Lange wurde über die Zukunft von Lionel Messi (35) spekuliert. Inzwischen ist klar, er setzt seine Karriere nicht in Saudi-Arabien, sondern in den USA fort. Ein Entscheid, der durchaus überrascht. Denn seit gut einem Jahr ist der argentinische Weltmeister in einer besonderen Beziehung mit dem Wüstenstaat.
Anfang Mai 2022 veröffentlichte Messi erstmals ein als Werbung für Saudi-Tourismus deklariertes Foto auf Instagram. Gleichentags twitterte Tourismus-Direktor Ahmed Al Khateeb Fotos von Messi. «Dies ist nicht sein erster Besuch im Königreich und es wird nicht der letzte sein», schrieb er dazu.
Deal trotz Kritik
Der Grund? Messi ist seither offizieller Botschafter für den Tourismus in Saudi-Arabien. Während Cristiano Ronaldo (38) den Job ablehnte, hatte Messi keine Skrupel, sich darauf einzulassen. Und das, obwohl Menschenrechtsorganisationen ihn davor warnten, dass ihn das Saudi-Regime nur benutzen will, um seinen Ruf aufzupolieren. «Wenn Sie Ja zu ‹VisitSaudi› sagen, sagen Sie Ja zu all den Menschenrechtsverletzungen, die zurzeit in Saudi-Arabien stattfinden», schrieb die Organisation «Grant Liberty» in einem offenen Brief.
Messi interessiert das nicht, stattdessen kassiert er mit dem Deal ordentlich ab. Für drei Jahre gibts umgerechnet rund 22 Millionen Franken. Bisher waren keine Details bekannt, nun liegt der «New York Times» ein Vertrag vor, den Messi und sein Manager im Januar 2021 unterzeichneten. Die Unterschrift der saudischen Vertreter fehlt, deshalb ist nicht klar, ob er gültig ist. Trotzdem gibt er einiges preis.
Bezahlte Ferien für Familie und Freunde
Zu Messis Aufgaben gehören demnach kommerzielle Auftritte sowie Beiträge auf Social Media, die er mit einem vorgegebenen Hashtag posten soll und Ferien in Saudi-Arabien.
Verbringt Messi mindestens einmal pro Jahr fünf Tage oder zweimal drei Tage mit seiner Familie oder bis zu 20 Freunden im Land, gibts 1,8 Millionen Franken. Die Reisekosten werden komplett übernommen. Macht er neben der verlangten Werbung für die Ferien zusätzliche für Saudi-Arabien, gibts weitere 1,8 Millionen. Den gleichen Betrag bekommt er für Wohltätigkeitsarbeit und eine jährliche Werbekampagne.
Aber auch anderes ist geregelt. So darf sich Messi nicht kritisch über das Land äussern, muss sich ihm gegenüber wohlwollend verhalten. Etwas, das er für diese Bezahlung bestimmt gerne in Kauf nimmt. (bir)