17 verletzte Polizisten, 3 Festnahmen, demolierte Polizeiautos. Das 3.-Liga-Spiel zwischen All Boys und Atlanta in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires artet nach dem Schlusspfiff aus. Vor dem Stadion kommt es zu Jagdszenen zwischen aufgebrachten All-Boys-Fans und der Polizei. Wie von Sinnen gehen die gewalttätigen Fans mit Steinen und Stöcken auf die Polizeiautos los. Die Beamten feuern Gummigeschosse in die Menge.
Fanausschreitungen gehören in Argentinien zum Alltag. 328 Menschen sind seit 1922 in und um argentinische Fussballstadien gestorben. Allein in den letzten zwei Monaten gab es vier Todesopfer.
Die sogenannten Barras Bravas (Wilde Banden) kontrollieren den Weiterverkauf der Tickets, organisieren im und ums Stadion den Drogenverkauf, verlangen Schutzgelder von den Imbissbuden und Fanshops. Viele von ihnen stehen im Sold von Politikern, Parteien und Gewerkschaftsbossen.
Besonders berüchtigt sind die Fans von All Boys aus dem Westen von Buenos Aires. Als eigentlicher Boss der Bande gilt Luis D'Elía, der den gewalttätigen Flügel der sogenannten Piqueteros befehligt, eine Ansammlung von Demonstranten, die für Strassensperren zuständig ist.