Der BVB ist den Bayern für 20 Minuten gewachsen. Dann wird er genarrt, wie viele vor ihm: wie der VfL Wolfsburg, der in neun Minuten fünf Tore kassierte. Oder die Kicker von Bayer Leverkusen, denen ein 0:3 schmeichelte.
Bürki kommt zur Unzeit raus
Wie die Tore auf dem Weg zum 5:1 fallen, erzürnt den wortgewaltigen BVB-Captain Mats Hummels: «Die Taktik war ganz klar, Boateng und Alaba nicht diese langen Bälle spielen zu lassen. Ich weiss nicht, warum sie die so ohne Druck spielen konnten. Das war tödlich.»
Ist es! Denn die Tore, die nach langen Bällen fallen, sind die entscheidenden.
Das 1:0 schiesst Akrobat Thomas Müller. Das 3:1 macht der Ausserirdische, der auch noch sein 12. Saisongoal folgen lässt: Robert Lewandowski. Er nimmt die Kugel aus 60 Metern runter, ohne hinzusehen. Magisch!
Und doch muss sich Roman Bürki Vorwürfe machen. Beide Male stürmt er zur falschen Zeit aus seinem Tor.
Schwach, doch Hauptschuldiger ist er gewiss nicht. Der BVB wäre auch mit Bürki in Bestform chancenlos gewesen.
«Deutscher Meister wird nur der FCB!» Das Frustrierende an dem, was die Bayern-Fans 26 Runden vor Schluss ins Rund posaunen: Es ist weder Hoffnung noch Kampfansage. Es ist Ausdruck ihres Realitätssinns.
Die Bayern werden Meister, bestimmt, fragt sich bloss, wann. Ein Armutszeugnis für die Bundesliga, die die Bayern Rekorde brechen lässt. Auch eigene. Beispiel? Acht Spiele, acht Siege schaffte erst ein Team: die Bayern, 2012.
Ach ja: Franck Ribéry und Arjen Robben sind noch verletzt.