Am Sonntag
Dortmund – Leverkusen 2:5
Was für eine Klatsche für den BVB im Kampf um den Titel: Schwarzgelb gelingt überhaupt nichts und kommt gegen Seoanes Leverkusener gewaltig unter die Räder. Und wenn nichts gelingt, kommt meistens auch noch Pech dazu. Der Unglücksrabe der ersten Halbzeit heisst Manuel Akanji. Nach einem Aussetzer von Verteidigungskollege Dan-Axel Zagadou fliegt der Ball Schick vor die Füsse. Kobel kann den Abschluss des Tschechen zunächst parieren, allerdings springt die Kugel Akanji ans Knie und ins Tor. Der Ausgleich folgt zwar nur kurz darauf– ebenfalls ein Eigentor durch Frimpong – doch Wirtz und Andrich stellen die komfortable Bayer-Führung innert zehn Minuten zur Pause her. Der zweite Durchgang verläuft ähnlich. Diesmal hat zwar Dortmund mehr Ballbesitz, ist offensiv aber weiterhin zu ungenau und bietet der Werkself hinten immer wieder zu viel Platz. Tah und Diaby stellen auf 5:1, Steffen Tigges markiert noch das zweite BVB-Tor, vielmehr als Ergebnis-Kosmetik ist dies allerdings nicht. So müssen die Dortmunder Erzrivale Bayern ziehen lassen, neun Punkte fehlen neu auf den Rekordmeister.
Die Tore: 10. Akanji (ET) 0:1, 16. Frimpong (ET) 1:1, 20. Wirtz 1:2, 28. Andrich 1:3, 53. Tah 1:4, 88. Diaby 1:5, 90. Tigges 2:5.
Die Schweizer: Pechvogel Akanji spielt durch genauso wie sein Schlussmann Gregor Kobel. Marwin Hitz sitzt auf der Bank, Roman Bürki ist wie so oft nicht im Aufgebot.
Wolfsburg – Fürth 4:1
Sportdirektor Jörg Schmadtke betitelte das Spiel bei Schlusslicht Fürth für Wolfsburg als «Alles-oder-Nichts-Spiel», sowohl für ihn selber, als auch für Trainer Florian Kohfeldt. Tatsächlich gewinnen die Wölfe (mit Steffen in der Startelf) zum ersten Mal seit 3 (!) Monaten. Renato Steffen steht dabei am Ursprung der beiden ersten Treffer. Der Schweizer schiesst den Ball vor dem 1:0 an den Pfosten, Kollege Vranckx muss nur noch einschieben. Das 2:0 bereitet Steffen nach einem Zusammenprall mit Fürth-Goalie Burchert vor. Überraschungstransfer Max Kruse liefert bei den Wölfen ein überschaubares Debüt, Kevin Mbabu steht nicht im Wolfsburg-Kader.
Tore: 7. Vranckx 1:0. 44. Hrgota 1:1 (Penalty). 49. Vranckx 2:1. 70. Arnold 3:1. 75. Philipp 4:1.
Am Samstag
Bayern München – Leipzig 3:2
Die 10'000 Zuschauer in der Allianz Arena erleben einen offenen und unterhaltsamen Schlagabtausch – Fussball in seiner reinsten Form. Ein Werk der beiden Trainer, die 2016 gemeinsam die Trainerprüfung abgelegt haben. Bayern-Coach Julian Nagelsmann mit der Note 1,3 und Domenico Tedesco glänzte als Jahrgangsbester mit einer glatten 1,0. Das Team von Nagelsmann beginnt frech, übernimmt das Spieldiktat und geht dank Müller bereits früh in Führung. In der 68. Bundesliga-Partie in Folge gelingt dem Liga-Krösus ein Treffer – Rekord. Das hohe Stellungsspiel des Heimteams birgt aber auch Gefahren und diese weiss Leipzig zu nutzen. Ein blitzsauberer Konter führt zum Ausgleich. Nach dem obligaten Treffer von Lewandowski und einem wuchtigen Ausgleich von Nkunku steht das Spiel auf Messers Schneide. Das Glück ist – wie so oft werden sich insbesondere BVB-Anhänger denken – auf Seiten des Heimteams. Gvardiol bugsiert den Ball in den eigenen Kasten. Bayern schaukelt die Partie nach Hause und setzt damit Dortmund unter Druck – neun Punkte Rückstand zurzeit. Der ärgste Verfolger trifft am Sonntag auf das Team von Gerardo Seoane. Ein Sieg gegen Leverkusen ist Pflicht.
Die Tore: 12. Müller 1:0, 27. Silva 1:1, 44. Lewandowski 2:1, 53. Nkunku 2:2, 58. Gvardiol (ET) 3:2
Bielefeld – Gladbach 1:1
Drei Pflichtspielpleiten in Serie und dann auch noch der emotionale sowie überraschende Rücktritt von Manager Max Eberl – Gladbach durchlebt schwierige Zeiten. Gelingt gegen zuletzt starke Ostwestfalen (seit fünf Partien unbezwungen) der Befreiungsschlag? Nein, aber zumindest die Talfahrt wird gestoppt. Die Partie ist unterhaltsam. Gladbach hat mehr Ballbesitz. Die Arminia setzt gefährliche Konter. Und geht in Führung. Elvedi verliert auf der linken Seite das Duell gegen Wimmer, Serra kommt an den Ball, vernascht die komplette Gäste-Abwehr und schlenzt die Kugel sehenswert in die Maschen. Sommer (250. Bundesliga-Spiel), der mehrere starke Paraden auspackt, ist für einmal chancenlos. Vor der Pause fällt der Ausgleich: Pléa köpfelt eine Hofmann-Hereingabe über die Linie und feiert sein erstes Liga-Goal seit dem 20. November. Sturmkollege Embolo hat in der 73. Minute den Fohlen-Siegtreffer vor den Augen. Er probierts artistisch in der Luft mit dem Absatz, verfehlt jedoch das Tor.
