Auch in Lille und Hamburg dreht der Fussball durch
PAOK-Präsi stürmt mit Pistole auf den Platz

Es ist einiges los in den Stadien. In Griechenland stürmt ein Präsident mit einer Pistole das Feld, in Hamburg drohen Fans den Spielern mit dem Tod und in Lille attackieren Zuschauer das eigene Team.
Publiziert: 12.03.2018 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
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Zwischen PAOK Saloniki und AEK Athen gehts heiss zu und her.
Foto: imago/Aleksandar Djorovic

Szenen wie im Wilden Westen. In diversen Stadien kommt es am vergangenen Wochenende zu Ausschreitungen, Morddrohungen oder Platzstürmen. So wird beispielsweise das Spitzenspiel in Griechenland zwischen Cupsieger PAOK Saloniki und Tabellenleader AEK Athen am Sonntag kurz vor Schluss abgebrochen. Nachdem der Schiedsrichter der Führungstreffer für PAOK wegen Offside aberkannt hat, kommt es zum Platzsturm.

Mittendrin: Ivan Savvidis, Präsident und Besitzer von PAOK. Der 58-Jährige rennt aufs Feld und bedroht Gegner und Schiedsrichter. Dabei trägt Savvidis eine Pistole am Gurt. Das Schiri-Team flüchtet daraufhin in die Katakomben.

Dubios: Zwei Stunden nach Spielabbruch erklärt der Unparteiische, dass das Tor von PAOK doch zähle. Wie die Partie nun gewertet wird, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber: Bis auf Weiteres wird in Griechenland nicht mehr gespielt – die Regierung hat alle Partien eingestellt. «Ohne eine von allen Seiten getroffene Vereinbarung wird es keinen Neustart geben», sagt der stellvertretende Sportminister.

Lille-Spieler wird getreten

Nicht nur an der Ägäis fliegen die Fetzen. Auch in Lille knallts. Rund 200 Lille-Fans stürmen am Samstag nach dem 1:1 gegen Montpellier das Feld und bedrohen die eigenen Spieler! Die Fans seien aufgebracht, weil Lille stark abstiegsgefährdet ist. Traurig: Stürmer Nicolas Pepe soll von den Fans Tritte kassiert haben – und auch Verteidiger Adama Soumaoro wird attackiert.

Lille-Anhänger prügeln auf eigene Spieler ein!
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Fan-Gewalt gerät ausser Kontrolle:Lille-Anhänger prügeln auf eigene Spieler ein!

«Die Fans sind traurig und unglücklich», sagt Trainer Christophe Galtier. «Aber ich akzeptiere nicht, dass meine Spieler geschlagen werden.» Immerhin können Sicherheitskräfte verhindern, dass die aufgebrachten Zuschauer den Spielertunnel erreichen.

«Wir kriegen euch alle!»

Nicht zu physischen aber zu psychischen Attacken kommts währenddessen in Hamburg. Nach der 0:6-Pleite des HSV in München hängen Unbekannte ein Transparent am Trainingsplatz der Hamburger auf. «Eure Zeit ist abgelaufen! Wir kriegen euch alle!», steht da drauf.

Eine geschmacklose Drohung, die aber sicher ernst zu nehmen ist. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. 

Wilder Westen in den Stadien. Der Fussball dreht durch. Updates dazu dürfen demnächst folgen.

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Die Spieler um Kyriakos Papadopoulos brechen auseinander.
Foto: imago/DeFodi
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