Die Brisanz hat einen Namen: Gerard Piqué. Seit der spanische Welt- und Europameister sich öffentlich für die Unabhängigkeit Kataloniens ausgesprochen hat, schlägt ihm der blanke Hass entgegen. «Piqué cabron, Espana es tu nacion», skandierten die spanischen Fans während der öffentlichen Trainingseinheit. Zu deutsch: «Piqué, Arschloch! Spanien ist deine Nation!»
Heute trifft Spanien in Alicante auf Albanien, mittendrin: FCB-Star Taulant Xhaka. Der weiss, was es heisst, in politisch brisanten Spielen aufzulaufen, das Duell gegen Serbien vor zwei Jahren ging als «Schande von Belgrad» in die Geschichte ein, das Spiel wurde damals abgebrochen, weil sich die Spieler auf dem Platz eine Schlägerei geliefert hatten.
So schlimm wirds heute Abend kaum werden, aber Piqué kann sich auf einen Spiessrutenlauf gefasst machen. Zwar sagt der Barça-Verteidiger, dass die Fans nicht an seiner Hingabe und seinem Stolz zweifeln sollen, doch viele fordern den sofortigen Rücktritt des Abwehrspielers, was für in den 30-Jährigen aber nicht in Frage kommt: «Seit fast zehn Jahren spiele ich für Spanien, ich werde jetzt nicht durch die Hintertür verschwinden.»
Heisst: Piqué dürfte für Spanien auch an der WM in Russland verteidigen, die «Furia Roja» liegt in der Gruppe G auf dem ersten Platz, mit einem Sieg wären die Spanier mit einem Fuss und vier Zehen in Russland.
Albanien hingegen hat nur noch theoretische Chancen auf die Weltmeisterschaft. (skr)