Am Sonntag
Nürnberg – Bayern 1:1
Es geht drunter und drüber in den haarsträubenden Schlussminuten im Bayern-Derby. Minute 91, es steht 1:1: Der eingewechselte Davies schlägt Margreitter den Ellenbogen ins Gesicht. Da gibts keine zwei Meinungen – Elfmeter. Leibold legt sich den Ball hin. Und trifft nur den Innenpfosten. Dieser Fehlschuss könnte für den «Club» fatal enden, mit einem Sieg wäre man wieder auf 3 Punkte an den Relegationsplatz herangerückt. Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende. Minute 93: Plötzlich läuft Coman ganz alleine auf Nürnberg-Keeper Mathenia zu. Das muss ein Tor sein. Der Sieg für den Rekordmeister. Die Vorentscheidung im Titelrennen. Müsste! Mathenia hält den unplatzierten Schuss von Coman. Dieser Abschluss könnte die Meisterschaft kosten. Die Bayern können nicht vom BVB-Patzer im Revier-Derby profitieren. Mickrige zwei Punkte trennen die Bayern und Dortmund. Spannung ist im Kampf um die Meisterschale also weiterhin garantiert.
Die Tore: 48. Pereira 1:0, 75. Gnabry 1:1.
Hoffenheim – Wolfsburg 1:4
Die Wölfe melden sich zurück im Kampf um Europa. Dank einem 4:1-Auswärtssieg bei Hoffenheim steht Wolfsburg nun einen Punkt hinter einem Europa-League-Platz.
Die Tore: 9. Szalai 1:0, 42. William 1:1, 69. Weghorst 1:2, 85. Arnold 1:3, 88. Weghorst 1:4.
Die Schweizer: Admir Mehmedi spielt bis zur 84. Minute. Renato Steffen wird kurz nach der Halbzeit eingewechselt.
Am Samstag
Dortmund – Schalke 2:4
Ein Revier-Derby ohne mächtig Pfeffer und heisse Diskussionen? Gibts nicht. Dabei legt der BVB mit einem Tor von seltener Schönheit (14.) vor. Witsel legt mit der Brust ab, Jadon Sancho chipt den Ball in den Strafraum und Mario Götze trifft per Kopf. Grenzenloser Jubel. Ganz übel: Der englische Top-Vorbereiter Sancho (mit 14 Assists die Nummer 1 in Europas Top-Ligen) wird von einem Feuerzeug im Gesicht getroffen.
Doch die Dortmunder Führung hält nur vier Minuten. Aus heiterem Himmel melden sich die VAR-Leute aus dem Keller in Köln. Die Erbsenzähler haben ein Handspiel erspäht. Schiedsrichter Felix Zwayer schaut sich die Szene im Video-Monitor an und entscheidet auf Penalty. Ein sehr harter Entscheid, der den Diskussionen über VAR und Hands-Interpretationen neuen Schub geben wird. Denn Julian Weigl trifft der Schuss von Breel Embolo aus nächster Nähe an die Hand. Doppelt bitter: Zu diesem Zeitpunkt stehen nur zehn Dortmunder auf dem Platz, weil Sancho gepflegt wird. «Das ist so lächerlich. Die Leute, die diese Regel erfunden haben, haben keine Ahnung vom Fussball. Man muss sich die Arme abschneiden. Aber ohne Arme hat man kein Gleichgewicht mehr. Das hat nichts mit Fussball zu tun. Das ist der grösste Skandal. Das ist eine grosse Schande für den Fussball.» Aber das habe er auch schon früher gesagt, erklärt Lucien Favre nach dem Schlusspfiff seine Wut.
Daniel Caligiuri lässt Bürki keine Chance. Und es kommt noch schlimmer für das Favre-Team. Schalke geht durch einen Kopfball von Abwehr-Riese Salif Sané, der kurz davor nach einem Luftduell mit Nati-Verteidiger Manuel Akanji behandelt werden musste, in Führung (28.).
Nach einer Stunde kassiert der Titel-Aspiranten den nächsten Doppelschlag: Erst fliegt Marco Reus, als er Suat Serdar von hinten mit offener Sohle umgrätscht, Rot. Dann versenkt Caligiuri den Freistoss herrlich. Der BVB verliert die Nerven. Fünf Minuten später kopiert Marius Wolf seinen Captain: Für seine Dummheit bekommt er ebenfalls Rot. So schlägt man sich selbst.
Witsels Anschlusstor (84.) sorgt zwar noch einmal für Hoffnung. Doch postwendend löscht Nati-Stürmer Embolo mit einem Schuss in lange Eck diese wieder aus.
Der tiefgefallene Vize-Meister aus Gelsenkirchen holt wichtige Punkte im Abstiegskampf und die Gunst der Fans zurück. Und mancher, der es mit Königsblau hält, dürfte sich an den 12. Mai 2007 erinnern. Damals hatte Dortmund mit Torschütze Alex Frei mit einem 2:0-Derby-Sieg in der zweitletzten Runde die Schalker Meisterträume geknickt. Ergeht es dem Favre-Team jetzt auch so? Bayern München kann am Sonntag mit einem Sieg gegen Abstiegskandidat Nürnberg auf vier Punkte ausbauen. Danach bleiben noch drei Runden. (sr)
Die Tore: 14. Götze 1:0, 18. Caligiuri 1:1, 28. Sané 1:2, 62. Caligiuri 1:3, 85. Witsel 2:3, 86. Embolo 2:4
Die Schweizer: Roman Bürki und Manuel Akanji spielen auf Seiten des BVB durch und sind bei allen Gegentoren machtlos. Marwin Hitz sitzt nur auf der Bank. Bei Schalke darf Embolo ebenfalls über die gesamte Distanz ran und trifft kurz vor Schluss zur definitiven Entscheidung.
