River-Plate-Fans greifen Teambus der Boca Juniors an
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Chaos vor Final-Rückspiel:River-Plate-Fans greifen Teambus der Boca Juniors an

Ausnahmezustand vor Copa-Final
«Das gefährlichste Spiel, das Madrid je gesehen hat»

Eine Stadt im Ausnahmezustand. Madrid bereitet sich auf das Rückspiel der Copa Libertadores vor. Mit 3000 Polizisten!
Publiziert: 06.12.2018 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2018 um 08:22 Uhr
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Boca-Fans verabschieden ihr Team vor der Abreise nach Madrid.
Foto: Reuters
Martin Arn

Argentiniens Sportzeitung Olé bringt es ziemlich genau auf den Punkt: «Die erste Welt hat Angst vor uns!» Und auch Spaniens « El País» schreibt von einem «nie dagewesenen Sicherheitsdispositiv». 3000 uniformierte Polizisten und über 1000 weitere Sicherheitsleute sollen dafür sorgen, dass das Rückspiel der Copa Libertadores zwischen den argentinischen Erzrivalen River Plate und Boca Juniors in Madrid ohne Zwischenfälle über die Bühne geht (Sonntag, 20.30 Uhr). Am Mittag werden die Zufahrten zum Stadion hermetisch abgeriegelt sein.

Noch immer sind die Bilder von vor zehn Tagen im Gedächtnis, als River-Fans den Spielerbus der Boca Juniors mit Flaschen und Pflastersteinen bewarfen. Die Partie im Stadion Monumental von River musste abgesagt werden. Nach langem Hin und Her hat man sich entschieden, das Rückspiel im 11’000 Kilometer entfernten Madrid auszutragen (Hinspiel: 2:2).

Die Macht der Capos

Mit den Ultras der beiden Teams ist nicht zu spassen. Die sogenannten Barras Bravas (Wilde Banden) gelten als extrem gewalttätig und kriminell. In Argentinien haben sie den Drogenverkauf in und ums Stadion sowie den Weiterverkauf der Tickets, die sie nicht selten bei den Klubpräsidenten erpressen, fest in der Hand.

Wie gross die Macht der Capos ist, wurde am Dienstag wieder einmal offensichtlich, als die Boca Juniors vor ihrem Abflug nach Madrid von Tausenden von Fans verabschiedet wurden. Die lokale Polizei sah sich ausser Stande, den Bus mit den Spielern durch die Menschenmenge zu winken. Erst als Boca-Capo Rafael di Zeo, ein verurteilter Gewalttäter, dem Beziehungen bis in die höchsten politischen Kreise nachgesagt werden, sich mit ein paar Kumpels vor den Boca-Bus stellte und wild mit den Armen ruderte, machten die Fans den Weg frei.

Dank Anwalt nach Madrid

Di Zeo hat in Argentinien Stadionverbot. Das hinderte ihn aber nicht daran, beim Freundschaftsspiel im vergangenen Sommer zwischen Barcelona und Boca im Camp Nou an vorderster Front mitzusingen.

Sein Anwalt hat am Donnerstag beim Innenministerium erwirkt, dass Di Zeo nach Madrid reisen darf. Ob er auch beim Spiel dabei sein wird? Es ist zu befürchten.

Einem anderen Capo, Maximiliano Mazzaro, dagegen wurde nach der Landung im Madrider Flughafen die Einreise verwehrt.

Die spanische Sportzeitung Marca zitiert den Madrider Sicherheitschef mit den Worten: «Es ist gefährlichste Spiel, das wir je hatten.»

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