Ein Matchblatt an der aktuellen U17-WM in Indien sorgt für offene Münder! Bei der Auswahl Nigers haben sieben der 21 Spieler am gleichen Tag Geburtstag. Fünf am ersten Januar 2000 und zwei am ersten Januar 2001.
Statistikwunder oder Altersbeschiss? Die Wahrscheinlichkeit der Kader-Konstellation ist rechnerisch gleich null. Selbst bei bloss drei Spielern mit gleichem Geburtstag in einem 21-Mann-Team läge die Wahrscheinlichkeit bei weniger als einem Prozent.
Manipulation also? Das Motiv wäre klar: Spielberechtigt sind Jugendliche mit Jahrgang 2000 oder jünger. Fünf Kicker Nigers schaffens also haarscharf an die U17-WM (Premiere für den Niger). Interessant: Ihr Alter haben sie offenbar selbst bestimmt.
«Muslime feiern ihren Geburtstag nicht und tragen folglich kein Geburtsdatum ein. Sie deklarieren ihr Alter erst, wenn sie einen Pass brauchen», sagt Niger-Coach Luis Verdini. Mit den Spielern unbekanntem Alters erreicht der Brasilianer den Achtelfinal.
Fifa prüft Alter mit Test
Die Fifa will Klarheit ins Zahlen-Wirrwarr bringen: Anhand MRI-Bildern der Handgelenksknochen soll das effektive Alter mit 99-prozentiger Sicherheit nachgewiesen werden.
Der Test wurde im Vorfeld der WM-Endrunde bereits Nigerias U17-Mannschaft zum Verhängnis. Medien-Berichten zufolge kam bei 26 Spielern ein zu hohes Alter heraus. Selbst wenn der Niger sein Achtelfinal am Mittwoch gegen Ghana gewinnt, ist sein Verbleib im Turnier alles andere als gewiss. (dad)