Ärztepfusch und Lohnrückstand bei Antalyaspor
Haut Johan Djourou jetzt ab?

Johan Djourou kickt erst seit Sommer in der Südtürkei. Doch bei seinem Klub Antalyaspor gibts Unruhen. Flieht er?
Publiziert: 23.01.2018 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:25 Uhr
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Johan Djourou, als er im Sommer einen Zweijahresvertrag bei Antalyaspor unterschrieb.
Alain Kunz

Das Drama beginnt drei Wochen vor der WM-Barrage gegen Nordirland. Mitte Oktober zwickts bei Johan Djourou (31) im rechten Oberschenkel. Sein Klub Antalyaspor macht ein MRI. Alles okay, heisst es. Djourou spielt weiter.

Doch bald geht es nicht mehr. Die Türken merken: Fehldiagnose! Djourou lässt sich von den Nati-Ärzten behandeln. Und diese sind schockiert.

Im Zentrum für bildgebende Diagnostik in Onex stellt man ein Loch im Oberschenkel fest, gefüllt mit allerlei Flüssigkeit, vor allem Blut. Es ist die Folge einer ursprünglich kleinen, unbehandelten Zerrung. Das Muskelgewebe zog sich derart zusammen, dass sich ein Zwischenraum bilden konnte. Die Flüssigkeit wird entfernt. Prognose: Drei Monate out!

«Doch Johans weit entwickelte Muskulatur und sein Arbeitswille beschleunigten die Reha», sagt sein Agent Costa Bonato. Djourou reist zurück in die Türkei, nimmt das Training wieder auf. Voriges Wochenende fliegt er nochmals nach Genf, wo ihm die Ärzte grünes Licht geben.

Doch wo spielt der wieder fitte Djourou die Rückrunde? Das hochtrabende Antalyaspor-Projekt, das vorsah, sich mit den grossen Istanbuler Klubs zu messen, ist gescheitert. Präsident und Trainer sind weg. Das Team um Samuel Eto’o kämpft gegen den Abstieg. Star-Neuzugang Jérémy Ménez wurde nach Mexiko verkauft. Dessen französischen Landsmann Sami Nasri (Nettolohn: 8 Mio. Franken) kann man sich ebenfalls nicht mehr leisten.

Deal or No Deal

Djourou erhält seinen Lohn nur zum Teil und unregelmässig. Die Türken wollen ihn allerdings behalten. Djourou und Berater Bonato schlagen einen Deal vor: «Johan bleibt, obwohl ihm Antalyaspor viel Geld schuldet. Aber nur, wenn der Lohn garantiert ist.» Und wenn diese Zusage ausbleibt? Bonato: «Dann pfeifen wir auf dieses Geld. Wenn Johan ablösefrei gehen darf.»

Swansea aus der Premier League, Klubs der zweiten englischen Liga, Sion, Lausanne zeigen Interesse. Doch kommt es überhaupt zu Verhandlungen? Antwort heute. Bonato: «Im Vordergrund steht eines: Johan will an der WM spielen!»

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