Besiktas-Vertrag aufgelöst
Wo landet Inler?

Als kleiner Knirps verliebt sich Gökhan Inler unsterblich in Besiktas Istanbul. Nun das Aus nach nur einem Jahr.
Publiziert: 09.07.2017 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:35 Uhr
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Seit zwei Jahren ist die bis anhin beeindruckende Karriere von Gökhan Inler (l.) ins Stocken geraten.
Foto: AP
Stefan Kreis und Andreas Böni

Gökhan Inler (33) tut das, was er seit Dezember 2016 tut: Er schweigt. Damals hatte er im BLICK über den Bombenterror von Istanbul gesprochen, seither ist kein Wort mehr von ihm an die Öffentlichkeit gedrungen. Was soll er auch sagen? Dass seine Karriere in den letzten beiden Jahren ins Stocken geraten ist? Dass sein Wechsel zu Leicester City im Sommer 2015 ein Fehler war? Dass man hinterher immer schlauer ist? Dass er auch bei Besiktas Istanbul nicht über die Reservistenrolle hinaus kam und er den türkischen Meister deshalb verlassen muss?

Zwar stemmte der langjährige Nati-Captain sowohl mit Leicester als auch mit den Türken am Ende der Saison den Meisterpokal, aber grossen Anteil daran hatte er nicht, für die Engländer absolvierte er 195 von 3420 Einsatzminuten in der Liga, für Besiktas 525 von 3060.

Kein Wunder deshalb, dass Senol Günes, der Trainer, laut türkischen Medienberichten nicht mehr mit Inler plant – und die Verantwortlichen den bis Juni 2019 gültigen Vertrag aufgelöst haben sollen.

Es wäre das bittere Ende einer ganz grossen Liebe. Als Kind guckte der kleine Gökhan zusammen mit seinem 2007 verstorbenen Vater Fussball in den türkischen Bars von Olten SO, fieberte mit Besiktas, dem Klub der Linken und Intellektuellen mit, sehr zum Leidwesen seines Vaters, der Fenerbahçe-Fan war. Nun das Aus nach nur einem Jahr.

Trabzonspor, Bergamo und Marseille sind interessiert

Statt mit seinem Herzensklub in der Champions League zu spielen, steht Inler erneut vor einem Neuanfang. Wohin es den 89-fachen Schweizer Nationalspieler zieht? Bergamo, Marseille, Trabzonspor und weitere türkische Vereine sollen Interesse bekunden.

Inler selbst möchte sich auf BLICK-Anfrage nicht äussern. Er tut das, was er seit Dezember 2016 tut.

Einzig auf den sozialen Netzwerken ist der 33-Jährige präsent, auf Instagram postet er noch vor zwei Tagen ein Bild, das ihn mit dem Besiktas-Logo zeigt. Auf weiteren Fotos ist er zusammen mit dem Meisterpokal abgebildet.

Der Ex-Nati-Captain weiss: Seine Titel bleiben für immer. Auch wenn er keinen massgeblichen Anteil daran hatte.

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