So lief das Revierderby im Liveticker zum Nachlesen!
Frankfurt – Hertha 0:0
Die Eintracht läuft trotz dem anstehenden Europa-League-Halbfinal gegen Chelsea mit der vollen Besetzung auf. Gegen ein formschwaches Hertha sind die Frankfurter völlig überlegen, kommen allerdings nicht über ein torloses Unentschieden zur Pause hinaus. Auch nach dem Seitenwechsel kann Adi Hütter mit seiner Mannschaft nicht für die Entscheidung sorgen, obwohl die Gastgeber sogar noch zehn Minuten in Überzahl spielen – Klütner fliegt mit der Ampelkarte vom Feld. Es bleibt beim 0:0, Frankfurt verpasst wichtige Punkte im Kampf um die Champions League.
Die Tore: Fehlanzeige.
Leipzig – Freiburg 2:1
RB zittert sich gegen Freiburg zu einem wichtigen Sieg und qualifiziert sich für die Champions League. Der Weg zum Sieg gestaltet sich allerdings ungewöhnlich, denn Leipzig überlässt den Gästen mehrheitlich den Ball und lauert auf Konter. Nach knapp 20 Minuten geht diese Taktik das erste Mal auf, Werner schiesst die Gastgeber zur Pausenführung. Grifo sorgt nach einem Freistoss für den überraschenden Ausgleich, ehe Leipzig vom Punkt aus die alte Führung wieder herstellt.
Die Tore: 19. Werner 1:0, 66. Grifo 1:1, 77. Forsberg 2:1.
Hannover – Mainz 1:0
Auch in der Partie zwischen Hannover und Mainz gibt der VAR zu reden. Nach einer halben Stunde schiesst sich 05 in Führung, das Tor wird allerdings nach dem Video-Review aufgrund eines Foulspiels aberkannt – wohl die richtige Entscheidung. Nach der Halbzeit sind es dann die Gastgeber, die nach einem schweren Patzer von Goalie Müller in Führung gehen. Weitere Tore fallen nicht, Hannover sieht im Abstiegskampf noch einmal Licht am Horizont.
Die Tore: 66. Weydandt 1:0.
Düsseldorf – Bremen 4:1
Düsseldorf schockt Werder Bremen! Die Fortuna erwischt einen absoluten Traumstart und schiesst sich nach gerade mal 49 Sekunden in Führung. Mit den heimischen Fans im Rücken spielen die Düsseldorfer die gegnerische Abwehr regelrecht schwindlig, Karaman erhöht nach einem herrlichen Sololauf auf 2:0. Werder gibt nach der schwachen Anfangsphase allerdings nicht klein bei, Kruse kommt vom Punkt aus zum Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel macht Düsseldorf dann mit zwei Treffern den Deckel drauf und kommt zu einem überraschenden Sieg.
Die Tore: 1. Raman 1:0, 22. Karaman 2:0, 28. Kruse 2:1, 56. Hennings 3:1, 73. Suttner 4:1
Stuttgart – Gladbach 1:0
Die Formkurve bei Borussia Mönchengladbach gleicht weiterhin einer Achterbahn. Der Tabellenfünfte verliert gegen den VfB Stuttgart und könnte bei einer weiteren Niederlage am kommenden Wochenende aus den Europa-Rängen rutschen. Zehn Minuten nach der Pause erzielt Donis den einzigen Treffer der Partie, Nico Elvedi sieht dabei unglücklich aus. Der Schweizer legt seinem Gegenspieler die Kugel direkt in die Füsse, der nimmt dankend an und lässt den VfB jubeln. (zis)
Die Tore: 56. Donis 1:0
Die Schweizer: Yann Sommer, Nico Elvedi und Denis Zakaria spielen bei Gladbach über 90 Minuten durch. Während Sommer beim Gegentreffer machtlos ist und Zakaria einen ruhigen Abend erlebt, sieht Elvedi beim einzigen Gegentreffer äusserst unglücklich aus. Bei Stuttgart fehlt Steven Zuber mit einem Innenbandanriss im Knie.
Am Freitag
Augsburg – Leverkusen 1:4
Martin Schmidt kann vorerst kein drittes Kapitel an sein Augsburg-Märchen anhängen. Auf die eindrücklichen beiden Startsiege (9:1 Tore) folgt eine verdiente Niederlage gegen eine starke Werkself. Um den Hingucker des Abends kümmert sich Leverkusens Edeltechniker Kai Havertz mit seinem vorentscheidenden Treffer zum 2:1. Der 19-Jährige befördert eine scharfe Hereingabe mit der Pike lupferartig in die Maschen. Spätestens nach dem wuchtigen 3:1 durch Innenverteidiger Tah ist bei Schmidts Mannen die Luft draussen. Mit dem Dreier bleibt Leverkusen Gladbach und Frankfurt im Kampf um die Champions-League-Plätze auf den Fersen, Augsburg seinerseits weist trotz der Pleite weiterhin einen komfortablen Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf. (did)
Die Tore: 12. Danso 1:0, 15. Volland 1:1, 48. Havertz 1:2, 60. Tah 1:3, 88. Brandt 1:4.
Die Schweizer: Coach Martin Schmidt setzt auf den wiedergenesenen Gregor Kobel im Augsburg-Kasten. Der 21-Jährige zeigt einige starke Paraden, sieht jedoch beim 1:3 unglücklich aus. Er wehrt einen relativ harmlosen Brandt-Freistoss dire kt in die Füsse Tahs ab.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 11 | 29 | 29 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 11 | -10 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |