Mittwochabend in Manchester, Ligacup-Halbfinal-Rückspiel zwischen Man City und Everton. Raheem Sterling flankt auf Kevin de Bruyne – Tor. Es handelt sich um das wegweisende 2:1 der Citizens gegen Everton. Doch der Treffer in der 70. Minute hätte nicht zählen dürfen: Vor Sterlings Flanke war der Ball klar im Aus.
Der aufgebrachte Everton-Captain Phil Jagielka reagiert sofort. Er geht zu Schiedsrichter Martin Atkinson und will ihm die Situation erklären. Doch dieser blockt ab und überrascht mit seiner Antwort: «Eure Verteidigungsarbeit war brillant», entgegnet er ironisch.
Zwar ist der «Toffee»-Verteidiger einziger Zeuge dieser Aussage, die er nach dem Match den Medien schildert. Aber Martin Atkinson ist sie eindeutig zuzutrauen.
Immerhin verleitete sein Verhalten Liverpool-Legende Steven Gerrard einst dazu, in seiner Biographie dem Schiedsrichter einige netten Worte zu widmen: «Ich kann ihn nicht ausstehen».
Dass aber die Premier-League-Fussballer keine unschuldigen Lämmchen sind, ist auch bekannt. Es ist anzunehmen, dass der Spielleiter aus Dewsbury nur aggressive verbale Attacken seitens der Spieler durch ironische Gegenangriffe kontert.
In Momenten wie diesem wünscht sich der geneigte Fussball-Fan einen Service, wie ihn zum Beispiel die Zuschauer der Rugby-WM kennen: Ein Schiri-Mikrofon liesse die ganze Welt an solchen Situationen teilhaben. Dabei wären einige Lacher garantiert. Besonders, wenn Atkinson durch seine Aussagen gestandene englische Nationalspieler wie Jagielka oder Gerrard zur Weissglut treibt. (str)