Beckenbauer bricht sein Schweigen!
In der «Süddeutschen Zeitung» attackiert Kaiser Franz die Führungsspitze des Deutschen Fussball-Bunds (DFB) scharf, weil diese ein von ihm angebotenes persönliches Gespräch über die Vorwürfe in Zusammenhang mit der WM-Vergabe abgelehnt hätte. «Was ist denn das für ein Niveau?», so Beckenbauer.
In einem persönlichen Brief hatte Beckenbauer den DFB-Interimspräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch ein Gespräch angeboten, in dem er «Rede und Antwort stehen wollte».
Rauball und Koch kritisierten Beckenbauer scharf, weil er vor der WM-Vergabe einen Vertragsentwurf mit Ex-Fifa-Vizepräsident Jack Warner unterschrieben hatte. Rauball taxierte das Dokument als «möglichen Bestechungsversuch».
Beckenbauer will nun überlegen, ob er dem DFB überhaupt noch für Auskünfte zur Verfügung stehen will. «Wenn man sich so lange kennt und dann kommt keine Reaktion, und Du bekommst alles nur im Fernsehen mitgeteilt: Ja, wo samma denn?»
Nach dem ungeklärten Transfer von 6,7 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Vergabe der Fussball-WM 2006, der vom WM-Organisationskomitee an die Fifa geflossen sein soll, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Anfang November Ermittlungen gegen Ex-DFB-Boss Wolfgang Niersbach und dessen Vorgänger Theo Zwanziger wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung aufgenommen. Die Rolle, die Beckenbauer dabei gespielt hat, ist noch nicht aufgeklärt.