Anatole Ngamukol hat, man muss das leider so sagen, keine allzu grossen Spuren hinterlassen in der Schweiz. Weder bei Wil, noch bei Thun oder GC vermochte der Stürmer restlos zu überzeugen. So zog er 2015 nach Frankreich. Zuerst zum Zweitligisten Red Star Paris, von dort zu Stade Reims. So richtig glücklich wird er allerdings auch da nicht. Im Gegenteil. In 26 Spielen gelingt dem Stürmer lediglich ein Tor. Im letzten April muss Anatole dann sogar auf der Tribüne Platz nehmen.
Dafür macht er jetzt weltweit Schlagzeilen! Und das kam so: Obwohl Ngamukol noch ein Jahr Vertrag hat, wird er in Reims aufs Abstellgleis geschoben. In «die Dachwohnung», wie es im französischen Fussball heisst, wenn Spieler aussortiert und gezwungen werden, sich einen neuen Klub zu suchen.
«Bin kein Teil der Profimannschaft mehr»
Anatole muss fortan mit der Reservemannschaft trainieren, wo er allerdings keine Spiele bestreiten darf. Oft muss der Spieler ganz alleine Runden drehen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP sagt Ngamukol: «Man sagte mir, dass ich keine einzige Minute mehr spielen würde, und dass ich nicht mehr Teil der Profimannschaft sei.» Die New York Times berichtet gross über den Fall.
Die Kinder wollen vom Papa wissen, weshalb sie ihn nicht mehr im TV sehen, wenn Reims spielt. Im Supermarkt wird er von Fans angesprochen. Ngamukol: «Das ist eine schlimme Erfahrung. Vor allem, wenn man weiss, dass man nichts gemacht hat, was es rechtfertigen würde, dass man ins B-Team versetzt wird. Es war ganz offensichtlich eine Bestrafung.»
Er wehrt sich gegen Entlassung
Im Oktober wird Ngamukol entlassen. Dagegen wehrt sich der Spieler nun. Unterstützt durch die Spieler Gewerkschaft zieht er gegen Stade Reims vor Gericht. Durch die Verbannung in die 2. Mannschaft sei «psychologischer Druck» ausgeübt wurden, um den Spieler zu einem Ausstieg aus seinem Vertrag zu bewegen.
Ngamukol hat prominente Vorkämpfer: Hatem Ben Arfa, der von PSG kaltgestellt worden war, verklagte die Pariser Anfang Februar auf mehr als 7 Mio. Euro.