Aufgepasst, Yann Sommer!
Die Iren knockten schon drei unserer Nati-Goalies aus!

Engel lag nach einem Spiel gegen Irland fünf Tage auf der Intensivstation. Brunner musste mit geschwollenem Auge raus. Und Stiel spielte mit Platzwunde und Turban fertig.
Publiziert: 05.09.2019 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2019 um 11:44 Uhr
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Muss sich auf die irische Härte gefasst machen: Yann Sommer
Foto: keystone-sda.ch
Michael Wegmann aus Dublin

Diese 0:3-Pleite 1986 in Irland wird Karl Engel (66) nie mehr vergessen. Eine Narbe an der Brust erinnert ihn zeitlebens daran. Erst 20 Minuten sind gespielt, als ein Ire bei einem Luftkampf unserem damaligen Nati-Keeper mit aller Wucht das Knie in den Rücken schlägt und ihm eine Rippe bricht. Diese dringt in die Lungenhülle ein. «Ich hatte wahnsinnige Schmerzen», sagt Engel, der nach der Heimreise sofort operiert werden muss und fünf Tage auf der Intensivstation liegt. «Hätte der Teamarzt nicht sofort die richtige Diagnose gestellt, es wäre lebensgefährlich gewesen», sagt Engel heute.

Sechs Jahre nach Engel bekommt Martin Brunner (56) bei einem Testspiel die gefürchtete irische Härte zu spüren. Der Nati-Goalie kriegt einen Ellbogenschlag direkt ins Gesicht. «Ich habe noch versucht weiterzuspielen», sagt Brunner, «aber mein Auge war derart geschwollen, dass ich nichts mehr sehen konnte. Ein einäugiger Goalie ist nicht ideal. Zum Glück werden mittlerweile Ellbogenschläge konsequent abgepfiffen», sagt er.

Kampf und Emotionen – das Spiel Irlands

In der EM-Quali 2004 tun die Iren auch noch Jörg Stiel (51) weh. Doch der Nati-Goalie spielt die letzten fünf Minuten mit Platzwunde und Turban fertig. «Ich habe einen Ellbogen abbekommen“, sagt Stiel und lacht, „aber bei mir war es nicht so schlimm. Als ich den Turban abnahm, hatte ich nur eine kleine Schramme. Ich schämte mich fast, dass man mir deshalb einen Verband angelegt hat.»

Die Schweizer – allen voran Goalie Yann Sommer – müssen sich heute warm anziehen. Die Iren leben noch immer von Kampf, Feuer und Emotionen. Engel, Brunner und Stiel sind jedoch überzeugt: «Halten wir kämpferisch dagegen, werden wir dieses Spiel gewinnen. Wir haben mehr individuelle Klasse als die Iren.»

Hoffentlich liegen die Goalie-Legenden richtig. Und hoffentlich bleiben wir dabei verletzungsfrei!

Ein Schlüsselspiel!

Das EM-Qualifikationsspiel gegen die kampfstarken Iren ist ein Charaktertest für das geschwächte Schweizer Team. Der Ausfall von Shaqiri muss kompensiert werden. Und es heisst: Verlieren verboten! Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser.

Die aufgeblähte EM-Endrunde, lautet da und dort der Tenor, ist eine Verwässerung. Ein Jekami mit 24 Teams, bei dem man die Teilnahme fast nicht verpassen kann.

Kann man doch. Gefährdet ist man vor allem, wenn man so viele Nebenkriegsschauplätze hat wie das Schweizer Team. 
Einer wie Xherdan Shaqiri wäre gerade gegen eine so robuste und physisch starke Mannschaft mit seiner unberechen­baren und wirbligen Art von hohem Wert.

Dass es Vladimir Petkovic in den letzten Jahren nicht geschafft hat, zu seinem wichtigsten Offensivspieler ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, ist ein Armutszeugnis.

Genauso wie die Tatsache, dass man auch die Ausbootung des langjährigen Captains Stephan Lichtsteiner wieder derart lausig moderiert, wie das schon bei 
Valon Behrami der Fall war. Ein Naticoach mit Millionensalär und so viel Freizeit könnte sich auch mal ins Flugzeug setzen und mit einem Schlüsselspieler das Gespräch suchen. Das wäre ein grösseres Zeichen von 
Wertschätzung als eine Kurznachricht per Handy.

Jetzt müssen es andere richten. Und weil man daheim gegen Dänemark (3:3) ein 3:0 verspielt und zwei Punkte abgegeben hat, ist die Partie gegen Tabellenführer Irland schon ein Schlüsselspiel. Eine Niederlage könnte 
fatale Auswirkungen haben.

Man stünde schon mit dem Rücken zur Wand. In einer Gruppe, in der man zwingend unter die ersten zwei kommen muss. Aber im schlimmsten Fall gibts ja noch die Chance via Playoffs der Nations League und durch die Hintertüre an die ­Endrunde zu schlüpfen.

Man kann die EM-Endrunde verpassen. Aber es ist tatsächlich sehr schwierig.

Das EM-Qualifikationsspiel gegen die kampfstarken Iren ist ein Charaktertest für das geschwächte Schweizer Team. Der Ausfall von Shaqiri muss kompensiert werden. Und es heisst: Verlieren verboten! Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser.

Die aufgeblähte EM-Endrunde, lautet da und dort der Tenor, ist eine Verwässerung. Ein Jekami mit 24 Teams, bei dem man die Teilnahme fast nicht verpassen kann.

Kann man doch. Gefährdet ist man vor allem, wenn man so viele Nebenkriegsschauplätze hat wie das Schweizer Team. 
Einer wie Xherdan Shaqiri wäre gerade gegen eine so robuste und physisch starke Mannschaft mit seiner unberechen­baren und wirbligen Art von hohem Wert.

Dass es Vladimir Petkovic in den letzten Jahren nicht geschafft hat, zu seinem wichtigsten Offensivspieler ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, ist ein Armutszeugnis.

Genauso wie die Tatsache, dass man auch die Ausbootung des langjährigen Captains Stephan Lichtsteiner wieder derart lausig moderiert, wie das schon bei 
Valon Behrami der Fall war. Ein Naticoach mit Millionensalär und so viel Freizeit könnte sich auch mal ins Flugzeug setzen und mit einem Schlüsselspieler das Gespräch suchen. Das wäre ein grösseres Zeichen von 
Wertschätzung als eine Kurznachricht per Handy.

Jetzt müssen es andere richten. Und weil man daheim gegen Dänemark (3:3) ein 3:0 verspielt und zwei Punkte abgegeben hat, ist die Partie gegen Tabellenführer Irland schon ein Schlüsselspiel. Eine Niederlage könnte 
fatale Auswirkungen haben.

Man stünde schon mit dem Rücken zur Wand. In einer Gruppe, in der man zwingend unter die ersten zwei kommen muss. Aber im schlimmsten Fall gibts ja noch die Chance via Playoffs der Nations League und durch die Hintertüre an die ­Endrunde zu schlüpfen.

Man kann die EM-Endrunde verpassen. Aber es ist tatsächlich sehr schwierig.

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