Acht Prinzen wollen auf den Fifa-Thron
Einer stand schon auf der Terror-Liste

Die Frist für die Kandidatur-Einreichung als Fifa-Präsident ist abgelaufen. Acht Personen kämpfen im Februar 2016 um den Fifa-Thron.
Publiziert: 27.10.2015 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:15 Uhr
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Tokyo Sexwale (62) - Wahlchancen 40 Prozent.
Foto: Reuters
Von Peter Hossli

Führt künftig ein Afrikaner die Fifa? Zumindest gilt Tokyo Sexwale als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Präsident Sepp Blatter (79). Der südafrikanische Geschäftsmann sass einst im selben Gefängnis wie Nelson Mandela († 2013).

Eng wird es hingegen für Michel Platini. Gestern erhielt der suspendierte Uefa-Präsident Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Die Uefa schickt ihren Generalsekretär Gianni Infantino ins Rennen um den Präsidenten-Sessel bei der Fifa. Der Italo-Walliser ist einer von acht Anwärtern auf den Fifa-Thron. Seine Aussichten sind gut. Zumal er das Fussball-Geschäft kennt und als integer gilt.

Chancen der Kandidaten am Fifa-Kongress vom 26. Februar in Zürich

Tokyo Sexwale (62) – 40 Prozent
Der Südafrikaner gehört zu den aussichtsreichsten Kandidaten für den höchsten Fifa-Posten. An der Seite Nelson Mandelas kämpfte er gegen die Apartheid in seinem Land. Er verbrachte 13 Jahre im Gefängnis. Nachteil: Er soll Blatters Mann sein. Stand auf der Terrorliste der USA.

Gianni Infantino (45) – 35 Prozent
Wie Blatter ist er Walliser, kam in Brig zur Welt und hat zudem einen italienischen Pass. Seit sechs Jahren ist der Rechtsanwalt Generalsekretär der Uefa in Nyon VD. Er spricht Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch und Arabisch – und wird von der Uefa unterstützt.

Jérôme Champagne (57) – 9 Prozent
Der französische Diplomat war elf Jahre Vize-Generalsekretär der Fifa. Anfang 2012 erarbeitete er für Sepp Blatter ein Konzept, um den Fussballverband zu reformieren. Er lebt in der Schweiz. Eine frühere Kandidatur für das Fifa-Präsidium wurde von Pelé unterstützt.

David Nakhid (51) – 5 Prozent
Neben Platini ist David Nakhid der einzige ehemalige Profi-Fussballer, der Fifa-Präsident werden will. Er spielte im Nationalteam von Trinidad und Tobago – und war in den 90er-Jahren im Mittelfeld der Grasshoppers aktiv. Derzeit leitet er eine Fussball-Akademie im Libanon.

Ali bin Al Hussein (39) – 5 Prozent
Der jordanische Prinz unterlag beim letzten Fifa-Kongress am 29. Mai klar Sepp Blatter. Und trotzdem will er es nochmals versuchen. Er ist der Bruder des Königs von Jordanien, war lange der Kommandant der Leibgarde des Monarchen. Er gilt als farblos.

Musa Bility (48) – 3 Prozent
Der Liberianer führt seit fünf Jahren den Fussball-Verband im westafrikanischen Land. «Afrika hat am meisten Stimmen, es ist Zeit, dass ein Afrikaner die Fifa anführt», begründet er seinen Entscheid. Und meint: «Die Fifa braucht jetzt eine starke Spitze.»

Ibrahim al-Khalifa (49) – 2 Prozent
Der Fussball-Funktionär aus Bahrain ist Fifa-Exekutivkomitee-Mitglied und Präsident des asiatischen Fussball-Verbandes. Die Fifa-Ethikkommission ermittelt gegen Scheich al-Khalifa wegen eines Verdachts auf Verletzung von Menschenrechten.

Michel Platini (60) – 1 Prozent
Suspendierter Uefa-Boss und Ex-Spitzenfussballer. Der Franzose galt lange als Kronfavorit. Er hat sich wegen der WM in Katar mit Blatter überworfen. 2011 erhielt er zwei Millionen Franken für eine Leistung, die zehn Jahre zurückliegt. Seither steht er unter Generalverdacht.

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