Es ist der Deal des Sommers bisher. Antoine Griezmann wechselt vor zwei Wochen von Atletico zu Barcelona – für umgerechnet über 130 Millionen Franken. Damit haben die Katalanen diesen Sommer schon über 260 Millionen Franken verpulvert. Nur Atletico und Real Madrid haben noch mehr rausgehauen.
Eher zurückhaltend bisher agiert Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hat sich mit lediglich drei Spielern verstärkt: Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Jann-Fiete Arp. Es dürften aber noch weitere Neuzugänge folgen. «Es wird noch Transfers geben, ganz sicher», stellt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge klar.
Zeitgleich macht er aber deutlich, dass die Bayern nicht bedingungslos Geld aus dem Fenster werfen, nur um zur Elite Europas dazuzugehören. «Wir müssen unsere eigene Philosophie finden. Wir werden nicht alle Verrücktheiten mitmachen», sagt Rummenigge zur «Bild am Sonntag». Er schlägt Alarm. Nicht nur aufgrund der horrenden Ablösesummen, viel mehr auch wegen den horrenden Gehältern, die einige Kicker auf dieser Welt absahnen. «Man muss aufpassen, dass das Gehaltsgefüge nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Die Grössenordnungen sind schon enorm», gibt Rummenigge zu denken.
Lieber günstige Spieler
Der Bayern-Boss nimmt Griezmann als Beispiel. Der verdiene nun bei Barça «im zweistelligen Millionenbereich. Pro Jahr. Netto! Das muss man mal zwei nehmen, da der Verein die Steuern zahlt. Da bekommt man einen ganz schönen Rucksack aufgeschnallt.»
Rummenigge verfolge deshalb eine andere Transfer-Philosophie. So sollen beispielsweise «die Positionen 17, 18, 19 und 20 im Kader in der Zukunft mit jungen Leuten besetzt werden, die keine horrenden Ablösesummen kosten – und normal verdienen», so der 63-Jährige.
Ob Bayern damit attraktiv bleibt? Ja, meint Rummenigge. «Wir sind im Uefa-Ranking nach wie vor die Nummer drei, sind damit einer der besten Klubs in Europa. Die Stadt München ist top, wir haben ein wunderschönes Stadion. Unter dem Strich bieten wir ein sehr attraktives Gesamtpaket», ist er sich sicher.