Ist das Tor im polnischen Cupfinal der wichtigste Treffer Ihres Lebens?
Aleksandar Prijovic (26): Diese Saison habe ich in der Liga und in der Europa League wichtige Tore gemacht. Aber im Cupfinal vor fast 50 000 Zuschauern zu treffen, ist schon sehr speziell.
16 Pflichtspieltore in einer Saison als Schweizer Stürmer. Denken Sie an die Nati?
Ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Aber als Doppelbürger kommt für mich auch Serbien in Frage. Ich kann nur meine Leistung bringen und bin für Gespräche mit allen Seiten bereit. Gemeldet hat sich bisher noch keiner.
Ungeschickterweise haben Sie im Cupfinal die Hand gebrochen.
Ich liess mich diese Woche in St. Gallen operieren. Die Saison ist für mich vorbei, aber in drei Wochen bin ich wieder fit.
Nächste Saison gehts in die Champions League?
Das ist unser Ziel. Wenn wir am Sonntag gewinnen, sind wir zu 90 Prozent Meister. Legia hat seit 20 Jahren nicht mehr die Gruppenphase der Champions League erreicht.
Können Sie als Legia-Held in Warschau noch unerkannt spazieren?
Auf der Strasse werde ich oft erkannt. Wegen der Haare und der Tattoos bin ich leicht identifizierbar. Momentan machen wir die Fans glücklich, das ist schön. Die Stadt steht hinter ihrem Klub.
Wie lebt es sich in Warschau?
Die Stadt ist sehr schön und hat eine reiche Geschichte. Vieles wurde renoviert und neu gebaut, es gibt viele Sehenswürdigkeiten und Shoppingmöglichkeiten. Ich fühle mich sehr wohl. Mein Haus liegt zehn Kilometer ausserhalb des Zentrums in einer ruhigen Gegend.
Sie leben alleine?
Nein, mit meiner Frau. Sie stammt aus Belgrad. Und seit dem 3. April sind wir zu dritt! Dann kam Eliana in Warschau zur Welt. Momentan läuft wirklich alles super.
Werden Sie sesshaft? Sie waren bei elf Klubs in sieben Ländern!
Legia ist eine grosse Mannschaft, ich plane nichts. Aber man weiss nie, was für Angebote reinkommen.
Sie haben in ganz Europa gespielt. Wo war das Niveau am höchsten?
Schweden und Norwegen sind auf etwa gleicher Stufe. Dann kommt Polen, und etwas vor Polen liegt die Schweiz. Aber in Polen ist das Drumherum grösser als in der Schweiz. Es gibt Fernsehstationen, die viel Aufwand betreiben. Fussball ist immer ein Thema. Zu unseren Heimspielen kommen 25 000 Zuschauer. In Posen waren es 43 000.