Die Tore: 19. Serra 1:0, 38. Pléa 1:1.
Die Schweizer: Von den 22 Akteuren, die in den beiden Startformationen stehen, stammen vier aus der Schweiz: Bielefelds Cédric Brunner sowie die Gladbacher Yann Sommer, Nico Elvedi und Breel Embolo (bis 83.). Edimilson Fernandes kommt beim Heimteam nicht zum Zug.
Augsburg – Union Berlin 2:0
Bitterer Nachmittag für Union-Trainer Urs Fischer (55)! Schon in der 16. Minute muss er mitansehen, wie das Auswärtsspiel in Augsburg bergab geht. Keeper Andreas Luthe leistet sich im Aufbauspiel einen groben Patzer – Michael Gregoritsch schiebt aus kurzer Distanz ein. Nach der Pause erhöht André Hahn mit einem Weitschuss-Knaller auf 2:0 fürs Heimteam. Von Union kommt zu wenig. Im Spiel eins nach dem Abgang von Stürmer Max Kruse gibts die erste Pleite nach zuletzt wettbewerbsübergreifend sechs Partien ohne Niederlage.
Die Tore: 16. Gregoritsch 1:0, 59. Hahn 2:0.
Die Schweizer: Ruben Vargas beackert für Augsburg bis zu seiner Auswechslung in der 80. Minute den linken Flügel. Andi Zeqiri kommt in der 74. Minute als Joker.
Stuttgart – Frankfurt 2:3
Oliver Glasner beweist ein goldenes Händchen. Der Trainer von Frankfurt sieht sich in der Halbzeit-Pause gezwungen, eine personelle Veränderung vorzunehmen. Für Ex-BVB-Spieler Rode kommt Hrustic in die Partie. Zwei Minuten später netzt der Australier ein und setzt kurz vor Schluss noch einen drauf. Ein feiner taktischer Schachzug, der mit drei Zählern belohnt wird. Aber Stuttgart gibt nicht klein bei. Der VfB schiesst nach fünf (!) torlosen Spielen in Folge gleich zwei Treffer. Ein wichtiges Lebenszeichen im Abstiegskampf. Noch wichtiger wären jedoch Punkte, die aber tüten die Gäste aus Frankfurt ein.
Die Tore: 7. N’Dicka 0:1, 42. Anton 1:1, 47. Hrustic 1:2, 70. Kalajdzic 2:2, 77. Hrustic 2:3.
Der Schweizer: Djibril Sow spielt bei der Eintracht von Beginn weg. In der 73. Minute muss er für einen Teamkollegen weichen.
Mainz – Hoffenheim 2:0
Aufatmen bei Mainz! Nach zuletzt zwei Pleiten in Folge gibts zu Hause gegen Hoffenheim wieder mal ein Erfolgserlebnis. Die Fans, die im Stadion zugelassen sind, müssen sich aber bis zur Schlussphase gedulden. Dann sorgen Jae-Sung Lee und Moussa Niakhaté – mittels einem von Silvan Widmer herausgeholten Handspenalty – für die Erlösung.
Die Tore: 79. Lee 1:0, 83. Niakhaté (Penalty) 2:0.
Der Schweizer: Silvan Widmer steht bei Mainz in der Startelf, spielt auf der rechten Aussenbahn durch.
Köln – Freiburg 1:0
Nico Schlotterbeck, der bei einem möglichen Akanji-Abschied beim BVB als Nachfolger des Schweizers gehandelt wird, steht in der Partie gegen den 1. FC Köln gleich bei allen heissen Szenen im Mittelpunkt. Dem 22-jährigen Deutschen unterläuft vor dem 0:1 ein Stellungsfehler. Beim vermeintlichen Ausgleich steht er im Abseits und wenig später verhindert er die Vorentscheidung für starke Kölner zuerst auf der Linie, dann mit einem Tackling als letzter Mann. Trotz dem verhinderten 0:2 und drückender Überlegenheit im zweiten Umgang kommt Freiburg nicht mehr zum Ausgleich. Damit rückt Köln vorerst bis auf den sechsten Platz vor – einen Punkt hinter dem heutigen Gegner.
Das Tor: 23. Modeste 1:0.
Der Schweizer: Nishan Burkart steht beim SC Freiburg nicht im Kader.
Am Freitag
Hertha BSC – Bochum 1:1
Die 3000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion erleben ein äusserst attraktives Spiel. Beide Teams sind direkt bemüht, das Zepter an sich zu reissen. Je länger die erste Hälfte dauert, desto besser kommt die «Alte Dame» in Fahrt. Die Berliner schnüren die Gästeabwehr zunehmend ein, schliesslich bringt Ishak Belfodil das Heimteam per Kopf in Führung. Nach dem Pausentee dreht sich das Spiel um 180 Grad. Bochum kämpft, Bochum drückt, Bochum trifft. Nur gerade drei Minuten ist die zweite Halbzeit alt, da verwertet Sebastian Polter einen Jarstein-Abpraller zum 1:1. Danach lassen beide Mannschaften zahlreiche Chancen folgen. Ein wahres Offensivspektakel, welches am Ende jedoch keinen Sieger hervorbringt. Das Unentschieden bringt beiden Teams nicht sonderlich viel, die Abstiegszone bleibt weiter in Schlagdistanz.
Die Tore: 24. Belfodil 1:0, 48. Polter 1:1.
Die Schweizer: Sowohl Saulo Decarli (Bochum) als auch Ruwen Werthmüller (Hertha) fehlen im Aufgebot.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |