasse. Vor der Pause aber agieren die Gäste viel zu nachlässig, Stuttgart nutzt das Geschenk aus. Hamburg-Goalie Pollersbeck wehrt in der 44. Minute ungenügend ab, Ginczek machts – und sichert der Platzmannschaft einen Punkt. Der HSV bleibt trotz des Zählers ein Abstiegskandidat.
Hoffenheim – Köln 6:0
Apropos Abstiegskandidat: Da gehört diese Saison Köln dazu wie der Osterstau vor den Gotthard. Die Geissböcke kassieren in Hoffenheim eine gehörige Tracht Prügel. Angeführt vom überragenden Serge Gnabry spielen sich die Breisgauer in einen Torrausch. Sechsmal schlägts im Kölner Kasten ein. Besonders herrlich: Der Führungstreffer Gnabrys in der 22. Minute, als er die Köln-Verteidiger wie lästige Fliegen abschüttelt und die Kugel dann gnadenlos ins Tor schmettert. Es ist der Anfang vom Ende für den 1. FC. Aus Schweizer Sicht erfreulich: Der eingewechselte Steven Zuber setzt den Schlusspunkt zum 6:0 in der 72. Minute.
Leverkusen – Augsburg 0:0
Nullnummer in Leverkusen. Das Heimteam spielt, das Heimteam drückt – und das Heimteam trifft! In der 65. Minute scheint Brandt den Tor-Bann gebrochen zu haben. Der Jubel zuerst grenzenlos, dann im Keime erstickt. Denn dem Treffer ist eine Abseitsposition vorausgegangen. Und dann heissts aus Sicht der Werkself wieder: Spielen, drücken, nur getroffen wird nicht mehr. Augsburg (Hitz im Tor) krallt sich mit Ach und Krach einen Zähler. Für Leverkusen, das Ambitionen auf einen Champions-League-Platz hegt, ist das zu wenig.
Hertha – Wolfsburg 0:0
Wenig Spektakel zwischen Fabian Lustenbergers Hertha und Renato Steffens Wolfsburg. Ersterer spielt durch, Steffen kommt in der 68. Minute rein. Wolfsburg verpasst es, sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen und könnte am Sonntag auf den Relegations-Rang 16 gestossen werden. Dann nämlich, wenn Mainz um 18 Uhr Gladbach schlägt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 15 | 34 | 36 | |
2 | Bayer Leverkusen | 15 | 16 | 32 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 15 | 12 | 27 | |
4 | RB Leipzig | 15 | 4 | 27 | |
5 | FSV Mainz | 15 | 8 | 25 | |
6 | Borussia Dortmund | 15 | 6 | 25 | |
7 | Werder Bremen | 15 | 1 | 25 | |
8 | Borussia Mönchengladbach | 15 | 5 | 24 | |
9 | SC Freiburg | 15 | -3 | 24 | |
10 | VfB Stuttgart | 15 | 4 | 23 | |
11 | VfL Wolfsburg | 15 | 4 | 21 | |
12 | Union Berlin | 15 | -5 | 17 | |
13 | FC Augsburg | 15 | -15 | 16 | |
14 | FC St. Pauli | 15 | -7 | 14 | |
15 | TSG Hoffenheim | 15 | -8 | 14 | |
16 | 1. FC Heidenheim 1846 | 15 | -15 | 10 | |
17 | Holstein Kiel | 15 | -19 | 8 | |
18 | VfL Bochum | 15 | -22 | 6 |