Es ist eine schlechte Entwicklung, die der europäische Fussball für den Fan zuletzt genommen hat. Die EM wurde auf 24 Länder ausgedehnt, bald fehlen nur noch Länder wie San Marino. In der Champions League spielen nicht nur die Meister, sondern bis zu vier Mannschaften pro Land. Die Europa League ist dadurch unattraktiv wie seit Jahren nicht.
Für diese Verwässerung ist Michel Platini als Uefa-Boss letztlich verantwortlich. Es schien ihm stets darum zu gehen, alle Länder auf Kosten der Wettbewerbs-Attraktivität zufriedenzustellen – und sich so die Stimmen zu sichern.
Kurzum: Platini steht für ein veraltetes Verbandssystem von Seilschaften. Und er gab zuletzt eine desaströse Figur ab, als er vor der Fifa-Wahl keinen richtigen Kandidaten für seine Konföderation aufstellen konnte.
Zudem gilt er als Katar-Freund und stimmte für die WM 2022 im Wüstenstaat. Sein Sohn Laurent, ein Anwalt, wurde dann als Europachef von der Firma «Qatar Sport Investments» verpflichtet.
Für Sepp Blatter wäre es der schlimmste Alptraum, wenn sein ehemaliger Freund und heutiger Intimfeind gewählt würde. Der Franzose demütigte ihn mehrfach, forderte Blatter in dessen Büro zu Whisky und Rücktritt auf. Beides lehnte Blatter ab.
Platinis Wahl wäre eine schlechte Nachricht für den Fussball. Denn er steht nicht für Aufbruch und frischen Wind.