Jetzt ist es fix: Sam Allardyce ist nicht mehr Coach der englischen Nationalmannschaft. Wie der englische Verband Football Association am Dienstag Abend bekannt gab, räumt der 61-Jährige in gemeinsamen Einverständnis den Trainerposten.
In einem Statement bezeichnet der Verband das Verhalten Allyrdyce als «unangebracht». «Er akzeptiert, dass er einen erheblichen Fehler gemacht hat und er hat sich entschuldigt», heisst es. Gareth Southgate übernimmt das Amt bis auf Weiteres.
Was ist passiert? Es geht um eine halbe Million Franken und darum, wie man die Transferregeln des englischen Verbandes (FA) umgeht. Bevor er überhaupt ein Spiel für sein Land an der Seitenlinie stand, hat sich Englands Nationaltrainer Sam Allardyce (61) bereits ins Abseits manövriert.
Allardyce wurde im August dabei gefilmt, wie er vermeintlichen Investoren aus Asien erklärte, wie das FA-Verbot von Dritteigentümer-Verträgen umgangen werden kann – und handelte einen 400'000 Pfund (rund 500'000 Franken) schweren Beratervertrag mit den angeblichen Geschäftsleuten aus.
Das Dumme: Bei Allardyces angeblichen neuen Partnern handelt es sich um Undercover-Reporter des «Daily Telegraph», die das Filmmaterial dem englischen Verband bereits zugespielt haben. Laut «BBC» ist eine FA-Untersuchung bereits eingeleitet.
Es sei «kein Problem», die «lächerlichen Regeln» zu umgehen, sagt er in dem mitgeschnittenen Gespräch. Das passiere «andauernd».
Bei den «lächerlichen Regeln» geht es um die Dritteigentümer-Verträge, die, von Ex-Uefa-Präsident Michel Platini einst als «Sklaverei» bezeichnet, seit 2008 von der FA und seit kurzem auch von der Fifa verboten sind. Sie sollen verhindern, dass sich Investorengruppen Anteile an den Transferrechten von Fussballprofis sichern und bei Spielerwechseln mitverdienen.
Sein erstes Quali-Spiel mit England gegen die Slowakei hat Allardyce im September in letzter Minute gewonnen. Am Wochenende hätte er sein Aufgebot für die nächsten beiden Partien gegen Malta (8. Oktober) und Slowenien (11. Oktober) bekannt gegeben. (eg)